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Wetter November 2020 aktuelle Wetterprognose vom 20.10.2020 - Typisches Novemberwetter

| M. Hoffmann
Typisches Novemberwetter

Auf dem Atlantik braut sich was zusammen, während sich über dem westlichen Russland der Gegenpol ausbildet. Deutschland, Österreich und die Schweiz können Anfang November zwischen die beiden Wetterfronten gelangen.

Warme Luftmassen werden auf der Vorderseite eines Tiefdrucksystems zwischen England und Skandinavien nach Deutschland geführt, was die Tageswerte - verbreitet - auf +14 bis +18 Grad und über dem Süden auf bis +22 Grad ansteigen lassen kann. Unter bestimmten Voraussetzungen wären auch bis +24 Grad möglich. Der späte Sommer im Herbst. Kommt vor, ist aber in der letzten Oktober-Dekade eher ungewöhnlich.

Der Wind dreht zur Wochenmitte über der Nordhälfte ordentlich auf und kann über den Küstenregionen zu schweren Sturmböen führen (Windprognose). Weiter nach Süden ist der Wind kaum wahrnehmbar. Die Niederschlagsneigung nimmt von Norden her zu, bevor es zum Wochenende trockener wird und häufiger die Sonne zum Vorschein kommen kann. Ein goldenes Oktoberwochenende. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Oktober 2020.

Der goldene Oktober zum Wochenende
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Der goldene Oktober zum Wochenende
© www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im November

Die Würfel für den Oktober fallen so langsam und die Unsicherheiten in der Wetterentwicklung schwinden. Doch für den November zeigt sich noch ein gewisses Überraschungspotential.

Auf das Hoch kommt es an

Der hohe Luftdruck - und das hat sich in den letzten Tagen ja bestätigt - bleibt für die Wetterprognose November ein wichtiger Bestandteil. Das Hoch wird darüber entscheiden, ob die gestörte Zirkulation anhalten, oder in die zonale Richtung kippen (Westwetterlage) kann.

Polarwirbelsplit?

Nach der Wettervorhersage des europäischen Prognosemodells verstärkt sich - Aufgrund eines Kaltluftvorstoßes über dem östlichen Kanada - die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik. Der Konterpart ist das Hoch, welches ebenfalls kräftiger wird, sich aber weiter nach Osten zurückzieht und zum Start in den November in den Polarwirbel vorstößt. Der Vorstoß erfolgt zwischen der Barentssee und der Karasee und teilt den im Aufbau befindlichen Polarwirbel in zwei Hälften auf. Das ist gerade in der Anfangszeit nicht außergewöhnliches, kann aber Anfang November zu turbulenten Wetterereignissen führen.

Das Südwestgebläse

Für Deutschland, Österreich und die Schweiz liegt das Hoch zu weit östlich, es gelingt aber eine Hochdruckbrücke zwischen dem Azorenhoch und dem Kontinentalhoch - quer über Mitteleuropa - aufzubauen. Jetzt kommt die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik ins Spiel. Das Tiefdruckzentrum setzt sich zum 25. Oktober über Island fest und verändert seine Position bis zum 1. November nur unwesentlich.

Und so entsteht im Zusammenspiel der Wettersysteme über Mitteleuropa eine warme Südwestwetterlage, bei der der Wind schon mal ruppiger werden kann. Der Wettercharakter selbst ist bis in den November hinein als leicht unbeständig zu bewerten und die Temperaturen pendeln sich auf +8 bis +12 Grad ein. Örtlich sind bis +14 Grad möglich.

Polarwirbelsplit: Ein Anfang November interessantes Konstrukt
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Polarwirbelsplit - Ein Anfang November interessantes Konstrukt der Wetterlage
© www.meteociel.fr

Hochdruckbollwerk

Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells zeigt interessanter Weise kaum Abweichungen von der Simulation der Europäer. Das Hoch jedoch konzentriert sich mit seinem Kern über der Barentssee, was die atlantische Frontalzone zur Reaktion zwingt.

Abtropfendes System

Die atlantische Frontalzone kommt nicht nach Osten voran. Gleichzeitig aber zieht sich das Azorenhoch weiter nach Westen zurück. Infolge daraus kommt die Hochdruckbrücke über Mitteleuropa nicht zustande. Stattdessen entsteht zwischen England und Frankreich eine Lücke, in welche die atlantische Frontalzone vorstößt und Anfang November nach Süden abtropfen kann.

Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen zunehmend in den Einflussbereich der Tiefdrucksysteme. Mit einem windigen Wettercharakter kommt es immer wieder zu Niederschlägen, die je nach Trogposition kräftiger ausfallen können.

Warm und kalt

Die Grenze des Troges verläuft direkt über Deutschland. Details sind entscheidend und sollte das tatsächlich so zustande kommen wie es aktuell berechnet wird, so könnte der November über dem Osten mit bis +15 Grad warm beginnen, während über dem Westen mit Regen und stürmischen Winden die Werte unter die +10 Grad-Marke absinken können.

Latente Trogstruktur - Novemberwetter

Der Trog löst sich am 2. November auf und wird von einer Hochdruckzone des Azorenhochs und des Kontinentalhochs über der Mittelmeerregion eingekesselt. Für Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das einen leicht unbeständigen Wettercharakter zur Folge. Der Wind kommt schwach aus unterschiedlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen +7 bis +12 Grad und bei Dauernebel orientieren sich die Werte in Richtung der +5 Grad-Marke. Das ist ein für November durchaus typisches Wetter.

Über Deutschland gradientenschwaches Novemberwetter
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Über Deutschland gradientenschwaches Novemberwetter
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Welches Wetter ist Anfang November 2020 wahrscheinlich?

Zwei Schwergewichte tun sich auf. Zum einen die atlantische Frontalzone, die durch den Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada gespeist wird und zum anderen das Kontinentalhoch, das gerne einen Ausflug in Richtung Polarwirbel wagen möchte. Im Kern aber kommt es zu einer Patt-Situation, die wir in den letzten Tagen schon einmal näher erläutert haben.

Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen in der ersten November-Dekade zwischen den Fronten in einer meist gradientenschwachen Umgebung. Daraus kann der typische Novembernebel mit frostigen Nächten bilden. Rückt die atlantische Frontalzone noch etwas weiter nach Osten vor, so haben warme Entwicklungen eine höhere Eintreffwahrscheinlichkeit.

Die Kontrollläufe stützen einen für die Jahreszeit normalen Temperaturverlauf. Schaut man sich den Mittelwert aller Kontrollläufe an, so sieht man sehr schön die Patt-Situation.

Eine West- bis Südwestwetterlage ist Anfang November plausibel
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Eine West- bis Südwestwetterlage ist Anfang November plausibel
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
26. Oktober +7 bis
+18 Grad
+12 Grad bis
+14 Grad
30. Oktober +6 bis
+19 Grad
+9 bis
+11 Grad
4. November +3 bis
+18 Grad
+8 bis
+10 Grad
Diagramm Temperaturen November 2020
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe November 2020 von zu kalt, normal, zu warm

Wettertrend November des Langfristmodells:

Das Langfristmodell berechnet das Wetter im November 2020 im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +0,5 bis +1,5 Grad etwas zu warm. Die Niederschlagsprognose ist durchwachsen und liegt weitgehend im Bereich des Sollwertes, kann tendenziell aber über dem Süden zu trocken ausfallen. Im Blick auf Europa zeigt sich ein deutlich zu trockener Süden und ein etwas zu nasser Norden. Wenn man so möchte, lässt das den Rückschluss auf eine westlich bis südwestlich dominerte Grundströmung zu.

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