So war das Wetter im November 2022: Deutlich zu warm und zu trocken mit übermäßigem Sonnenschein
Das gesamte Jahr 2022 verlief im Hinblick auf Temperatur und Niederschlag schon außergewöhnlich und auch der November war lange Zeit über auf Rekordkurs, der erst durch einen markanten Luftmassenaustausch verhindert wurde.
Das Wetter im November knüpfte zunächst nahtlos an den Rekord-Monat Oktober an und blieb bis zum Ende der zweiten Dekade ebenfalls auf Rekordkurs, bevor ein Wetterumschwung für einen markanten Temperaturrückgang und mancherorts winterliche Wetterverhältnisse sorgte. Damit hatte sich ein weiterer Rekord-Monat erledigt.
Daten und Fakten Wetter November 2022
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +6,4 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +2,4 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +1,6 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
49,6 l/m² - Sollwert: 66 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 73,0 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 75,3 Stunden
- Sollwert: 54 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 140 Prozent
Die Temperaturen
Der November 2022 begann mit Temperaturen von +15 bis +20 Grad ungewöhnlich warm und selbst Mitte November konnten noch Werte von bis +17 Grad registriert werden. Am 17. November betrug der Temperaturüberschuss gegenüber dem Mittelwert von 1961 und 1960 noch +4,5 Grad (91/20: +3,7 Grad). Nachfolgend aber setzte sich über Deutschland eine Luftmassengrenze durch und sorgte über der Nordhälfte für einen markanten Temperatursturz mit ersten winterlichen Auswirkungen.
Darüber hinaus konnte sich die Luftmassengrenze nicht behaupten, doch kühlten in einer gradientenschwachen Wetterlage die Temperaturen zum Ende des Novembers auch über dem Süden aus. Ausgedehnte Nebel- und Hochnebelfelder mit etwas Sprüh- und Nieselregen komplettierten den für November so typischen Wettercharakter. Die höchsten Temperaturen wurden mit spätsommerlichen Werten von +20,5 Grad am 8. November über Müllheim (Baden-Württemberg) registriert. Der niedrigste Wert stammte mit -11,6 Grad vom 22. November, der über Oberharz am Brocken-Stiege (Sachsen-Anhalt) registriert wurde.
Spätsommer, Herbst und ein wenig Winter
Der November hatte aus Sicht der Temperaturen mit einer Spanne von +20,5 bis -11.6 Grad eine große Bandbreite zu bieten. Am Ende erreichte der November 2022 eine durchschnittliche Temperatur von +6,4 Grad und hatte gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 eine Abweichung von +2,3 Grad vorzuweisen (91/20: +1,6 Grad). Der wärmste November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen stammte mit einer Temperatur von +7,5 Grad aus dem Jahre 2015. Die Abweichung betrug damals +3,50 Grad.
Bodenfrost gab es an 10,87 Tagen (normal: 12,9 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 5,69 Tagen (normal: 10,2 Tage) und an 0,27 Tagen gab es Eistage (normal: 1,7 Grad).
Die wärmsten Bundesländer im Vergleich zu 1961 und 1990 waren mit einer Abweichung von +2,1 Grad Rheinland-Pfalz und das Saarland, während mit einer Differenz von +1,3 Grad Brandenburg das kälteste Bundesland
repräsentierte.
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +1,3 Grad |
Baden-Württemberg | +2,9 Grad |
Bayern | +2,5 Grad |
Hessen | +2,9 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +1,8 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +2,1 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +2,9 Grad |
Rheinland-Pfalz | +3,2 Grad |
Schleswig-Holstein | +2,0 Grad |
Saarland | +3,2 Grad |
Sachsen | +1,6 Grad |
Sachsen-Anhalt | +1,6 Grad |
Thüringen | +2,4 Grad |
Der November war deutlich zu trocken
Der Oktober war zu trocken und der November konnte das Defizit nicht ausgleichen. Im Gegenteil, das Wetter im November war über weite Strecken hochdruckdominiert und sorgte nur für gelegentlichen Niederschlag und so folgte der November dem Schema, dass man bereits aus dem Frühling und Sommer kannte. Doch gab es über der Südhälfte einige Regionen, die ihr Niederschlagssoll erfüllen, oder gar übererfüllen konnten, während über weite Teile des Nordens und Nordostens eine ausgeprägte Trockenheit vorherrschte.
Doch beschränkten sich die Niederschläge über dem Süden auf ein paar wenige Tage und waren einer außergewöhnlichen Wetterlage geschuldet. Rasch setzte sich hoher Luftdruck durch und dominierte das Wetter über weite Strecken.
Der meiste Niederschlag wurde mit rund 277 l/m² über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) registriert. Am 14. November wurde mit 53,4 l/m² ebenfalls über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) die höchste Tagesniederschlagsmenge gemessen.
Mit 4,1 l/m² wurde rund um die Region von Staaken (Brandenburg) so gut wie gar kein Niederschlag registriert.
Mit einer Sollerfüllung von 110,9 Prozent war das Saarland das nasseste
und mit 30,6 Prozent Mecklenburg-Vorpommern das trockenste
Bundesland im November.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 10,0 Tagen (normal: 11,1 Tage).
Deutlich zu trocken
Am Ende kamen insgesamt 49,6 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde damit nur zu 73,0 Prozent erfüllt und damit war der November 2022 nicht nur deutlich zu warm, sondern auch zu trocken.
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 43,7 % |
Baden-Württemberg | 96,4 % |
Bayern | 96,0 % |
Hessen | 80,9 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 30,6 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 60,3 % |
Nordrhein-Westfalen | 69,5 % |
Rheinland-Pfalz | 103,9 % |
Schleswig-Holstein | 45,8 % |
Saarland | 110,9 % |
Sachsen | 69,3 % |
Sachsen-Anhalt | 63,6 % |
Thüringen | 62,1 % |
Überproportional viel Sonnenschein
Selten gab es Tiefdrucksysteme und auch ausgedehnte Nebel- und Hochnebelfelder, die den Sonnenschein für längere Zeit hätten eintrüben können. Und so verwundert es nicht, dass die durchschnittliche Sonnenscheindauer im November 75,3 Stunden betrug und den Sollwert mit rund 140 Prozent übererfüllen konnte.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Sachsen mit 102 Stunden den meisten Sonnenschein, während mit 44 Stunden über dem Schleswig-Holstein der Sonnenschein häufiger eingetrübt wurde.
Den meisten Sonnenschein gab es mit 127 Stunden über der Zugspitze (Bayern), gefolgt von 123,4 Stunden über Nossen (Sachsen). Weniger Sonnenschein gab es mit 15,8 Stunden über Glücksburg-Meierwik (Schleswig-Holstein).
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 158,8 % |
Baden-Württemberg | 111,8 % |
Bayern | 130,8 % |
Hessen | 163,4 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 105,7 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 152,1 % |
Nordrhein-Westfalen | 167,5 % |
Rheinland-Pfalz | 125,1 % |
Schleswig-Holstein | 84,6 % |
Saarland | 84,0 % |
Sachsen | 182,6 % |
Sachsen-Anhalt | 167,4 % |
Thüringen | 160,5 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter November.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter November 2024 und der Winter 2024/2025 entwickeln kann.