Wetter Weihnachten 2020 Wettervorhersage vom 10.12.2020 - Die Spannung steigt - alles ist möglich

Reicht es vor Weihnachten noch zu einem winterlichen Wetterumschwung mit Schnee, Eis und Frost? Vieles ist zum aktuellen Stand möglich, doch die Vorhersage-Modelle verfolgen einen Trend, der die Frage um weiße Weihnachten zu einer spannenden Angelegenheit macht.
Atlantische Frontensysteme schaffen in den kommenden Tagen Fakten und vertreiben den Winter aus Deutschland unterhalb etwa 800 Meter. Wenn man so möchte, handelt es sich um ein verführtes Weihnachtstauwetter
und so bleibt noch Zeit, dass sich das Wetter bis Weihnachten umstellt. Zumindest ist das Wetter in diesem Dezember deutlich abwechslungsreicher als in den letzten Jahren und brachte es - im Flächenschnitt - auf 1,5 Schneetage. Zum Vergleich - der Winter 2019/2020 brachte es insgesamt auf 3,86 Schneetage!
Spürbar milder
Das Temperaturniveau steigt über das Wochenende spürbar an und verbreitet sind Tageswerte von +4 bis +8 Grad und über dem Westen örtlich bis +10 Grad möglich. Die Höchstwerte aber werden für den 16. Dezember mit bis zu +14 Grad über dem Westen und +7 Grad über dem Osten simuliert. Wer mit diesem Wetterumschwung auf viel Niederschlag hofft, hofft leider vergebens. Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden sich im Einflussbereich des Kontinentalhochs und so sind bei starker bis wechselnder Bewölkung immer nur kurze Niederschlagsphasen möglich. Mehr dazu in der Wettervorhersage zum Wetter Dezember 2020.
Weiße Weihnachten vom Tisch?
Scheint - auf den ersten Blick - so. Der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada ist enorm und befeuert die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik. Eine Westwetterlage aber mag sich bis zum 18. Dezember - und damit 6 Tage vor Weihnachten - nicht so recht einstellen. Die atlantische Frontalzone läuft auf das Kontinentalhoch auf und in Kombination der beiden Wettersysteme stellt sich die milde und nur mäßig nasse Südwestwetterlage ein.
Die Entscheidung über das Weihnachtswetter aber wird an anderer Stelle gefällt.

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Werden die Karten vor Weihnachten neu gemischt?
Genauer betrachten wollen wir heute einmal die Wetterkarten am 20. Dezember - also 4 Tage vor Heiligabend. Die atlantische Frontalzone rückt nach den Europäern etwas weiter nach Osten vor und verstärkt sich in diesem Prozess, die Niederschlagsneigung und die Windaktivität steigt an und lässt im ersten Blick den Rückschluss auf eine Zonalisierung zu.
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells sieht diese Tiefdruckdynamik nicht und berechnet über Mitteleuropa eine schwachgradientige Wetterlage, die größtenteils im Einflussbereichs des Hochdrucksystems über Skandinavien liegt. Mild aber sind beide Varianten!
Ob die atlantische Frontalzone nun weiter nach Osten vorankommt oder nicht, ist zunächst einmal sekundär. Wichtiger ist, was sich weiter nördlich - innerhalb des Polarwirbels - abspielt.
Hochdruckachse dreht sich innerhalb des Polarwirbels
Das Polarhoch dehnt sich nach der Wetterprognose der beiden Vorhersage-Modell nicht in dem Maße zwischen Kanada und Sibirien aus, wie es für eine nachhaltige und brachiale Westwetterlage über Mitteleuropa notwendig wäre. Stattdessen werden die Berechnungen der letzten Tage - zumindest in Teilen - gestützt, als dass sich das Polarhoch mit seiner Achse bis über das europäische Nordmeer ausdehnen kann. Wäre das der Fall, wird die Spannung über die Wetterentwicklung an Weihnachten deutlich erhöht und winterliche Varianten könnten in den Prognose-Modellen wieder vermehrt auftauchen.

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Kaltluftzufuhr in Richtung Kanada wird unterbunden
Details sind im Moment - und gerade für Weihnachten - weniger interessant. Entscheidend ist, ob der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada gestört oder sogar gestoppt werden kann. Nach den Wetterprognosen beider Vorhersage-Modelle könnte das zum 20. Dezember der Fall sein. Die Details ergeben sich dann und lassen sich zum aktuellen Stand noch nicht vorhersagen.
An Weihnachten ist alles möglich
So offen wie in 2020 war das Rennen um eine weiße Weihnacht
schon lange nicht mehr. Betrachtet man die Kontrollläufe, so ist nach wie vor von einem Arctic Outbreak an Weihnachten bis hin zu einem supermilden Weihnachtswetter
alles möglich.
Was wahrscheinlich ist
Die Ausdehnung der Hochdruckachse in Richtung europäisches Nordmeer wird bis zum 20. Dezember mehrheitlich von den Kontrollläufen gestützt. Das ist für die Freunde des weißen Weihnachtsfestes
nicht die schlechteste Wetterentwicklung. Schaut man sich den Mittelwert bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag an, so ist innerhalb des Polarwirbels nur wenig Bewegung auszumachen. Deutschland, Österreich und die Schweiz aber liegen in einer überwiegend südwestlichen Grundströmung. Rein nach dem Mittelwert der Kontrollläufe ist an Weihnachten nicht mit Schnee bis auf tiefere Lagen herab zu rechnen und auch für die mittleren Lagen wird es knapp.

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Der Wettertrend Weihnachten 2020
Es ist noch zu früh, um ein Wettertrend für Weihnachten zu definieren. Vieles ist möglich und hängt davon ab, was das Polarhoch machen wird. Tendenziell aber wird die Wetterentwicklung ab dem 18./20. Dezember wieder interessanter. Der Mittelwert der Temperaturen in 1.400 Meter Höhe liegt nach der Wetterprognose der Kontrollläufe am 18. Dezember zwischen +0 bis +3 Grad und im Zeitraum von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag zwischen -1 und -5 Grad. Ab -3 Grad werden winterliche Varianten ab den mittleren Lagen und ab -5 Grad über tieferen Lagen möglich. Es bleibt also spannend!
Tag | Temperatur-Spektrum | Mittelwert | Wetter |
---|---|---|---|
24. Dezember / Heiligabend | -4 bis +11 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Leichter Niederschlag |
Erster Weihnachtsfeiertag | -4 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Leichter Niederschlag |
Zweiter Weihnachtsfeiertag | -5 bis +10 Grad |
+2 bis +4 Grad |
Leichter Niederschlag |
Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat und welche weiteren Faktoren für oder gegen Winter sprechen, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020/2021.