Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Es tut sich was. Die Großwetterlage wird sich im Verlauf der letzten Oktober-Dekade verändern und auch das Wetter in den ersten November-Tagen beeinflussen können. Entscheidend ist ein Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada.
Kalte Luftmassen machen sich von Skandinavien aus auf den Weg nach Deutschland, doch der Zustrom wird zum Wochenauftakt durch ein Tiefdruckgebiet über Westeuropa zunächst blockiert und nachfolgend durch eine außergewöhnliche Warmluftzufuhr ersetzt.
Bei einem gradientenschwachen Wettercharakter kommt es zunächst zu eine grau-trüben Erscheinungsbild, dass mit gelegentlichem Niederschlag und Tageswerten von +7 bis +12 durch und durch herbstlich zu bewerten ist. Zum Wochenende mehren sich die sonnigen Lücken, wobei mit richtig sonnigen Wetter nur kurzzeitig über Süddeutschland zu rechnen ist. Zum Beginn der neuen Woche steigt das Temperaturniveau an und zum Mittwoch sind - verbreitet - +15 bis +20 Grad und örtlich spätsommerlich warme +22 Grad zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Oktober 2020.
Der Oktober 2020 war zu seiner Halbzeit zu warm und zu nass. Vieles erinnerte im Oktober bisweilen an den Herbst, der im Schwerpunkt in den ersten 15 Tagen über dem Saarland in Erscheinung trat. Die Südwestwetterlage Anfang kommender Woche könnte aber die Grundsteinlegung für einen nachhaltigen Wetterwechsel sein, der mit der gestörten Zirkulation der letzten Wochen aufräumt. Im Grunde aber läuft es Anfang November auf drei wesentliche Wetterentwicklungen hinaus.
Hervorgerufen durch einen Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada wird die Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik ordentlich angeheizt. Ein Tief nach dem anderen entsteht und steuert in Richtung Mitteleuropa.
Über dem östlichen Europa aber blockiert zunächst ein Hoch die atlantische Frontalzone und Anfang November strebt von der Mittelmeerregion das nächste Hoch in Richtung Mitteleuropa vor und blockiert die atlantischen Tiefdruckgebiete. In Summe werden Deutschland, Österreich und die Schweiz in der letzten Oktober-Dekade und Anfang November von einer abwechslungsreichen, aber verhältnismäßig warmen Großwetterlage und einer südwestlichen Grundströmung bestimmt. Wie warm? Werte von +14 bis +18 Grad können Anfang November schon zusammenkommen und nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells wären auch Werte von bis an die +20 Grad-Marke nicht auszuschließen.
Der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada kann aber noch zu einer weitreichenden Veränderung der Großwetterlage führen. Das ist dann der Fall, wenn sich die Frontalzone nicht auf den Atlantik konzentriert, sondern sich mit einem Zentraltief über Skandinavien positionieren kann. Die Hochdrucksysteme drumherum werden defensiver und spielen eine nur noch untergeordnete Rolle.
Der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada aber sorgt über dem Atlantik für eine weiterhin lebhafte Tiefdruckaktivität, was bis in den November hinein für die Ausbildung einer gut strukturierten Tiefdruckrinne verantwortlich sein kann.
Je nach Dynamik wären Anfang November auch Starkwindereignisse und reichlich Regen zu diskutieren. Das aber ist nur möglich, wenn sich das Tiefdruckzentrum tatsächlich über Skandinavien positionieren kann.
Die Anzeichen einer Zonalisierung sind deutlich zu erkennen, doch ist die vollendete Westwetterlage noch mit Fragezeichen zu versehen. Warum? Ist der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada zu heftig, so konzentriert sich das Tiefdruckgeschehen zwischen Neufundland, Grönland und Island in einem eng konzentrischen Kreis verlaufend. Über Mitteleuropa ergibt sich die Möglichkeit des aufkeilenden Hochdrucksystems, was sich im Verlauf der ersten November-Dekade bis nach Skandinavien ausdehnen kann. Anstatt West-, gäbe es eine Ostwetterlage, die im November gerne zu Frost und Nebel neigt.
Eine Abwandlung der Variante ist der östlich verlagerte Kaltluftvorstoß, der nicht über dem östlichen Kanada, sondern zwischen Grönland und Island nach Süden rauscht. In diesem Fall wäre ein Tief über Skandinavien eine wahrscheinliche Entwicklung. Da die Hauptaktivität aber östlicher stattfindet, ergibt sich auf dem Atlantik der Spielraum für einen Keil des Azorenhochs in Richtung Norden. Das Strömungsmuster meridionalisiert rasch und das Tief über Skandinavien trogt nach Süden aus. In diesem - besonderen - Fall wären Anfang November frühwinterliche Wetterereignisse zu diskutieren.
Frühwinterliche Wetterentwicklungen sind nach den Kontrollläufen weniger wahrscheinlich. Zwar sinkt das Temperaturniveau nach dem 26. Oktober kontinuierlich ab, pendelt sich aber Anfang November auf einen Jahreszeit-typischen Bereich ein. Welche Werte wären zu erwarten? Temperaturen von +6 bis +12 Grad sind die momentan wahrscheinlichste Temperaturentwicklung.
Wie steht es um die Zonalisierung? Da sind sich die Kontrollläufe weitgehend einig, dass eine zunehmend westlich dominierte Großwetterlage das Wetter in den ersten November-Tagen wird dominieren können. Das bestätigt sich auch mit einer leicht ansteigenden Niederschlag- und Windaktivität.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
22. Oktober | +10 bis +22 Grad |
+14 Grad bis +16 Grad |
26. Oktober | +7 bis +19 Grad |
+10 bis +12 Grad |
1. November | +5 bis +18 Grad |
+8 bis +10 Grad |
Das Langfristmodell berechnet das Wetter im November 2020 im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +0,5 bis +1,5 Grad etwas zu warm. Die Niederschlagsprognose ist durchwachsen und liegt weitgehend im Bereich des Sollwertes, kann tendenziell aber über dem Süden zu trocken ausfallen. Im Blick auf Europa zeigt sich ein deutlich zu trockener Süden und ein etwas zu nasser Norden. Wenn man so möchte, lässt das den Rückschluss auf eine westlich bis südwestlich dominierte Grundströmung zu.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Trübe Wetterstimmung im November - herrscht Hochdruck, schafft es die Sonne selten, den Nebel aufzulösen. Bei Tiefdruck gibt es bei nasskalten Temperaturen zumeist Erkältungswetter. Und dennoch hat das Wetter im November statistische Auffälligkeiten:
Prognosegüte
Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.