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Wetter Sommer 2016 - Wettertrend vom 23. Juli

| M. Hoffmann
Gemäß Statistik gibt es im Zeitraum 23. Juli bis Anfang August häufig die sog. Hundstage (hat nichts mit Hunde zu tun), welche vor allem durch warme Temperaturen definiert werden, bevor Anfang August der Wettercharakter wieder etwas wechselhafter werden kann. Betrachtet man die aktuelle Wetterprognose bis Ende Juli / Anfang August, so hält sich das Wetter in 2016 nur bedingt an die Statistik. Von den Temperaturen her mag das noch zutreffen, jedoch bleibt der Wettercharakter zu unbeständig um als "Hundstage" durchgehen zu können. Unter Umständen kann es auch Anfang August etwas kühler werden, wobei das Temperaturniveau sich noch im weitgehend normalen Bereich bewegen kann.

Das passt auch ganz gut ins Bild des bislang durchwachsenen und bis heute zu warmen Sommer 2016. Der Juni war zu warm und der aktuelle Durchschnittswert für die bereits zurückliegenden Juli-Tage zeigen ein Temperaturüberschuss gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +1,1 Grad im zu warmen Bereich. Daran wird sich wohl bis Ende Juli auch nicht mehr allzu viel verändern. Es wird also auf den August darauf ankommen, ob der Sommer 2016 tatsächlich zu warm ausfallen wird, oder ob sich ein Normalisierungstrend durchsetzt.

Eine theoretische angenommene Normalisierung hätte jedoch zur Folge, dass der August deutlich zu kühl ausfallen müsste und das ist nach den aktuellen Berechnungen des Langfristmodells nicht zu erkennen. So liegt die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5/+0,5 Grad im absoluten "Normalbereich", welcher im Süden mit +0,5/+1 Grad auch leicht zu warm ausfallen könnte. Im Niederschlagsverhalten berechnet das Langfristmodell für die Gebiete etwa südlich der Mittelgebirge ein Defizit, während nördlich davon keine sonderlichen Abweichungen gegenüber dem Sollwert zu erkennen sind.

Die aktuellen Simulationen des amerikanischen Wettermodells reichen bis zum 8. August und zeigen eine lebhafte Tiefdruckdynamik zwischen Neufundland, Island und dem skandinavischen Raum. Somit ist Potential für warmes, aber auch für zu kühles Wetter vorhanden. Entscheidend für das Temperaturgefüge wird sein, wie weit die atlantische Frontalzone nach Osten vorankommt. Mit anderen Worten: die Variationen reichen von einer wechselhaften und mäßig warmen Westwetterlage, bis hin zu einer ebenfalls wechselhaften aber warmen bis mäßig heißen Südwestwetterlage. Typischer für August sind Südwestwetterlagen, welche über dem Norden unbeständigeres und etwas kühlere Temperaturwerte als über dem Südosten zur Folge haben können.

Betrachtet man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+19) / normal (+20/+25) / zu warm (>+25), so liegen diese am 2. August bei 35/35/30 und am 7. August bei 40/25/35 und zeigen ein Wahrscheinlichkeitsverhältnis, welches im ersten August-Drittel 2016 noch in alle Richtungen gehen kann. Betrachtet man die Luftdruckverhältnisse der Kontrollläufe vom 1.-8. August, so ist der Mittelwert wie mit dem Lineal entlang der 1018 hPa Linie gezogen. Das spricht nicht gerade für ein stabiles Hochdrucksystem und bestätigt den zum heutigen Stand mit höherer Wahrscheinlichkeit durchwachsenen Wettercharakter Anfang August.

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