Wetter Sommer 2018 aktuelle Wetterprognose vom 24.06.2018 - Gemäßigtes Sommerwetter?

| M. Hoffmann

Warmes, normales oder kaltes Wetter im Siebenschläferzeitraum? Die Wettermodelle weisen einen Wettertrend auf, deren Klarheit aber noch zu wünschen übrig lässt.

Es zeigt sich schon in der Kurzfristprognose für den Juni, dass der Wettercharakter in der kommenden Woche zwar wieder wärmer werden kann, doch von einer stabilen Hochdruckwetterlage ist nicht auszugehen. Zu kräftig ist die Gegenwehr der Tiefdrucksysteme, welche Ende Juni und Anfang Juli aus östlichen Richtungen Unterstützung bekommen. Das zeigt zugleich, dass die kommenden Tage von einer gestörten Zirkulation beeinflusst werden können, was Anfang Juli zu unterschiedlichen Wetterentwicklungen führen kann (mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Juli 2018).

Die Wetterentwicklung im Siebenschläferzeitraum

Die Großwetterlage, welche sich im Zeitraum vom 25. Juni bis 11. Juli einstellt, hat nach der Statistik ein sehr hohes Potential das Wetter im Sommer maßgeblich zu beeinflussen. Das entspricht der Wettersingularität des sog. Siebenschläfers (was nichts mit dem Tier gemeinsam hat), welcher über Süddeutschland eine Eintreffwahrscheinlichkeit von rund 70 Prozent hat und damit eine signifikante Wettersingularität darstellt. Und ausgerechnet in diesen Zeitraum fällt nun eine Veränderung der Großwetterlage, welche weitreichende Auswirkungen auf das Sommerwetter haben kann.

Die Wetterprognose der Vorhersagemodelle

Das amerikanische Wettermodell berechnete heute Morgen eine gemäßigte Veränderung der Grundströmung auf westliche Richtungen. Die Temperaturen könnten sich demnach auf Jahreszeit-typische +20 bis +25 Grad einpendeln und immer wieder ist mit dem Durchzug von Tiefdrucksystemen zu rechnen.

Heute Nachmittag und auch heute Abend ergab sich in den Berechnungen kaum Veränderungen. Sommerlich warme Temperaturen bei einem unbeständigen Wettercharakter. Möchte man die Regel des Siebenschläfers darauf anwenden, so wäre über den Sommer 2018 eine West-, bis Südwestwetterlage zu erwarten, welche größtenteils sommerlich warme Temperaturen zur Folge haben kann. Jedoch gelingt auch der atlantischen Frontalzone phasenweise der Durchbruch bis nach Mitteleuropa, was den Wettercharakter zeitweilig unbeständig und auch kühler werden lassen kann.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Deutschland am Rande einer Westwindzone © www.meteociel.fr

Wechselhaftes und warmes Sommerwetter

Die Berechnungen des europäischen Wettermodells liegen zum aktuellen Stand von heute Abend noch nicht vollständig vor, doch zeigte sich hier in den letzten Tagen immer wieder der Aufbau eines Hochdruckkeils von den Azoren in Richtung Skandinavien, was letztlich die atlantische Frontalzone daran hindert, sich bis nach Skandinavien durchzusetzen um eine westliche Grundströmung zu initialisieren. Würde man hieraus eine Ableitung für den Siebenschläferzeitraum machen, so wäre im Sommer mit einer warmen und abwechslungsreichen und zu Schauern und Gewittern neigenden Südwestwetterlage zu rechnen.

Polarwirbelberechnung Juli

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Hochdruckzone weit nördlich - Tiefdrucksysteme gelangen nicht bis nach Mitteleuropa © www.meteociel.fr

Kaltes Sommerwetter?

Die sich nun aufbauende Hochdruckzone wird sich mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht bis in den Juli hinein halten können und mit der Verlagerung des osteuropäischen Tiefdrucksystems in Richtung Skandinavien besteht auch die Gefahr einer nördlichen Grundströmung, welche sich unter bestimmten Voraussetzungen auch stabilisieren und einen Trog Mitteleuropa initialisieren könnte.

Geht es nach den Kontrollläufen, so bleibt die Möglichkeit einer kühlen Trogwetterlage in der ersten Juli-Dekade weiterhin bestehen, was das bisherige zu warme Sommerwetter weiter abkühlen lassen könnte. Deren Eintreffwahrscheinlichkeit ist aber weiterhin als gering einzustufen. Viel wahrscheinlicher sind Hochdruckzonen rund um Mitteleuropa mit einer für die Jahreszeit durchaus normalen Temperaturentwicklung. Die Niederschlagsneigung ist dabei leicht erhöht, doch von einem regnerischen Wettercharakter sind die Prognosen der Kontrollläufe noch weit entfernt.
Anders formuliert: normale Temperaturen bei einem leicht durchwachsenen Sommerwetter.

Wetter im Sommer 2018 nach der Prognose des Langfristmodells

Das bringt uns zu der Wetterprognose des Langfristmodells. Der Juni wurde mit +2 bis +3 Grad (Anfangs +1 bis +2 Grad) zu warm berechnet, die darauffolgenden Sommermonate Juli und August aber mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal und im Trend zu warm.

Nimmt man an, dass die Berechnungen eines normalen Temperaturtrends der Wettermodelle im Siebenschläferzeitraum sich durchsetzen werden und nimmt man weiter an, dass die Wettersingularität des Siebenschläferzeitraum auch eintrifft, so sind die Wetterprognosen des Langfristmodells durchaus plausibel.

Noch etwas spricht für eine Normalisierung der Temperaturen , da ein weiter so der viel zu warmen Temperaturen aus dem April, Mai und Juni sich nicht ewig halten können und es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich eine durchgreifende Änderung, bzw. Normalisierung durchsetzen kann.

Zusammengefasst: eine Normalisierung der Temperaturen ist zum derzeitigen Stand im Juli wahrscheinlicher als überdurchschnittlich zu warme und auch zu kalte Temperaturen, was sich nach den Berechnungen des Langfristmodells auch im August 2018 noch seine Fortsetzung finden könnte. Kumuliert man die Temperaturprognose des Langfristmodells für den Sommer, so könnte der Sommer 2018 zum aktuellen Stand mit einer Abweichung von +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ausfallen. Die Sommermonate im Überblick:

Abweichungen der Temperaturen im Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2018 +2 bis +3 Grad Trend: Zu trocken
Juli 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: Etwas zu trocken
August 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis leicht zu nass

Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2018 vom 24.06.2018

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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