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Wetter Sommer 2021 - Eine zu Unwetter neigende und hitzige Wetterphase steht bevor

| M. Hoffmann
Die Schafskälte bleibt optional

Ein Sommerhoch schiebt sich nach Deutschland und sorgt ab dem Wochenende für Sommerwetter, bei der die Hitze mit Temperaturen von +30 Grad und mehr optional wird. Zuvor gibt es über dem Süden noch unwetterartige Schauer und Gewitter, während sich über dem Norden und Osten eine trockene Wetterphase abzeichnet, die über Ostdeutschland langsam zum Problem werden kann.

Explosive Mischung. Die Kombination aus Wärme, Feuchtigkeit und labil geschichteten Luftmassen sorgte in den letzten 24 Stunden mancherorts erneut für reichlich Niederschlag. Der meiste Regen binnen 24 Stunden ging mit 65,0 l/m² über Rot an der Rot-Buch (Baden-Württemberg) und mit 43,3 l/m² über Memmingen (Bayern) nieder (Regensummen Deutschland).

Unwetterartige Schauer und Gewitter und zum Wochenende das Sommerhoch

Das Krawallwetter mit unwetterartigen Wetterereignissen wird sich bis einschließlich Donnerstag etwa südlich einer Linie von Köln/Münster und Berlin/Dresden halten können. Platzregen, Blitz- und Hagelschlag sind zu erwarten. Die Temperaturen steigen auf +20 bis +25 Grad und örtlich bis +28 Grad an und erhöhen das Energielevel der Unwetter (Gewitterprognose). Zum Wochenende dehnt sich ein Hochdruckkeil in Richtung Deutschland aus und sorgt mit einer längeren Sonnenscheindauer für ansteigende Temperaturen und eine nachlassende Schauertätigkeit. Bis zum Sonntag sind Temperaturen von +22 bis +27 Grad und örtlich von bis +30 Grad möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni 2021.

Unwetterartige Schauer und Gewitter ziehen nach Osten ab und zum Wochenende folgt das Sommerhoch
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Unwetterartige Schauer und Gewitter ziehen nach Osten ab und zum Wochenende folgt das Sommerhoch
© www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Sommerwetter mit Hitzeoptionen

Es gibt Schlagzeilen von einem bevorstehenden Katastrophensommer und wir wurden in den letzten Tagen häufiger gefragt, was denn an diesen Schlagzeilen dran ist. Nichts - man nennt es Clickbait - Erhaschen von Aufmerksamkeit und das geht nur mit Schlagzeilen, die nicht langweilig und mehr nach Sensation klingen. Dennoch macht das Wetter nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells in den kommenden Tagen eine Kehrtwende - und zwar in Richtung Sommer.

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Das Sommerhoch

Das Hoch in der oben gezeigten Wetterkarte verlagert sich bis zum 14. Juni weiter nach Osten und positioniert sich zwischen Skandinavien und Deutschland. Langsam füllt es sich von oben herab mit warmen Luftmassen auf und lässt die Niederschlagsneigung abklingen. Bis zum 18. Juni verlagert das Hoch seinen Schwerpunkt über Skandinavien und hält eine Hochdruckachse - über Deutschland - in Richtung der Mittelmeerregion aufrecht.

Kein stabiles Sommerhoch

Dem Hoch gelingt es nicht, sich weiter zu stabilisieren. Zwar können sich über dem westlichen und östlichen Europa jeweils Tiefdruckgebiete an den Flanken behaupten, doch die Omegastruktur ist allenfalls im Ansatz zu erkennen. Ein stabiler und trockener Wettercharakter ist so nicht machbar und nach der Monatsmitte wird bis zum Beginn der letzten Junidekade mit einer ansteigenden Schauer- und Gewitterneigung zu rechnen sein.

Warm mit Hitzeoptionen

Die Temperaturen erreichen bis zum 13. Juni +17 bis +23 Grad und örtlich bis +25 Grad und am 17. Juni sind +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad möglich. Die sommerliche Variante mit optionaler Hitze wird heute erneut gestützt und liegt in der Hochdruckposition begründet. Zusammen mit dem Tief über dem westlichen Europa werden warme und feuchte Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland geführt. Kein Katastrophensommer.

Sommer mit Störimpulsen
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Sommer mit Störimpulsen
© www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: die optionale Schafskälte

Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells schwankt auch heute wieder zwischen den Extremen. Weder ein Hoch, noch ein Tief kann sich stabilisieren und wechseln sich in raschen Abständen ab und so kann auch ein Schwall kalter Luft nach Deutschland gelangen, was noch zum Phänomen der Schafskälte gezählt werden kann.

Erst einmal sommerlich warm

Im Zeitraum vom 12. bis 16. Juni berechnet die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine schwache - aber dominante - Hochdruckwetterlage über Deutschland. Die Temperaturen pendeln sich auf +22 bis +26 Grad und örtlich auf bis +30 Grad ein. Der Höhepunkt könnte zwischen dem 14. und 15. Juni mit Temperaturen von bis +34 Grad erreicht werden. Im Grunde bestätigen die Amerikaner hochsommerlich warme Variante mit optionaler Hitzeentwicklung zur Monatsmitte.

Markanter Wetterwechsel mit Temperatursturz

Das Hoch über Europa weicht ab dem 16. Juni zurück und gewährt einem Tief zwischen Island, England und Skandinavien eine größere Einflussnahme auf das Wettergeschehen über Deutschland. Aus nordwestlichen Richtungen ziehen dunkle Wolken auf und sorgen vom 17. bis 19. Juni für eine erhöhte Neigung unwetterartiger Wetterereignisse bei der Sturm über den Küstenregionen zum Thema werden kann.

Der Wind bläst frische Luftmassen vom Atlantik nach Europa, was die Temperaturen über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf +15 bis +20 Grad zurückgehen lassen kann. Regnet es kräftiger und länger andauernd, so orientieren sich die Werte mehr in Richtung der +10 Grad-Marke und kommt damit in den Bereich der Schafskälte.

Durchwachsenes Sommerwetter

Doch das Tief streift Deutschland nur und zum 20. Juni kippt die gesamte Tiefdruckachse nach Südwesten ab. Mitteleuropa gelangt in eine südwestlich orientierte Grundströmung, was die Temperaturen auf +20 bis +25 Grad und phasenweise auf bis +28 Grad ansteigen lassen kann. Bedingt durch die Zufuhr warmer und feuchter Luftmassen bleibt die Neigung zu Schauern und Gewittern erhalten - mancherorts auch unwetterartig ausfallend.

Heiß, kühl, warm - der Sommer 2021 bleibt vorerst turbulent und wenig stabil
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Heiß, kühl, warm - der Sommer 2021 bleibt vorerst turbulent und wenig stabil
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Der Sommer hat die besseren Karten

Seit Tagen berechnet das amerikanische Wettermodell die mögliche Entwicklung einer Wetterlage, die dem Phänomen der Schafskälte gerecht werden kann. Doch ebenfalls seit Tagen gehören die Prognosen der Amerikaner zu den kalten Ausreißern und sind damit weniger wahrscheinlich.

Der Juni wird deutlich zu warm ausfallen können

Daran hat sich heute nichts geändert. Im Vergleich zu den Kontrollläufen ist die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells vom 17. bis 20. Juni um 5 Grad zu kalt und repräsentiert die mit Abstand kälteste Variante. Der Mittelwert der Kontrollläufe ist deutlich wärmer und liegt bis zum 16. Juni im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 im +2 bis +6 Grad zu warmen Bereich. Vom 21. bis 23. Juni sinkt der Mittelwert etwas ab, bleibt aber im Vergleich um +1 bis +3 Grad zu warm.

Zum aktuellen Stand ist der Juni im Vergleich zu 1961 und 1990 um +2,31 Grad zu warm (91/20: +1,3 Grad). Dieser Temperaturüberschuss wird sich im Verlauf der zweiten Junidekade weiter ausbauen können. Einmal angenommen, dieser liegt zum 20. Juni bei +3 Grad, dann müsste die letzte Junidekade um -6 Grad zu kalt ausfallen um noch für einen normalen Juni sorgen zu können. Möglich ist beim Wetter vieles und ausgeschlossen ist das nicht, doch wahrscheinlich ist ein am Ende deutlich zu warmer Juni.

Die Wahrscheinlichkeiten für Sommerwetter

Dass man noch etwas auf den - nachhaltigen - Durchbruch des Sommers warten muss, zeigt sich in den Wahrscheinlichkeiten für sommerliche Temperaturen jenseits der +25 Grad-Marke. Diese liegen am 16. Juni bei einer Wahrscheinlichkeit von 30 bis 70 und örtlich bis 80 Prozent und sinken zum 24. Juni auf 0 bis 40 Prozent ab. Die Wahrscheinlichkeit einer Temperaturspanne von +20 bis +25 Grad liegt am 24. Juni zwischen 50 und 100 Prozent.

Die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen  Temperaturen am 16. und 24. Juni
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: die Wahrscheinlichkeit von sommerlichen Temperaturen am 16. und 24. Juni
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
14. Juni +20 bis
+32 Grad
+24 bis
+26 Grad
18. Juni +12 bis
+32 Grad
+21 bis
+23 Grad
23. Juni +12 bis
+33 Grad
+20 bis
+22 Grad
Diagramm Temperaturen Juni 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Regenprognose: Wie viel Regen ist zu erwarten?

Trockener Norden, durchwachsene Mitte und Süden - so lässt sich die Niederschlagsprognose bis zum 18. Juni zusammenfassen. Damit verschärft sich die Trockenheit über dem Teile von Nord- und Ostdeutschland weiter, wo bislang nicht allzu viel Regen niederging. Schauer und Gewitter sind eben punktuelle und keine flächendeckenden Niederschlagsereignisse.

Schauer und Gewitter sorgen für eine ungleichmäßige Niederschlagsverteilung, deren Schwerpunkt über den südlichen Landesteilen liegen kann
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Schauer und Gewitter sorgen für eine ungleichmäßige Niederschlagsverteilung, deren Schwerpunkt über den südlichen Landesteilen liegen kann
© windy.com

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