Wetter Frühling und Sommer 2021 Wetterprognose vom 02.03.2021 - Windige, stürmische und nasse zweite März-Dekade?
Wind, Sturm und Regen? Das Hoch tritt zum Ende der ersten März-Dekade den Rückzug an und lässt der atlantische Frontalzone mehr Entwicklungsspielraum, was in letzter Konsequenz den Beginn einer Westwetterlage bedeuten kann.
Hohe Temperaturdifferenzen. Die gestrige Höchsttemperatur wurde mit +16,5 Grad über Trier-Zewen (Rheinland-Pfalz) registriert und der nächtliche Tiefstwert wurde mit -6,2 Grad über Leutkirch-Herlatzhofen (Baden-Württemberg) gemessen. Das entspricht einer Temperaturspanne von rund 23 Grad, was aber so nur mit einer Hochdruckdominanz machbar ist. Die klaren Nächte sind lang und können ordentlich auskühlen, während am Tage der zunehmend hohe und ungehemmte Sonnenschein die Temperaturen in den frühlingshaft milden Bereich ansteigen lassen kann.
Wetterumschwung
Sonnenschein ist auch am Mittwoch noch zu erwarten, doch machen sich von Südwesten Schleierwolken bemerkbar und kündigen einen Wetterwechsel an. Am Donnerstag und Freitag mehrt sich die Anzahl der Wolken und gelegentlich ist mit ein paar Schauern zu rechnen, deren Schwerpunkt am Donnerstag südlich der Linie von Münster und Dresden und zum Freitag über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern liegen kann. Zum Wochenende gelangt Deutschland erneut unter Hochdruckeinfluss. Die Anzahl der Sonnenstunden nimmt zu und die Niederschlagstätigkeit ab. Die Ausnahme wird wohl der Norden machen. Starke bis wechselnde Bewölkung, gepaart mit Nebel oder Hochnebel können für etwas Niederschlag sorgen. Der Wind dreht auf nördliche Richtungen und führt kühlere Luftmassen nach Deutschland. Die Werte sinken auf +2 bis +6 Grad ab und erreichen zum Sonntag +4 bis +8 Grad. In den Nächten ist mit Frost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März 2021.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: vorerst kein Durchbruch des Frühlings zu erwarten
Das Hoch setzt sich zum Wochenende zwar über Deutschland durch, doch ist das nichts Nachhaltiges. Zu stark ist das Bestreben der Tiefdrucksysteme das Wetter über Mitteleuropa zu beeinflussen und das Hoch wird zunehmend schwächer.
Der strukturelle Wandel der Großwetterlage
Dass sich die Großwetterlage nach dem 5. März verändern wird, zeigt sich schon mit dem Tiefdrucksystem über der Barentssee. Das Hoch versucht nun immer wieder nach Norden aufzustreben und eine meridional verlaufende (Nord-Süd; Süd-Nord) Grundströmung zu etablieren. Doch zur gleichen Zeit entstehen auf dem Atlantik kräftige Tiefdrucksysteme und schaffen Fakten.
Nasskalte Luftmassen aus nordwestlichen Richtungen
Das Hoch wird nach dem 6. März jeden Tag schwächer und die Bestrebungen sich nach Norden aufzustellen, schwinden ab dem 7. März. Die atlantische Frontalzone gewinnt an Dynamik und greift nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells zum 9. März auf Deutschland über und etablieren ab dem 10. März eine über Deutschland nordwestlich ausgerichtete Großwetterlage.
Das Temperaturspektrum bewegt sich vom 5. bis 12. März mit Werten von +4 bis +8 Grad in einem Jahreszeit-typischen und damit nasskalten Spektrum. Regional können die Werte auch bis +10 Grad erreichen, bzw. in Richtung der Null-Grad-Marke absinken. Bei einem windigen Wettercharakter sind Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer nach der aktuellen Wettervorhersage nicht auszuschließen und mit Nachtfrost ist weiterhin zu rechnen.
Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells: Die Westwetterlage macht Ernst
Nicht nur die Wetterprognose des europäischen Wettermodells hat die westliche Strömungskomponente berücksichtigt, nein, auch die Amerikaner favorisieren die Westwetterlage seit ein paar Tagen und so wird eine ursprüngliche These zunehmend konkreter und könnte das ruhige und trockene Wetter zur zweiten März-Dekade beenden.
Das Hoch verlagert sich nach Osten
Das Tief über der Barentssee verliert nach der Wettervorhersage der Amerikaner zum 10. März seine Dynamik und driftet über dem Kontinent ab. Damit ergibt sich für das Hoch der Raum, sich nach Osten auszudehnen, bzw. den Rücktritt anzutreten. Über Kanada entsteht ein weiteres Hochdrucksystem und pumpt
an seinem östlichen Hochdruckgradienten kalte Luftmassen über dem östlichen Kanada nach Neufundland.
Mit voller Wucht
Die atlantische Frontalzone gewinnt an Dynamik und steuert auf Mitteleuropa zu. Zum 10. März wird Deutschland erreicht und zum 11. März etabliert sich eine ungewöhnlich heftige Tiefdruckrinne, die von Neufundland bis nach Moskau reicht. Mehr Westwetter geht nicht. Interessant dabei ist der nicht enden wollende Ausbruch kalter Luftmassen über dem östlichen Kanada, was für den weiteren Verlauf und die Nachhaltigkeit der Westwetterlage von entscheidender Bedeutung ist.
Die Folge dieser Wetterentwicklung sind kräftige Winde, die zu schwerem Sturm führen können. Bei starker Bewölkung ist zudem mit wenig Sonnenschein, dafür aber reichlich Niederschlag zu rechnen.
Nachhaltige Strukturen
Die Westwetterlage dominiert nach dem aktuellen Wettertrend das Wetter über Deutschland bis zum 19. März. Zwar steigen die Werte auf +8 bis +12 Grad an und örtlich ist mit bis +14 Grad zu rechnen, doch ist der Wettercharakter selbst weit vom Frühling entfernt. Das Hoch beginnt erst zum Beginn der letzten März-Dekade an der Tiefdruckrinne der atlantische Frontalzone zu rütteln, dass aber ist noch in ferner Zukunft. Erst muss sich nun zeigen, wie ernst es der atlantische Frontalzone tatsächlich ist, der Rest ergibt sich dann daraus.
Auf den Punkt gebracht: struktureller Wandel der Großwetterlage
Der strukturelle Wandel wird im Wettertrend zunehmend konkreter, doch das Hoch ist nicht außer Acht zu lassen. Zu schnell kann es auf der Vorderseite der atlantische Frontalzone nach Norden aufstreben und die Zonalisierung noch verhindern. Das wäre nicht das erste Mal, dass das passiert. Und wenn es passiert, so ändert sich am trockenen und hochdruckdominierten Wettercharakter zunächst einmal wenig.
Wie wahrscheinlich ist die Westwetterlage?
Die Kontrollläufe berechnen in ihrem Wettertrend eine ab dem 10. März ansteigende Niederschlagstätigkeit, die aber bei Weitem nicht so ausgeprägt ist, wie diese für eine vollständige Westwetterlage notwendig wäre. Was dafür spricht, ist das langsame Ansteigen der Temperaturen, die ab dem 10. März im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen können. Die Nächte aber verlaufen ab dem 10. März frostfrei, was auf starke Bewölkung hindeutet.
Vergleicht man den Mittelwert aller Kontrollläufe mit den Druckanomalien zum 12. März, so erkennt man die hohe Eintreffwahrscheinlichkeit der Westwetterlage, wobei auch hier noch ein paar Fragezeichen zu setzen sind. Wahrscheinlich ja, gesichert nein.
Kommt Regen?
Das eine Westwetterlage das Wetter über Deutschland in der zweiten März-Dekade wird dominieren können, zeigt sich in einem ab dem 10. März ansteigenden Niederschlagstrend, der zwar von den Vorhersage-Modellen noch unterschiedliche interpretiert wird, doch wird die trockene Witterung voraussichtlich ihrem Ende entgegenstreben.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
8. März | +1 bis +9 Grad |
+4 Grad bis +6 Grad |
12. März | +3 bis +13 Grad |
+7 bis +9 Grad |
17. März | +1 bis +17 Grad |
+9 bis +11 Grad |