Halbzeitbilanz: Der April 2020 war bislang zu warm, extrem zu trocken und viel zu sonnig
Hoher Luftdruck beherrscht das Wetter bislang im April und sorgt für eine außergewöhnliche Trockenheit, sowie hohe Temperaturwerte und eine ungewöhnliche Sonnenscheindauer.
Ein Wettersystem und eine Großwetterlage dominierten das Wetter in der ersten April-Hälfte. Zum einen sorgt ein meridionales Strömungsmuster für ein Auf und Ab der Temperaturen und zum anderen sorgt ein Hoch für eine ausgeprägte Trockenheit und lässt den Waldbrandindex auf Stufe 3 bis 4 ansteigen (5 ist die höchste Stufe).
Die Temperaturen
In Summe aber war der April 2020 bislang gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990 um +1,7 Grad zu warm. Dass der Temperaturüberschuss nicht noch höher ausfiel, war einem Kaltstart in den April zu verdanken.
In diese Zeit fallen auch die niedrigsten Werte, die allesamt am 1. April im Bereich von -0 bis -12 Grad gemessen wurden. Der tiefste Wert aber wurde am 14. April mit -15,1 Grad auf der Zugspritze registriert. Der tiefste Wert in tieferen Lagen wurde am 1. April mit -12 Grad über Deutschneudorf-Brüderwiese gemessen.
Außergewöhnlich warm
Prägend für den April 2020 waren aber bislang die außergewöhnlich hohen Temperaturen. Der höchste Wert wurde mit einem Sommertag von bis +26,1 Grad über Bad Mergentheim am 12. April registriert. Aber auch sonst gab es nur sehr wenige Stationen, an denen die frühsommerlich warme Marke von +20 Grad noch nicht überschritten wurde. Im Schnitt erreichte der April 2020 zu seiner Halbzeit bislang eine Temperatur von +9,03 Grad. Nimmt man nur die Tageswerte, so ergibt sich ein durchschnittlicher Wert von +16,17 Grad und die Nachtwerte bringen es auf +1,48 Grad.
Kein Niederschlag
Seit Mitte März fällt kein Niederschlag mehr und wenn doch, dann war das bislang nur in Form von lokalen Schauern und örtlichen Gewittern zu beobachten. Zu seiner Halbzeit brachte es der April auf ein Flächenmittel von 1,79 l/m². Damit erreichte der April gerade einmal 2,95 Prozent seines Niederschlagssolls.
Die Anzahl der Regionen, in denen noch gar kein Niederschlag gefallen ist, ist wesentlich größer als denen wo schon etwas nass vom Himmel kam. Der meiste Niederschlag wurde bislang mit 20 und örtlich bis 40 l/m² über dem Alpenvorland registriert. Am Eibsee gab es mit 180 l/m² den bislang meisten Niederschlag. In den aktuellen Wetterprognosen von Mai und Sommer zeichnet sich bis Anfang Mai eine nur sehr geringe Niederschlagswahrscheinlichkeit ab. Die Trockenheit könnte sich also noch eine Weile hinziehen.
Viel Sonnenschein
Trockenes Wetter und hoher Luftdruck haben eine sehr hohe Sonnenscheindauer hervorgebracht. Im Schnitt gab es bislang 146,6 Sonnenstunden. Damit hat der April 2020 seinen Sollwert bereits zu 95,5 Prozent erfüllen können. Das ist überdurchschnittlich!
Wie sich das Wetter im April weiterentwickelt, können Sie in den täglichen Wetterprognosen zum Wetter April und Sommer 2020 nachlesen.