Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 18. Dezember

| M. Hoffmann
Nach den Weihnachtsfeiertagen tut sich was - zwar nur Vage - aber immer wieder taucht in den Simulationen der Wettermodelle das sog. Minor-, bzw. Major-Warming auf, bei der die Temperaturen am Polarwirbelrand Aufgrund von hohen Geopotential in Stratosphärenhöhe rasch ansteigen. In den aktuellen Simulationen ist das in Richtung Jahreswechsel noch unausgeprägt der Fall - hierbei können die Temperaturen von -72 Grad bis auf -28 Grad ansteigen. Sollte das in den kommenden Tagen in Richtung -10 oder gar 0 Grad gehen, spricht man vom Major Warming. Und tatsächlich zeigt der Polarwirbel in den höheren Luftschichten eine Verlagerung seiner Achse zwischen Sibirien und Kanada anzudeuten. Was hat das für Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland? Angenommen dieses Szenario würde sich tatsächlich so durchsetzen, so ist ein Polarwirbelsplitt im Bereich des Möglichen, was den Wettermotor zwischen Grönland, Kanada und Neufundland außer Kraft setzen kann. Eine gradientenschwache Wetterlage wäre über Deutschland dann die wahrscheinlichste Variante, bei der die Temperaturen stetig zurück gehen und in Folge daraus könnte man durchaus von Winterwetter sprechen. Betrachtet man jedoch die Simulationen der Wettermodelle, so ist diese Entwicklung mit 34 Prozent zum aktuellen Stand weniger wahrscheinlich, als mit 43 Prozent ein Fortbestand der wechselhaften, teils nasskalten, teils aber auch milden und windigen West- bis Südwestwetterlage. Ein Indikator für den Erhalt der turbulenten und dynamischen Wetterlage bis zum Jahreswechsel ist und bleibt der positive NAO-Index und AO-Index Wert, welche beide den Zustand das Polarwirbels und den Luftdruckgegensätze zwischen Island und den Azoren beschreiben. Für einen Polarwirbelsplitt müsste zunächst der AO-Index negativ werden und im weiteren Verlauf unter Trogeinfluss (ggfs. gestörte Zirkulation) der NAO-Index. Insofern kann für Freunde des Winterwetters die aktuellen Simulationen bestenfalls als "Silberstreif am Horizont" bezeichnet werden.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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