Wetterprognose und Wettervorhersage
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Warmes, normales oder kaltes Wetter im Siebenschläferzeitraum? Die Wettermodelle weisen einen Wettertrend auf, deren Klarheit aber noch zu wünschen übrig lässt.
Es zeigt sich schon in der Kurzfristprognose für den Juni, dass der Wettercharakter in der kommenden Woche zwar wieder wärmer werden kann, doch von einer stabilen Hochdruckwetterlage ist nicht auszugehen. Zu kräftig ist die Gegenwehr der Tiefdrucksysteme, welche Ende Juni und Anfang Juli aus östlichen Richtungen Unterstützung bekommen. Das zeigt zugleich, dass die kommenden Tage von einer gestörten Zirkulation beeinflusst werden können, was Anfang Juli zu unterschiedlichen Wetterentwicklungen führen kann (mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Juli 2018).
Die Wetterentwicklung im Siebenschläferzeitraum
Die Großwetterlage, welche sich im Zeitraum vom 25. Juni bis 11. Juli einstellt, hat nach der Statistik ein sehr hohes Potential das Wetter im Sommer maßgeblich zu beeinflussen. Das entspricht der Wettersingularität des sog. Siebenschläfers (was nichts mit dem Tier gemeinsam hat), welcher über Süddeutschland eine Eintreffwahrscheinlichkeit von rund 70 Prozent hat und damit eine signifikante Wettersingularität darstellt. Und ausgerechnet in diesen Zeitraum fällt nun eine Veränderung der Großwetterlage, welche weitreichende Auswirkungen auf das Sommerwetter haben kann.
Die Wetterprognose der Vorhersagemodelle
Das amerikanische Wettermodell berechnete heute Morgen eine gemäßigte Veränderung der Grundströmung auf westliche Richtungen. Die Temperaturen könnten sich demnach auf Jahreszeit-typische +20 bis +25 Grad einpendeln und immer wieder ist mit dem Durchzug von Tiefdrucksystemen zu rechnen.
Heute Nachmittag und auch heute Abend ergab sich in den Berechnungen kaum Veränderungen. Sommerlich warme Temperaturen bei einem unbeständigen Wettercharakter. Möchte man die Regel des Siebenschläfers darauf anwenden, so wäre über den Sommer 2018 eine West-, bis Südwestwetterlage zu erwarten, welche größtenteils sommerlich warme Temperaturen zur Folge haben kann. Jedoch gelingt auch der atlantischen Frontalzone phasenweise der Durchbruch bis nach Mitteleuropa, was den Wettercharakter zeitweilig unbeständig und auch kühler werden lassen kann.
Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Deutschland am Rande einer Westwindzone © www.meteociel.fr
Wechselhaftes und warmes Sommerwetter
Die Berechnungen des europäischen Wettermodells liegen zum aktuellen Stand von heute Abend noch nicht vollständig vor, doch zeigte sich hier in den letzten Tagen immer wieder der Aufbau eines Hochdruckkeils von den Azoren in Richtung Skandinavien, was letztlich die atlantische Frontalzone daran hindert, sich bis nach Skandinavien durchzusetzen um eine westliche Grundströmung zu initialisieren. Würde man hieraus eine Ableitung für den Siebenschläferzeitraum machen, so wäre im Sommer mit einer warmen und abwechslungsreichen und zu Schauern und Gewittern neigenden Südwestwetterlage zu rechnen.
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Hochdruckzone weit nördlich - Tiefdrucksysteme gelangen nicht bis nach Mitteleuropa © www.meteociel.fr
Kaltes Sommerwetter?
Die sich nun aufbauende Hochdruckzone wird sich mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht bis in den Juli hinein halten können und mit der Verlagerung des osteuropäischen Tiefdrucksystems in Richtung Skandinavien besteht auch die Gefahr einer nördlichen Grundströmung, welche sich unter bestimmten Voraussetzungen auch stabilisieren und einen Trog Mitteleuropa initialisieren könnte.
Geht es nach den Kontrollläufen, so bleibt die Möglichkeit einer kühlen Trogwetterlage in der ersten Juli-Dekade weiterhin bestehen, was das bisherige zu warme Sommerwetter weiter abkühlen lassen könnte. Deren Eintreffwahrscheinlichkeit ist aber weiterhin als gering einzustufen. Viel wahrscheinlicher sind Hochdruckzonen rund um Mitteleuropa mit einer für die Jahreszeit durchaus normalen Temperaturentwicklung. Die Niederschlagsneigung ist dabei leicht erhöht, doch von einem regnerischen Wettercharakter sind die Prognosen der Kontrollläufe noch weit entfernt.
Anders formuliert: normale Temperaturen bei einem leicht durchwachsenen Sommerwetter.
Wetter im Sommer 2018 nach der Prognose des Langfristmodells
Das bringt uns zu der Wetterprognose des Langfristmodells. Der Juni wurde mit +2 bis +3 Grad (Anfangs +1 bis +2 Grad) zu warm berechnet, die darauffolgenden Sommermonate Juli und August aber mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal und im Trend zu warm.
Nimmt man an, dass die Berechnungen eines normalen Temperaturtrends der Wettermodelle im Siebenschläferzeitraum sich durchsetzen werden und nimmt man weiter an, dass die Wettersingularität des Siebenschläferzeitraum auch eintrifft, so sind die Wetterprognosen des Langfristmodells durchaus plausibel.
Noch etwas spricht für eine Normalisierung der Temperaturen , da ein weiter so der viel zu warmen Temperaturen aus dem April, Mai und Juni sich nicht ewig halten können und es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich eine durchgreifende Änderung, bzw. Normalisierung durchsetzen kann.
Zusammengefasst: eine Normalisierung der Temperaturen ist zum derzeitigen Stand im Juli wahrscheinlicher als überdurchschnittlich zu warme und auch zu kalte Temperaturen, was sich nach den Berechnungen des Langfristmodells auch im August 2018 noch seine Fortsetzung finden könnte. Kumuliert man die Temperaturprognose des Langfristmodells für den Sommer, so könnte der Sommer 2018 zum aktuellen Stand mit einer Abweichung von +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ausfallen. Die Sommermonate im Überblick:
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Juni 2018 | +2 bis +3 Grad | Trend: Zu trocken |
Juli 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: Etwas zu trocken |
August 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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