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Wetter Sommer 2018

| M. Hoffmann

Der Winter läuft nicht gerade auf Hochtouren und wir berichten schon über das Wetter Sommer 2018? Ja, denn das hängt auch in diesem Jahr mit einer Änderung in unserem Prognoseschema zusammen. Nach vielfachen Wunsch unserer Leser lassen wir den Frühling ausfallen und nehmen ihn gleich mit in die Rubrik Sommer auf, was über die Frühlingsmonate hinweg entsprechend gekennzeichnet wird (ähnlich wie im Herbst und Winter). Und da der meteorologische Frühling am 1. März beginnt, ist es also höchste Zeit um einen ersten Blick auf das Wetter im Frühling und Sommer 2018 zu werfen.

Wie wird der Frühling und wie wird der Sommer 2018?

Die Statistiken der letzten Jahre sind ernüchternd. So waren die letzten 21 Sommer gegenüber dem langjährigen Mittelwert durchweg zu warm. Anders sieht es in der Betrachtung der Frühlingsmonate aus, wo es auch schon zu kalte Abweichungen, wie bspw. 2012 gegeben hat. Unter dem Strich aber waren auch die Frühlingsmonate in den letzten Jahren zu warm ausgefallen. Insofern ist eine Wetterprognose für den Sommer 2018 - aus statistischer Sicht - mit einem etwas zu warmen Verlauf zu begründen. Aber wie bekannt sein sollte, hält sich das Wetter nicht immer an statistische Gegebenheiten.

Nicht nur das Wetter hat im Sommer so einiges zu bieten
Nicht nur das Wetter hat im Sommer so einiges zu bieten

Was spricht für ein normales Sommerwetter 2018?

Interessant war im letzten Sommer das Strömungsmuster, welches die Etablierung eines stabilen Sommerhochs nicht zugelassen hatte. So war das Sommerwetter eher durchwachsen und am Ende dann doch um +1,7 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm. Viele schreiben dieses Phänomen der schwachen Sonne zu, welche ihr Zyklusminimum im Jahr 2020/21 erreicht haben sollte. Schaut man sich die Sommermonate rund um einen Sonnenfleckminimum an, so erkennt man folgende Auffälligkeiten

Temperaturabweichungen Sommer zum Sonnenfleckminimum
Sommer Tem­peratur Ab­weichung
85 15,7 Grad -0,6 Grad
86 16,4 Grad +0,1 Grad
87 15,4 Grad -0,9 Grad
88 16,3 Grad 0 Grad
94 18,4 Grad +2,1 Grad
95 17,6 Grad +1,3 Grad
96 16,2 Grad -0,1 Grad
97 17,6 Grad +1,3 Grad
08 17,4 Grad +1,1 Grad
09 17,2 Grad +0,9 Grad
10 17,8 Grad +1,5 Grad
11 16,8 Grad +0,5 Grad

Interessant ist, dass es zu den Minimums 86/87, 96/97 Abweichungen in die negative Richtung zu beobachten waren. Im Zyklus 08/09 gab es diese Auffälligkeiten aber nicht. Eine eindeutige Ableitung für einen bevorstehenden normalen Sommer 2018 ist anhand dieser Daten nicht möglich.

Was hätte ein normaler Sommer für Folgen?

Der langjährige Durchschnittswert für einen Sommer beträgt 16,3 Grad und hat eine Niederschlagssumme von 239 l/m² vorzuweisen. Die Sommer der aktuellen Dekade waren um +1,2 Grad zu warm und die der letzten Dekade um +1,3 Grad zu warm. Welche Tageswerte wären bei einem normalen Sommerwetter zu erwarten? +20 bis +25 Grad, seltener mal bis +30 Grad und an wenigen Tagen auch darüber. Man kann sich vorstellen, dass viele Menschen einen normalen Sommer als zu kalt empfinden würden.

Zusammenhang zwischen Winter, Frühling und Sommer?

Diesen Zusammenhang gibt es sicherlich. Denn einem trocken und zu warmen Winter folgt nicht selten ein nasser und kühler Frühling nach. Das ist ein Wechselspiel auf Erhaltungsneigung und dem Ausgleichsverhalten. Wie sich das Statistisch auswirkt und welche Zusammenhänge sich ableiten lassen, dass klären wir an dieser Stelle in den kommenden Tagen.

Wetterprognose Frühling und Sommer 2018 der Langfristmodelle

  • Das Langzeitmodell des Deutschen Wetterdienstes berechnet den Frühling mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad zu warm und in der Niederschlagswahrscheinlichkeit normal mit der Tendenz leicht zu trocken auszufallen.
  • Die NASA berechnet die Frühlingsmonate März, April und Mai mit einer Abweichung von +0,25 bis +1 Grad normal, mit der Tendenz zu warm auszufallen. Für die ersten Sommermonate Juni und Juli wird eine Abweichung von +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich in Aussicht gestellt.
  • Das IRI-Modell sieht mit 40 bis 50 Prozent eine höhere Wahrscheinlichkeit, als dass der Frühling 2018 etwas zu kühl ausfallen könnte. Der Start in den Sommer 2018 wird mit einem zu kühlen Juni noch unterstrichen.
  • Das METOffice berechnet die Monate von März bis Mai mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 80 Prozent zu warm, 20 bis 40 Prozent normal und 0 bis 20 Prozent zu kalt.
  • Das METOffice berechnet die Monate von März bis Mai mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 80 Prozent zu warm, 20 bis 40 Prozent normal und 0 bis 20 Prozent zu kalt.
  • Das CFSv2 Modell berechnet den März mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad zu warm, den April mit +0,5 bis +1 Grad leicht zu warm und den Mai mit -0,5 bis +0,5 Grad normal. Für den ersten Sommermonat Juni wird eine Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad mit der Tendenz von +1 Grad normal bis leicht zu warm auszufallen.

Das Spektrum ist noch breit gestreut, geht aber Inhaltlich von einem etwas zu warmen Frühling und einem etwas zu warmen Start in den Sommer aus. Ob das so kommen mag, bleibt abzuwarten, denn auch die Langfristmodelle irren gerne einmal. Gemäß der Statistik sind die Ausführungen der Langfristmodelle zum heutigen Stand aber durchaus nachvollziehbar.

Dem Artikel zum Sommerwetter 2018 werden in den kommenden Tagen noch weitere Tabellen, Berechnungen und Hintergründe hinzugefügt. Anschließend werden in regelmäßigen Abständen diese Witterungstrends für das Wetter im Frühling und Sommer 2018 erneuert und ergänzt - zunächst unregelmäßig und ab dem 20. Februar erfolgt eine tägliche Aktualisierung in Form von Wetterprognosen und Wettervorhersagen.

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