Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 14. Oktober

| M. Hoffmann
Der simulierte Warmlufttransport von Süd nach Nord am kommenden Wochenende ist schon außergewöhnlich und kommt im Oktober nicht allzu oft vor. So liegen die Temperaturen am Sonntag voraussichtlich zwischen +7/+11 Grad über den für die Jahreszeit typischen Werten. Geht das so im Oktober weiter oder zeigt sich im letzten Oktober-Drittel eine Normalisierung? Bei der Wetterlage vom kommenden Wochenende sprechen die Meteorologen von einer Vorderseite, bei der die warmen Luftmassen vor Eintreffen des Niederschlages von Süd nach Nord transportiert werden. Im weiteren Verlauf verlagert sich das Tief zumeist weiter nach Osten und es folgt die kühlere Rückseite. Das amerikanische Wettermodell simuliert noch für den 20. Oktober Spitzenwerte von bis zu +27 Grad, jedoch folgt im weiteren Verlauf bis zum 26. Oktober eine langsame Umstellung der Großwetterlage, bei der teils sehr kräftige Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik versuchen, sich bis nach Mitteleuropa durchzusetzen. Da zwischen Grönland und der Karasee entsprechend kalte Luftmassen vorhanden sind, wird es der atlantischen Frontalzone nach dem amerikanischen Wettermodell wohl gelingen, sich bis über Skandinavien zu positionieren, was in der weiteren Folge Westwindwetter für Mitteleuropa bedeutet. Da die Tiefdrucksysteme jedoch in rascher Abfolge von West nach Ost ziehen, können von Norden her die kühlen Luftmassen nur bedingt "angezapft" werden - anders ausgedrückt gehen die Temperaturen im Zeitraum zwischen dem 21./26. Oktober im Trend auf ein normalisierendes Niveau zurück. Anders hingegen die Simulationen des europäischen Wettermodells, welches in den letzten Tagen auch immer wieder eine meridionale Süd-Nord Ausrichtung bis zum 24. Oktober gezeigt hat. Demnach kann sich über Skandinavien ein Hochdrucksystem behaupten, so dass die atlantische Frontalzone blockiert wird. Gleichzeitig kann der "Kaltluftsee" zwischen Grönland und der Karasee abgebaut werden, in dem mit Hilfe des Hochdrucksystems die kalten Luftmassen über Russland nach Süden abgeleitet werden können. Aber auch nach dem europäischen Wettermodell kühlen sich bis zum 24. Oktober die hohen Temperaturwerte ab und erreichen bei einem leicht wechselhaften Wettercharakter zumeist Werte zwischen +13/+18 Grad. Die Kontrollläufe stützen mehrheitlich einen wechselhaften und langsam normalisierenden Temperaturtrend im Zeitraum zwischen dem 21./29. Oktober, wobei das Spektrum an Möglichkeiten hoch ist. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 20. Oktober zwischen +14/+24 Grad bei einem Mittelwert von +19 Grad im Westen und Norden, +21 Grad im Süden und +22 Grad im Osten. Am 25. Oktober liegt das Spektrum zwischen +7/+20 Grad bei einem Mittelwert von +13 Grad im Norden und Westen und +15 Grad im Süden und Osten und am 28. Oktober liegt der Mittelwert des Spektrums von +6/+19 Grad bei rund +13 Grad. Ein richtiger Kaltlufteinbruch ist nach den heutigen Simulationen im letzten Oktober-Drittel wenig wahrscheinlich - vielmehr gibt es höhere Wahrscheinlichkeiten für einen zu warmen Start in das letzte Oktober-Drittel bei einer allmählichen Normalisierung des Temperaturniveaus bis zum Ende des Monats.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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