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Wetter Frühling und Sommer 2021 Wetterprognose vom 28.02.2021 - Der Übergang zu einer Westwetterlage?

| M. Hoffmann
Welche Chance hat eine Westwetterlage im März?

Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer sind zum Wochenausklang über Deutschland nicht auszuschließen. Der Grund ist eine Veränderung der Großwetterlage, die sowohl den Spätwinter, als auch die Zonalisierung über Deutschland einleiten kann.

Ungewöhnlich mild beginnt der März und geht gewöhnlich weiter. Ein Hochdrucksystem sorgt bis zur Wochenmitte für viel Sonnenschein und die Temperaturen erreichen Werte von +10 bis +15 Grad und örtlich bis +18 Grad, was im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um 4 bis 8 Grad zu warm ist. Ab der Wochenmitte gelangen mit einer nördlichen Grundströmung kühlere Luftmassen nach Deutschland und so sinken die Werte zum Freitag auf ungewöhnlich gewöhnliche +4 bis +8 Grad und örtlich bis +2 Grad ab.

Schnee- oder Graupelschauer möglich

Das Hochdrucksystem verliert nach der Wochenmitte seinen Einfluss auf das Wetter über Deutschland. Die Niederschlagstätigkeit nimmt zu und da in der Höhe kältere Luftmassen zugeführt werden, können die Schauer zum Ende der Woche in Schnee- oder Graupelschauer übergehen. Nasskaltes März-Wetter. Mehr dazu in der Wetterprognose zum Wetter März.

Zum Ende der Woche wird es über Deutschland spürbar kühler und Schnee- oder Graupelschauer werden zum Thema
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Zum Ende der Woche wird es über Deutschland spürbar kühler und Schnee- oder Graupelschauer werden zum Thema
© www.meteociel.fr

Der Arctic Outbreak wird in Gang gesetzt

Die Schlüsselszene spielt sich am 5. März ab. Das aktuell über Deutschland dominierende Hochdrucksystem verlagert sich auf den Atlantik und leitet mit einem kräftigen Tiefdruckkomplex über der Barentssee einen Arctic Outbreak ein. Insofern gleichen sich die Wetterprognosen von heute mit denen der letzten Tage und die Eintreffwahrscheinlichkeit erhöht sich.

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Wintereinbruch oder spätwinterliches Geplänkel?

Interessant aber wird es, wenn man sich die Wettervorhersagen der beiden Prognose-Modelle einmal genauer anschaut und direkt miteinander vergleicht. Interessant deshalb, da die Initialisierung des Arctic Outbreaks ähnlich abläuft und sich im weiteren Verlauf unterschiedliche Varianten entwickeln, doch die Gemeinsamkeit beider Vorhersage-Modelle liegt in einem an Deutschland, Österreich und der Schweiz vorbeigeleiteten Vorstoß arktischer Kaltluftmassen.

Nasskalt mit winterlichen Wettererscheinungen

Und so betätigt sich der nasskalte Wettertrend der letzten Tage. Im Zeitraum vom 6. bis 8. März wird der Höhepunkt des für März typischen Wetters berechnet. Die Temperaturen sinken auf +4 bis +8 Grad ab und verbreitet sind Schauer zu erwarten, die mancherorts als Schnee- oder Graupelschauer niedergehen können. Die Frostgrenze sinkt auf etwa 700 Meter ab und oberhalb etwa 600 Meter kann über die Ausbildung einer Schneedecke spekuliert werden. Anders formuliert ein spätwinterliches Geplänkel.

Ein für März typisch nasskalter Temperaturcharakter
Wetterprognose des europäischen Wettermodells zum 7. März: Ein für März typisch nasskalter Temperaturcharakter
© www.meteociel.fr

Warum kein Märzwinter einen schweren Stand hat

Das Hoch auf dem Atlantik verliert seine Verbindung zum Polarhoch und driftet zum 7. März rasch in Richtung Mitteleuropa. Damit wird der Vorstoß arktischer Kaltluftmassen nach Osten abgedrängt. Nur wenn das Hoch sich auf dem Atlantik wird behaupten können, hat der Märzwinter über Deutschland eine realistische Chance.

Der Übergang zu einer Westwetterlage

Unsere Ausgangsthese für die Langfristprognose war nach einem gestörten bis meridionalen Wetterablauf im Winter, dass sich im Frühling zwischen dem März und dem April so langsam eine Westwetterlage wird durchsetzen können. Bedingung hierfür ist, dass das Hoch schwindet und sich in Richtung der Azoren zurückzieht.

Es handelt sich hierbei um eine These, die sich in den kommenden Wochen unter Beweis stellen lassen muss, dass was aber die Prognose-Modelle heute berechnen, verstärkt einen Ansatz zur Zonalisierung der Großwetterlage.

Ansteigende Niederschlagstätigkeit

Bis zum 10. März zieht sich das Hoch zurück und eröffnet einen größeren Spielraum für die atlantische Frontalzone, dass Wetter über Deutschland beeinflussen.

Nach dem amerikanischen Wettermodell verlagert sich das Hoch über das westliche Russland und verliert vollständig seinen Einfluss. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz wäre nach dieser Wetterprognose mit einem unbeständigen, windigen und mäßig milden Wettercharakter zu rechnen.

Nach dem europäischen Wettermodell bleibt ein Teil des Hochdruckeinflusses erhalten, doch rückt der Radius der atlantischen Frontalzone zunehmend näher an Deutschland heran. Anders formuliert wird der strukturelle Wandel der Großwetterlage zunehmend konkreter.

Der Einfluss der atlantische Frontalzone rückt näher an Mitteleuropa heran
Wetterprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells zum 10. März: Der Einfluss der atlantische Frontalzone rückt näher an Mitteleuropa heran
© www.meteociel.fr

Welche Chancen hat die Zonalisierung?

Auch wenn diese hin und wieder berechnet wird, so wird deren Nachhaltigkeit - wenn überhaupt - erst in der letzten März-Dekade oder im ersten April-Drittel zu erwarten. Mit entscheidend ist der Zustand des Polarwirbels und der zeigt sich im Moment in einer guten Verfassung. Schaut man etwas weiter in die Zukunft, so erkennt man in der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine erhöhte Taktung der zur atlantische Frontalzone dazugehörigen Tiefdruckrinne. Das ist entscheidend für die mögliche Zonalisierung. Keilt das Hoch aber nur etwas nach Norden auf, so war es das mit dem Ansatz und das Strömungsmuster meridionalisiert rasch. Ein Ansatz - mehr nicht.

Der Ansatz einer Zonalisierung wird durch einen Keil des Azorenhochs abrupt beendet
Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells zum 14. und 16. März: Der Ansatz einer Zonalisierung wird durch einen Keil des Azorenhochs abrupt beendet
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: nasskaltes bis Jahreszeit-typisches Wetter

Die Überschrift hat seit drei Tagen Bestand und unterstreicht nochmals, dass der März zwar zu warm beginnen wird, dann aber mehr und mehr in die Normalität übergeht.

Kein Frühlingswetter

Am 6. März kommt es zu einem Temperatursturz, was die zuvor zu warmen Werte bis zum 8. März auf +3 bis +6 Grad auf ein Jahreszeit-typisches Niveau zurechtstutzt. Nachfolgend normalisiert sich der Temperaturtrend weiter und die Werte pendeln sich auf einen Mittelwert von +5 bis +8 Grad ein. Kein Frühling, aber auch kein Spätwinter. Typisches März-Wetter ist passender.

Kommt Regen?

Zwar hat die Großwetterlage nach dem 6. März ein erhöhtes Potential für eine leicht erhöhte Niederschlagstätigkeit, doch so schnell schwindet der Hochdruckeinfluss nicht. Und entsprechend schwach fällt mit 0 bis 5 l/m² die Niederschlagsausbeute bis zum 9. März aus. Darin sind sich die Prognose-Modelle weitgehend einig. Reichlich Niederschlag wäre mit dem oben angedeuteten Ansatz der Zonalisierung zu erwarten. Gut möglich, dass sich in der zweiten März-Dekade das Niederschlagsverhalten verändern wird, was für den Moment von der Wetterprognose der Kontrollläufe gestützt wird.

Bis zum 9. März ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz nur wenig Niederschlag zu erwarten
Niederschlagsprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: bis zum 9. März ist über Deutschland, Österreich und der Schweiz nur wenig Niederschlag zu erwarten
© windy.com

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
6. März -2 bis
+7 Grad
+4 Grad bis
+7 Grad
10. März +2 bis
+10 Grad
+5 bis
+7 Grad
15. März +4 bis
+17 Grad
+8 bis
+10 Grad
Diagramm Temperaturen März 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe März 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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