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So war das Wetter im November 2024: Zu warm, etwas zu trocken mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer

| M. Hoffmann

Das gesamte Jahr 2024 verlief im Hinblick auf die Temperaturen außergewöhnlich. Und auch der November stand dem zunächst in nichts nach. Dennoch konnte der November phasenweise mit etwas Schneefall und winterlichen Witterungsverhältnissen überraschen.

Durchwachsenes Novemberwetter
Durchwachsenes Novemberwetter

Das Wetter im November 2024 war ausgesprochen abwechslungsreich und bot von nasskalten Witterungen über winterliche Wetterverhältnisse bis hin zu frühlingshaften und sogar frühsommerlichen Temperaturen ein breites Spektrum. So viel Abwechslung kennt man für gewöhnlich nur vom April.

Aber nicht nur das: Der November hatte neben großzügigem Sonnenschein auch zähe Nebel- und Hochnebelfelder zu bieten, die gelegentlich von vorüberziehenden Wolkenfeldern mit zeitweiligem Niederschlag – überwiegend als Regen und kurzzeitig auch als Schnee – ergänzt wurden.

Daten und Fakten Wetter November 2024

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +5,16 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +1,1 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +0,2 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    61,0 l/m²
  • Sollwert: 66 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 93,6 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 51,5 Stunden
  • Sollwert: 54 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 91,3 Prozent

Die Temperaturen

Im November gab es ein Auf und Ab der Temperaturen zu beobachten. Über weite Strecken der ersten Novemberdekade dominierte eine für die höheren Lagen ungewöhnlich warme Inversionswetterlage, was die Temperaturanomalie auf bis zu +9 Grad hochschnellen ließ. Über tieferen Lagen sorgten der Nebel und eine schwache Durchmischung für eine Dämpfung der Temperaturen.

Deutlich zu warm

Aber nicht nur das – nach einem Durchbruch arktischer Kaltluftmassen zu Beginn der letzten Novemberdekade mit einem Tiefstwert von -10,1 Grad über Wutöschingen-Ofterdingen (Baden-Württemberg) am 22. November konnten die Temperaturen mit einem Höchstwert von +22,3 Grad am 25. November über Baden-Baden-Geroldsau (Baden-Württemberg) frühsommerliche Werte annehmen. Am Ende erreichte der November eine durchschnittliche Temperatur von +5,16 Grad und war im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 rund +1,1 Grad zu warm (91/20: +0,2 Grad).

Frischer Norden, warmer Süden

Die wärmsten Bundesländer über dem Süden im Vergleich zu 1961 und 1990 waren mit einer Abweichung zwischen +1,5 Grad das Saarland. Mit einer Anomalie von +0,7 Grad repräsentierte Sachsen eines der weniger warmen Bundesländer.

Der November blieb hinter seinen Möglichkeiten zurück

Sommertage mit mehr als +25 Grad gab es in diesem November nicht mehr, dafür wurden 7,2 Frosttage (Tag begann mit Frost - normal 10,2 Tage), 11,88 Bodenfrosttage (normal 12,9 Tage) und 0,28 Eistage (normal: 1,7 Tage) registriert. Damit blieb der November hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Die Merkmale im November gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990
Monat Frosttage Bodenfrosttage Eistage
November 7,2 (10,2) Tage 11,88 (12,9) Tage 0,28 (1,7) Tage
Ein zu warmes Wetter im November
Ein zu etwas zu warmes Wetter im November
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im November 2024 in ihrer Anomalie zum Klimamittelwert verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +0,8 Grad
Baden-Württemberg +1,3 Grad
Bayern +1,1 Grad
Hessen +1,3 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +1,3 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +1,1 Grad
Nordrhein-Westfalen +0,9 Grad
Rheinland-Pfalz +1,4 Grad
Schleswig-Holstein +1,2 Grad
Saarland +1,5 Grad
Sachsen +0,7 Grad
Sachsen-Anhalt +1,1 Grad
Thüringen +1,2 Grad

Ein etwas zu trockenes Wetter

Das Wetter im November war über weite Strecken hinweg von hohem Luftdruck dominiert. Selten schafften Tiefdrucksysteme den Sprung in Richtung Deutschland – meist war das in Form von Störimpulsen der Fall. Herausragend war der Vorstoß arktischer Kaltluftmassen, welche am 19. November mit einer Spitzenwindgeschwindigkeit von rund 110 km/h (Schmücke; Thüringen & Weinbiet; Rheinland-Pfalz) über Deutschland hinwegzogen.

Baden-Württemberg und das Saarland extrem nass

Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden ging am 19. November mit 88,9 l/m² über Utzenfeld (Baden-Württemberg) nieder. Zum Vergleich – das Monatssoll beträgt 66 l/m². Mit 174,3 l/m² ging über Sankt Blasien-Menzenschwand der meiste Niederschlag im gesamten November nieder. Mit 17,3 l/m² war die Region rund um Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) deutlich zu trocken.

Das führt den Blick auf die Bundesländer. So war mit einer Sollerfüllung von 127,8 Prozent Schleswig-Holstein das nasseste und mit 71,3 Prozent Bayern das trockenste Bundesland im November.

Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 9,81 Tagen (normal: 11,1 Tage).

Etwas zu trocken

Am Ende kamen insgesamt 60,93 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde damit nur zu 93 Prozent erfüllt – der November war somit etwas zu trocken.

Winterwetter

Kommen wir noch zum Vorstoß der kalten Luftmassen polaren Ursprungs, welche zum Beginn der letzten Novemberdekade über manchen Teilen von Deutschland zu chaotischen Straßenbedingungen führten. Die höchste Schneedecke konnte abseits der Gebirge mit 26 cm über Weil am Rhein-Haltingen (Baden-Württemberg; 277 Meter über dem Meeresspiegel) registriert werden. Insgesamt gab es 1,27 Schneetage (in der Fläche, im Mittel); normal sind 2,9 Schneetage.

Das Wetter war im November leicht zu trocken
Das Wetter war im November leicht zu trocken
© www.mtwetter.de

Der Regen im November 2024 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 114,7 %
Baden-Württemberg 77,9 %
Bayern 71,3 %
Hessen 83,4 %
Mecklenburg-Vorpommern 106,2 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 114,4 %
Nordrhein-Westfalen 105,0 %
Rheinland-Pfalz 84,2 %
Schleswig-Holstein 127,8 %
Saarland 93,4 %
Sachsen 85,4 %
Sachsen-Anhalt 95,4 %
Thüringen 79,5 %

Etwas zu wenig Sonnenschein

Der Nebel hatte unmittelbaren Einfluss auf die Sonnenscheindauer, die mit rund 51 Stunden ihren Sollwert von 54 Stunden nur zu 92 Prozent erfüllen konnte.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Hessen mit 24,1 Stunden die geringste Sonnenscheindauer, während mit rund 51,8 Stunden über Bayern der Sonnenschein häufiger durch vorüberziehende Wolken hindurchscheinen konnte.

Den meisten Sonnenschein gab es mit 150,6 Stunden über Hohenpeißenberg (Bayern). Im Hochgebirge der Zugspitze konnten bis zu 215 Stunden erzielt werden. Fast gar keinen Sonnenschein gab es mit 12,2 Stunden über UFS Deutsche Bucht (Hamburg). Eine deutliche Übererfüllung der Sonnenscheindauer gab es ab den mittleren Lagen entlang der Mittelgebirge sowie über dem äußersten Westen, dem südlichen Baden-Württemberg und östlichen Bayern.

Nebel trübte den Sonnenschein im November häufiger ein
Nebel trübte den Sonnenschein im November häufiger ein
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im November 2024 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 88,4 %
Baden-Württemberg 94,7 %
Bayern 100,9 %
Hessen 96,2 %
Mecklenburg-Vorpommern 69,8 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 89,1 %
Nordrhein-Westfalen 94,5 %
Rheinland-Pfalz 74,3 %
Schleswig-Holstein 68,3 %
Saarland 76,6 %
Sachsen 119,0 %
Sachsen-Anhalt 84,8 %
Thüringen 101,2 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter November.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Dezember 2024, Weihnachten und im Winter 2024/2025 entwickeln kann.

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