So war das Wetter im November 2021: Zu warm, zu trocken und zu dunkel
Das Wetter im November geht entweder als ein stürmischer und lebhafter oder als ruhiger Herbstmonat in die Wetterhistorie ein. In diesem Jahr war es dank einer nicht enden wollenden Hochdruckdominanz ein milder, ruhiger und trockener Herbstmonat.
Ruhiges Novemberwetter mit frühwinterlichem Ausklang, das passt in diesem Jahr gut auf die Wetterbeschreibung. Über weite Teile neblig-trüb mit einer Niederschlagsphase in der ersten Dekade mit nachfolgend ruhigen und am Ende turbulenten Wetter.
Hervorgerufen wurde das neblig-trübe und trockene Wetter von einem Hochdrucksystem, das nahezu alle Anlaufversuche der atlantische Frontalzone blockieren konnte. Der Nebel hat sich primär in der Sonnenscheinbilanz niederschlagen können. Dazu aber später mehr.
Daten und Fakten Wetter November 2021
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +4,93 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +0,90 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +0,10 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
48,95 l/m² - Sollwert: 66 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 79 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 43,4 Stunden
- Sollwert: 54 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 79,3 Prozent
Die Temperaturen
Hoher Luftdruck in Verbindung mit Sonnenschein ist förderlich für hohe Temperaturen. Nebel verhindert die ganz hohen Werte und so zeigte sich das Wetter im November 2021 mit einer durchschnittlichen Temperatur von +4,93 Grad im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +0,9 Grad zu warm. Im Vergleich zum - wärmeren - Klimawert von 1991 und 2000 zeigte sich die Differenz von +0,1 Grad im normalen Bereich. Zum Beginn der letzten Novemberdekade lag der Temperaturüberschuss noch bei +1,9 Grad und erst die kühle Phase mit Nachtfrost und Schnee bis auf die tieferen Lagen, brachte zum Monatsende eine Abkühlung.
Die höchste Temperatur wurde mit +17,5 Grad am 11. November über Mittenwald-Buckelwiesen (Bayern) registriert. Relativ frisch waren die Nächte am Ende des Monats, als am 27. November über Meßstetten (Baden-Württemberg) mit -9,2 Grad der tiefste Wert registriert werden konnte.
Bodenfrost gab es an 12,24 Tagen (normal: 12,9 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 8,18 Tagen (normal: 10,2 Tage) und an 0,42 Tagen gab es Eistage (normal: 1,7 Grad).
Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +2,1 Grad Schleswig-Holstein, während mit einer Differenz von -0,3 Grad Baden-Württemberg das kälteste Bundesland
repräsentierten.
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +1,6 Grad |
Baden-Württemberg | -0,3 Grad |
Bayern | +0,3 Grad |
Hessen | +0,6 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +2,3 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +1,6 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +0,5 Grad |
Rheinland-Pfalz | +0,2 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,1 Grad |
Saarland | -0,1 Grad |
Sachsen | +0,9 Grad |
Sachsen-Anhalt | +1,5 Grad |
Thüringen | +0,9 Grad |
Ungleichmäßige Niederschlagsentwicklung
Der Niederschlag war im November ungleichmäßig verteilt. Über den östlichen Bundesländern brachte ein Tief gleich zum Beginn des Monats so viel Niederschlag, wie sonst im gesamten November üblich ist. Weiter nach Westen blieb es bis zum Monatsende weitgehend trocken.
Der höchste Niederschlagswert stammt vom 30. November, der mit 75 l/m² über Tülau-Fahrenhorst (Niedersachsen) registriert wurde. Die höchste Niederschlagsmenge im gesamten Monat wurde mit 177,0 l/m² über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) gemessen. Die geringste Niederschlagsmenge gab es mit 11,8 l/m² über Geisingen (Baden-Württemberg).
Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 46,9 Prozent Baden-Württemberg das trockenste und mit 133,9 Prozent Brandenburg das nasseste Bundesland.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 8,75 Tagen (normal: 11,1 Tage)
Am Ende brachte es der November auf eine Niederschlagssumme von 48,95 l/m², was einer Sollerfüllung von 79,0 Prozent entspricht. Damit ist das der vierte November in Folge, der zu trocken ausgefallen ist.
Schneefall am Monatsende
Ein Trog beförderte am Monatsende kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Süden und sorgte über Deutschland für eine nasskalte Witterung, bei der die Schneefallgrenze kurzzeitig bis auf tiefere Lagen absinken konnte. Ab den mittleren Lagen konnte sich eine Schneedecke ausbilden. Die Zugspitze brachte es am 30.11.2021 auf 57 cm (Baden-Württemberg), Baiersbronn (Baden-Württemberg) auf 42 cm und über den mittleren Regionen konnten 10 bis 30 cm registriert werden. Unterhalb 500 Meter konnte über Heinrichstal (Bayern; 450 Meter) mit 14 cm eine ordentliche Neuschneedecke zustande kommen.
In Summe gab es eine mittlere Schneehöhe von 2,3 cm und an 0,83 Tagen eine in der Fläche gemittelte Schneedecke (normal: 2,9 Tage).
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 133,9 % |
Baden-Württemberg | 46,9 % |
Bayern | 71,1 % |
Hessen | 50,3 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 119,1 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 65,4 % |
Nordrhein-Westfalen | 55,2 % |
Rheinland-Pfalz | 61,5 % |
Schleswig-Holstein | 74,9 % |
Saarland | 63,1 % |
Sachsen | 120,5 % |
Sachsen-Anhalt | 111,9 % |
Thüringen | 99,3 % |
Sonnenscheinbilanz ist negativ
Die Sonnenscheinbilanz fiel unterschiedlich aus und hing stark von der Nebelentwicklung ab. Den meisten Sonnenschein gab es mit 101,8 Stunden über dem Großer Arber (Bayern), während über Angermünde (Brandenburg) mit 18,2 Stunden häufiger der Nebel für eine trübe Stimmung sorgte.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Schleswig-Holstein mit 60,87 Stunden den meisten Sonnenschein, während es mit 29,3 Stunden über Mecklenburg-Vorpommern es die niedrigste Anzahl an Sonnenstunden zu verzeichnen gab.
Im Schnitt gab es 43,3 Sonnenstunden und der Sollwert von 53 Stunden wurde nur zu 79,3 Prozent erfüllt.
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 63,5 % |
Baden-Württemberg | 83,0 % |
Bayern | 79,6 % |
Hessen | 83,6 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 55,5 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 80,0 % |
Nordrhein-Westfalen | 91,9 % |
Rheinland-Pfalz | 96,3 % |
Schleswig-Holstein | 73,8 % |
Saarland | 114,9 % |
Sachsen | 77,9 % |
Sachsen-Anhalt | 82,0 % |
Thüringen | 71,8 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter November.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter November 2024 und der Winter 2024/2025 entwickeln kann.