Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Witterungstrend vom 25. September

| M. Hoffmann
Im Trend baut sich in den Simulationen der Wettermodelle im Verlauf der ersten Oktober-Tage hoher Luftdruck über Mitteleuropa auf, so dass der Grundcharakter vielfach - aber nicht gänzlich - trocken bleiben kann. Die Großwetterlage zeigt sich in der Gestalt, als dass zwischen Neufundland und Grönland kalte Luftmassen über den Atlantik nach Süden geführt werden und bei Neufundland ein Tiefdrucksystem nach dem anderen entstehen kann. Der "Wettermotor" auf dem Atlantik kommt somit in Schwung. Nun muss das nicht zwangsläufig mit typisch herbstlichen Wettercharakter einhergehen - man erinnere nur an den letzten Winter, bei der in einer ähnlichen Konstellation ein Tiefdrucksystem nach dem anderen nach Europa entsendet wurde, aber entsprechend hoher Luftdruck "dagegen halten" konnte, was in Summe einen deutlich zu warmen und zu trockenen Winter 2013/2014 zur Folge hatte. Zum heutigen Stand lassen sich aus dieser Konstellation heraus keinerlei Rückschlüsse ziehen, ob dieses Szenario länger anhalten wird und somit die Herbstmonate maßgeblich davon beeinflusst werden oder nicht. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so kann sich etwa um den Zeitraum 4./6. Oktober herum über Skandinavien ein neuerliches Hochdrucksystem herausbilden, welches mit einer östlichen Strömung kühlere, aber auch teils trockenere Luftmassen nach Deutschland führen kann. In Folge daraus nimmt (behält) die Zirkulation ein gestörtes Muster/Verhalten an (normal; vereinf. West-Ost). Typisch herbstlich wären dann die morgendlichen Nebelfelder, bzw. hochnebelartige Bewölkung, sonst kann sich in einer Variante durchaus ein "goldener Oktober" Wetterabschnitt einstellen. In einer anderen Variante kann das Skandinavienhoch von Süden her unterwandert werden (was im Sommer des Öfteren passiert ist), was in den südlicheren Landesteilen gradientenschwaches und wechselhaftes Wetter zur Folge haben kann, bei der die Niederschläge auch länger anhaltend sein können. Das europäische Wettermodell simuliert zum 5. Oktober hin ein Hochdruckkonstrukt, welches sich vom westlichen Russland über Deutschland bis nach England erstrecken kann. Auch diese Konstellation ist als stabil zu bezeichnen, da Tiefdrucksysteme in dieser Variante dazu neigen, vor Mitteleuropa "abzutropfen", was einer dritten möglichen Variante entspricht. Dabei kommt die Luftanströmung häufig aus südlichen Richtungen und kann z.T. auch mehr Feuchtigkeit mit sich führen, so dass eine gewisse Schauerwahrscheinlichkeit vorhanden ist, die Temperaturen - im Jahreszeit-typischen Vergleich - jedoch im warmen bis sehr warmen Bereich liegen können. Welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Alle drei Varianten sind mehr oder minder hochdruckdominiert, was sich im wesentlichen auch in den wenigen Niederschlagssignalen der Kontrollläufe im ersten Oktober-Drittel widerspiegelt (im Süden, bzw. Südwesten auch etwas mehr). Im Temperaturverlauf zeigt sich nach den Kontrollläufen eine allmähliche Normalisierung bis zum 10. Oktober. Was heißt Normalisierung? Die Temperaturen passen sich dem Jahreszeit-typischen Werten von +10/+16 Grad an. Und darüber hinaus? Das Langfristmodell geht zum heutigen Stand ebenfalls von einer Hochdruckdominanz aus und simuliert für den Oktober leicht zu warmes Wetter bei einer normalen Niederschlagsneigung, welche im Süden auch etwas geringer ausfallen kann. Für November ändert sich kaum etwas - ebenfalls leicht zu warme Temperaturen bei einer leicht ansteigenden Niederschlagstendenz.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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