Wetterprognose und Wettervorhersage
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Sommerwetter zum Juniauftakt? Aktuell erinnert das Wetter mehr an den April, als an den Mai und bis Pfingsten ändert sich daran nur wenig. Wie sieht es aber im Juni aus - kommt die Umstellung der Großwetterlage?
Windig bis stürmisch. So präsentieren sich die Tage bis und auch über Pfingsten. Verantwortlich hierfür ist ein Tief, dass sich zwischen England und Skandinavien positionieren und an seinem südlichen Gradienten immer wieder Schauerstaffeln nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann.
Mild ist eine relative Empfindung, doch können sich die Temperaturen bis Pfingsten in einen Bereich von +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad einpendeln, was im weitesten Sinne einem frühlingshaft milden Charakter entspricht. Doch sind diese Werte weit von den durchschnittlichen +20 entfernt, die statistisch am 23. und 24. Mai zu erwarten sind. Komplettiert wird das wilde Wetter
von einem kräftigen Wind, der über exponierten Lagen zu stürmischen Windböen führen kann. Zwischendurch kommt es immer wieder zu Schauern unterschiedlichster Intensität, die örtlich von Gewitter begleitet werden können (Gewitterradar). Ist das der Fall, sinken die Werte auf bis +10 Grad ab. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Pfingsten.
Die Position des Tiefdrucksystems ist zu Pfingsten noch variabel und kann das Temperaturniveau noch etwas anheben oder absenken. Doch nach Pfingsten driftet das Tief nach Osten ab und besiegelt die Wetterlage bis Juni.
Das Tief verlagert sich bis Ende Mai von England aus weiter in Richtung Skandinavien. Gleichzeitig strebt auf dem Atlantik hoher Luftdruck nach Norden auf und bezieht bis zum 29. Mai über England Stellung. In Kombination der beiden Wettersysteme ergibt sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz ein meridionales Strömungsmuster, bei der aus nördlichen Richtungen gemäßigt milde Luftmassen zugeführt werden.
Und so ändert sich bis Juni nichts an dem wechselhaften und zu Schauern neigenden Wettercharakter, bei dem sich die Temperaturen auf einen Bereich zwischen +12 bis +16 Grad einpendeln können. Mit Sonnenschein sind bis +20 Grad und in Schauernähe bis +10 Grad möglich. In den Nächten sinken die Werte auf +2 bis +8 Grad ab. Klart es auf, wird Bodenfrost zum Thema.
Wer hier regelmäßig zu Gast ist, der weiß, welche Großwetterlage den Sommer im Juni nach Deutschland bringen kann. In diesen Fall ein Hoch über Mitteleuropa und schaut man sich die obenstehende Wetterkarte der beiden Vorhersage-Modelle genauer an, so erkennt man, dass das Hoch Europa recht nahekommt. Reicht es also für ein Sommerhoch?
Nein, es reicht nicht. Der Grund ist der Trog, der am östlichen Gradienten des Hochdrucksystems nach Süden geführt wird. Er verhält sich wie ein Störimpuls und wird durch die Drehbewegung des Hochdrucksystems untergemischt und nachfolgend als Höhentief agiert. Damit blockiert das Tief die Bemühungen des Hochdrucksystems, sich über Mitteleuropa festzusetzen. Stattdessen versucht sich das Hoch an einer Hochdruckbrücke in Richtung des Kontinentalhochs. Für den Sommer sind das dennoch vielversprechende Ansätze, da sich das meridionale Muster verändert und beendet werden kann.
Nichtsdestotrotz gelingt es dem Strömungsmuster wärmere Luftmassen nach Europa zu führen und die Temperaturen in den ersten Junitagen auf +17 bis +23 Grad ansteigen zu lassen. Mit einer längeren Sonnenscheindauer sind bis +25 Grad zu diskutieren, was in etwa den vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 entspricht.
Da das Hoch recht nah an Mitteleuropa heranrückt, klingt die Niederschlagstätigkeit ab. Im Grunde bestätigt die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells den Wettertrend der letzten Tage: Mischwetter bei einem leicht ansteigenden Temperaturniveau.
Das Zünglein an der Waage
ist der Trog nach Pfingsten. Entscheidend ist, wie weit dieser nach Süden austrogt und die Wetterentwicklung bis in den Juni hinein beeinflussen kann.
Neben der Variante der Amerikaner gibt es zwei weitere Varianten. Zum einen verstärkt sich der Trog über Mitteleuropa und sorgt mit einer Erhaltungsneigung für einen kühlen und unbeständigen Start in den Juni, oder der Trog kommt gar nicht erst zustande und driftet über die Barentssee nach Nordosten ab - in diesem Fall zieht das Hoch rasch nach Mitteleuropa und der Sommer bekommt seine Chance.
In der nachfolgenden Gegenüberstellung haben wir diese Varianten einmal mit dem Mittelwert aller Kontrollläufe verglichen. Was man im Trend erkennen kann, dass Trogwetterlagen Anfang Juni zwar möglich, doch im Vergleich zum Mittelwert aller Kontrollläufe wenig wahrscheinlicher sind. Anders formuliert hat eine sich langsam aufbauende Hochdruckdominanz über Europa die besseren Karten.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
24. Mai | +8 bis +22 Grad |
+13 bis +15 Grad |
28. Mai | +11 bis +27 Grad |
+16 bis +18 Grad |
2. Juni | +11 bis +29 Grad |
+18 bis +20 Grad |
Eine Hitzewelle wird im Juni nach dem Langfristmodell nicht berechnet. Vielmehr sind es moderate Temperaturen, die im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +0,5 bis +1,5 Grad zu warm ausfallen können (91/20: -0,5 bis +0,5 Grad). Die Niederschlagsprognose ist durchwachsen und im Trend - vor allem über dem Süden - zu trocken.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Siebenschläfertagesbeginnt am 25. Juni
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