Wetter: folgt nach hochsommerlichen Temperaturen der große Knall noch im Mai?
Das nächste hochsommerliche Hoch baut sich in der kommenden Woche über Deutschland auf und es stellt sich die berechtigte Frage - Sommerwetter bis Ende Mai, oder reicht es doch noch zu einem Wetterumschwung?
Sonne und Wolken im Wechsel und dazwischen immer wieder einmal ein Schauer, der örtlich von einem Gewitter begleitet werden kann. Viel an Regen ist nicht zu erwarten. Erreichen die Temperaturen heute noch sommerliche +24 bis +28 Grad und über dem Südwesten örtlich bis +30 Grad (Temperaturprognose), so gehen die Temperaturen mit einem stark auflebenden Wind aus westlichen Richtungen auf +18 bis +24 Grad zurück. Über den Küstenregionen von Nord- und Ostsee kann es mit +14 bis +18 Grad kühler bleiben.
Aufbau eines Hochdrucksystems
Eine Hochdruckblase baut sich ab dem Wochenende über Deutschland auf. Die Bewölkung nimmt ab und die Sonnenscheindauer zu. Verläuft das Wochenende weitgehend trocken, so sind zum Montagabend über dem Westen vereinzelte Schauer und Gewitter nicht auszuschließen. Der Wind kommt am Samstag über dem Norden und Nordosten noch kräftig aus nordwestlichen Richtungen, so schwächt dieser sich nachfolgend ab und kommt kaum wahrnehmbar aus unterschiedlichen Richtungen. Die Temperaturen steigen weiter an und erreichen bis zum Montag +22 bis +26 Grad und über dem Süden bis +28 Grad. Sommerwetter. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2022.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Hochsommerliche Hitze!
Aus dem gestrigen Fragezeichen wird heute ein Ausrufezeichen. In der kommenden Woche wird das Hochdrucksystem vom Wochenende kräftiger und dehnt sich weiter nach Norden aus.
Ungewöhnlich warm
Zeitgleich nimmt die Wetterdynamik auf dem Atlantik zu und im Verbund der Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik und dem Hoch über Europa, werden ungewöhnlich warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Mitteleuropa geführt. Die Temperaturen steigen von Tag zu Tag an und erreichen bis zum 20. Mai +24 bis +28 Grad und örtlich sind hochsommerliche +32 Grad möglich.
Trockenes Wetter
Der Nachteil eines sommerlichen Hochdrucksystems ist der ausbleibende Regen. Bis zum 20. Mai simuliert die Wettervorhersage der Europäer keine nennenswerten Regenmengen, was die Trockenheit weiter verschärft. In der ersten Mai-Dekade ist das Niederschlagssoll erst zu 8,8 Prozent erfüllt worden. Der meteorologische Frühling (März bis Mai) konnte sein Soll erst zu 41,6 Prozent erfüllen. Da gibt es noch viel aufzuholen und schaut man sich die nachfolgende Wetterkarten einmal genauer an, so erkennt man, wie weit die Tiefdrucksysteme vor Mitteleuropa nach Süden streben. Zwei Möglichkeiten ergeben sich hieraus für die letzte Mai-Dekade. Entweder eine Verschärfung der Hitzephase oder ein Umschwung, der es in sich hat - dazu gleich mehr.
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Der Sommer wie weggeblasen - kühles Regenwetter
Gestern noch hatten wir darüber berichtet, dass innerhalb der Kontrollläufe die kalten Varianten gänzlich herausgerechnet wurden und die kühlen und normalen Berechnungen die Minderheit abbildeten. Ganz vom Tisch sind die kühlen Varianten (noch) nicht und wie so eine kühle Entwicklung aussehen kann, zeigt heute die Wetterprognose der Amerikaner.
Hochdruckwetter
Die Hochdruckblase dehnt sich zwar in der kommenden Woche weiter über Deutschland aus, doch fehlt der letztliche Impuls, um weiter nach Norden zu streben. Der Grund hierfür ist ein Tiefdrucksystem, das am östlichen Hochdruckgradienten weiter östlich nach Süden strebt. Infolge daraus verlagert sich das Hoch weiter nach Osten und Deutschland, Österreich verbleiben noch bis zum 20. Mai im Einflussbereich des Hochdrucksystems. Bei einer schwachen Niederschlagsneigung - meist in Form von Schauern und Gewittern - pendeln sich die Temperaturen auf +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad ein.
Temperatursturz und Dauerregen
Bedingt durch die östliche Verlagerung des Hochdrucksystems dehnt sich die atlantische Frontalzone weiter in Richtung Europa aus und verlagert ihren Schwerpunkt zum 21. Mai über England. Diese Gelegenheit nutzt das Azorenhoch aus, um in Richtung Grönland aufzustreben und die atlantische Frontalzone zu entkoppeln. Was folgt ist eine Zunahme der Störimpulse, die zwangsläufig zu einem meridionalen Strömungsmuster führen können. In diesem Fall ist es ein Tiefdruckkomplex über Europa, der nach Süden austrogt und sich in diesem Prozess quasistationär verhält.
Quasistationär bedeutet, dass sich die Niederschlagsfelder kaum von der Stelle bewegen können. Mit nennenswerten und regional ergiebigen bis unwetterartigen Regenmengen kann nach der Wetterprognose der Amerikaner im Zeitraum vom 21. bis 27. Mai gerechnet werden. Da der Wind aus nördlichen Richtungen kommt, sacken die Temperaturen regelrecht in sich zusammen. Aus sommerlichen +28 Grad werden bis zum 24. Mai +8 bis +12 Grad und kommt die Sonne zum Vorschein, können bis +14 Grad möglich sein.
Auf den Punkt gebracht: Kaltlufteinbruch mit unwetterartigen Niederschlagsmengen?
Möglich ist beim Wetter grundsätzlich alles und so ist die Wettervorhersage der Amerikaner plausibel. Ob sie aber auch wahrscheinlich ist, kann infrage gestellt werden. Im Vergleich zu den Kontrollläufen berechnen die Amerikaner nach dem 20. Mai die kälteste Variante.
Sommerlich bis hochsommerlich
Betrachtet man den Wettertrend der Kontrollläufe, so wird die Hochdruckblase in der kommenden Woche bestätigt. Bis zum 22. Mai ist ein Temperaturniveau zu erwarten, das im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +2 bis +6 Grad im zu warmen Bereich liegt (91/20: +1 bis +5 Grad). Die zweite Mai-Dekade wird erheblich zu warm und zu trocken ausfallen können.
Temperatursturz
Trotz der Tatsache, dass die Amerikaner für die letzte Mai-Dekade die kälteste Variante abbildet, so bestätigt sich die Plausibilität innerhalb der Kontrollläufe, die mehrheitlich ein Absacken der Temperaturen von erheblich zu warm, auf leicht zu warm berechnen. Über dem Norden lautet der Trend leicht zu kühl bis normal. Anders formuliert gehen die Temperaturen von +22 bis +26 und örtlich bis +28 Grad ab dem 23. Mai auf +15 bis +20 Grad zurück.
Wann kommt Regen?
Regen kann es in den kommenden Tagen in Form von Schauern und Gewittern immer wieder geben, doch reicht das nicht aus, um das seit März aufgebaute Defizit zu beseitigen. Da bedarf es mehrtägigen Landregen. Doch zeigt sich in der Niederschlagsprognose der Kontrollläufe im Vergleich zu den letzten Tagen Eine Veränderung. Der Zeitraum vom 15. bis 20. Mai wird trocken simuliert. Ferner steigen die Niederschlagssignale in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich an. Dass es sich hierbei um ausgedehnte Niederschlagsgebiete handeln könnte, zeigt sich in der Flächenbilanz - der Niederschlag wird gleichmäßig verteilt.
Doch Vorsicht - wer sich jetzt auf Regenwetter freut, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um einen ersten - vorsichtigen - Wettertrend handelt, der in den kommenden Stunden noch bestätigt werden muss. Denn das Regenwetter ist in der letzten Mai-Dekade nur dann möglich, wenn sich das Hoch nach Osten verlagert und schaut man sich die Wetterprognose der Europäer noch einmal an, so kann auch exakt das Gegenteil von kühlem und erfrischenden Regenwetter eintreten.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
17. Mai | +15 bis +29 Grad |
+21 bis +23 Grad |
21. Mai | +10 bis +28 Grad |
+18 bis +20 Grad |
26. Mai | +10 bis +30 Grad |
+18 bis +20 Grad |