Wetterprognose: Erst schwül-heißes Wetter mit Unwetter - dann ein Wetterumschwung?

Die Großwetterlage stellt sich in den kommenden Tagen mit einer zunehmend südwestlich orientierten Grundströmung um. Schwül-warme bis heiße Luftmassen erreichen Deutschland und lassen es regional ordentlich krachen - Unwetter sind dabei nicht auszuschließen. Was bedeutet die Umstellung für den Sommer - kommt der große Wetterumschwung?
Zunächst sorgt ein Kaltlufttropfen über den östlichen Landesteilen für gelegentliche Schauer und Gewitter, welche nach Osten kräftiger und nennenswert ausfallen können. Der Kaltlufttropfen kann sich aber nicht sonderlich weit nach Westen ausdehnen und so bleibt es dort bis einschließlich Samstag vielfach sonnig und trocken. Die Temperaturen erreichen +22 bis +26 Grad und zum Sonntag können über dem Westen bis +30 Grad möglich sein, während es über dem Osten in Gewitternähe mit +18 bis +22 Grad frischer bleiben kann.
Ansteigendes Unwetterpotential: Schwül-warmes Gewitterwetter
Ab Sonntag mehren sich die Wolken von Westen und zum späten Nachmittag ist über den westlichen Landesteilen mit den ersten Schauern und Gewittern zu rechnen. Diese gehören zu einer Vorderseitenanströmung eines schwachgradientigen Tiefdrucksystems auf dem Atlantik, welches aus südwestlichen Richtungen feucht-warme und instabil geschichtete Luftmassen nach Deutschland führt. Die Schauer- und Gewitteraktivität dehnt sich am Montag und Dienstag weiter nach Norden und Osten aus und können sich in diesem Prozess weiter intensivieren. Neben kräftigen Gewittern ist auch mit einem ansteigendem Potential unwetterartiger Wetterereignisse zu rechnen. Die Temperaturen erreichen +24 bis +28 Grad und können mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer bis +32 Grad möglich machen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni.

Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Erst heiß, dann Unwetter
Die Südwestwetterlage erhält sich nach der Wetterprognose der Europäer noch bis zum 22. Juni. So ist von Sonntag bis Donnerstag mit einer erhöhten Schauer- und Gewitteraktivität zu rechnen, welche mancherorts unwetterartig ausfallen können. Die Temperaturen können abseits der Gewitter bis +32 Grad und über Ballungsgebieten bis +34 Grad ermöglichen. Mit Gewittern kühlt es auf bis +18 Grad ab.
Störimpuls
Noch bevor sich das Hoch über Mitteleuropa richtig entfalten kann, sorgt die Gewitterzelle für einen Störimpuls, der im Zeitraum vom 23. bis 25. Juni vom europäischen Nordmeer über Skandinavien und Deutschland in Richtung südöstliches Mittelmeer ziehen kann. Die Grundströmung dreht von Südwest auf Nordwest und ermöglicht so die Zufuhr kühlerer Luftmassen nach Deutschland
Abkühlung und Regen
Eine ähnliche Variante hatten die Europäer bereits gestern im Programm und bestätigen den Störimpuls heute erneut. Die Temperaturen gehen auf +20 bis +25 Grad in den für die Jahreszeit typischen Bereich zurück und können in Schauernähe auf bis +16 Grad absinken. Apropos Schauer, diese wird es insbesondere im Zeitraum der Umstellung vom 23. bis 24. Juni immer wieder geben können. Deutlicher zeigt sich der zunehmend unbeständige Wettercharakter in der nachfolgenden Niederschlagsprognose, welche mit einem gesunden Maß an Skepsis zu betrachten und keineswegs 1:1 zu bewerten ist. Sie bestätigt lediglich eine erhöhte Schauer- und Gewitteraktivität. Wo und wie viel an Regen niedergehen wird, bleibt noch abzuwarten.

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Aus heiß wird heißer?
Die Amerikaner hatten in den vergangenen Tagen immer wieder eine Variante berechnet, bei der es zum Ende des Vorhersagezeitraums deutlich kühler hätte werden können. Im Vergleich zu den Kontrollläufen aber bildete diese Variante die stets kälteste ab. Mit Veränderungen war also in der Wetterprognose der Amerikaner zu rechnen und die gab es heute.
Schwül-warmes Gewitterwetter
Die Anströmung schwül-warmer Luftmassen aus südwestlichen Richtungen hält sich bis zum 23. Juni. Die Temperaturen erreichen +22 bis +26 Grad und örtlich bis +30 Grad. Hinzukommen kräftige Schauer und Gewitter, welche regional unwetterartig ausfallen können. Ist das der Fall, kühlt es auf +18 bis +22 Grad ab.
Ein Schwall Frischluft
Vom 24. bis 25. Juni baut sich die Großwetterlage erneut um und das Hoch über Mitteleuropa lässt einen Störimpuls aus nördlichen Richtungen passieren. Der Wind dreht auf nördliche Richtungen und führt in der Höhe kühlere Luftmassen nach Deutschland, die Schweiz und Österreich. Da kühle Luft aber nicht so viel an Feuchtigkeit speichern kann, lässt die Schauer- und Gewitteraktivität nach und bei auflockernder Bewölkung kommt häufiger die Sonne zum Vorschein, was die Temperaturen auf +22 bis +26 Grad einpendeln lässt.
Hitze
Im Zeitraum vom 25. bis 29. Juni spielt der Störimpuls bereits keine Rolle mehr und erneut gelingt es dem Hoch, sich über Mitteleuropa zu positionieren. Die klassische Erhaltungsneigung. Bei einem Wechselspiel aus Sonne und gelegentlich vorüberziehenden Schönwetterwolken
ist nicht mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen mit +26 bis +32 Grad und örtlich mit bis +34 Grad hochsommerliche Werte. Mancherorts kann das Übersteigen der +35 Grad-Marke nicht ausgeschlossen werden, was den ersten Wüstentag dieses Sommers zur Folge haben kann.

Auf den Punkt gebracht: Hitzewelle möglich
Die Option einer ersten Hitzewelle in diesem Sommer bleibt auch in den heutigen Berechnungen für den Zeitraum vom 18. bis 24. Juni erhalten. Deutlicher zeigt sich das in den Temperaturanomalien, welche vom vieljährigen Klimamittelwert um +3 bis +5 Grad und phasenweise um bis +8 Grad abweichen können.
Die wahrscheinliche Wetterlage
Kommt ein Wetterumschwung? Die Temperaturanomalie senkt sich über dem Westen, Süden und Osten vom 24. bis 30. Juni auf +2 bis +3 Grad ab. Über dem Norden ist eine Anomalie von +1 Grad zu erwarten. Unter dem Strich bleibt das Wetter im Juni erheblich zu warm.
Schon gewusst?
Der Juni ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu seiner Halbzeit mit einer Abweichung +2,1 Grad deutlich zu warm (91/20: +1,1 Grad). Mit einer Sollerfüllung von 5 Prozent war die erste Juni-Hälfte extrem trocken. Kumuliert man die Temperaturprognose, so kann der Juni am Ende eine Temperaturanomalie zwischen +2,4 und +3,0 Grad erreichen.
Kommt Regen?
Die Niederschlagssignale sind über dem Norden und Osten in den kommenden Tagen leicht erhöht, während es über dem Rest von Deutschland noch bis zum 19. Juni weitgehend trocken bleibt. Im Zeitraum vom 20. bis 23. Juni zeichnet sich eine erhöhte Schauer- und Gewittertätigkeit ab, welche mancherorts unwetterartig ausfallen kann. Nachfolgend beruhigt sich das Wetter wieder und die Niederschlagssignale gehen in den leicht erhöhten Bereich zurück. Ein nachhaltiger Wetterwechsel sieht anders aus. Vielmehr spricht vieles für eine Erhaltungsneigung, auch wenn im nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe die Optionen auf einen Wetterwechsel gegeben sind. Schaun mer mal.

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Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
21. Juni | +20 bis +34 Grad |
+24 bis +28 Grad |
25. Juni | +16 bis +31 Grad |
+23 bis +26 Grad |
30. Juni | +15 bis +34 Grad |
+23 bis +25 Grad |
