Wetterprognose und Wettervorhersage
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Wann kommt der Sommer? Nach einem zu nassen und zu kühlen Mai könnte es mit einer entsprechenden Trogvorderseite Anfang Juni sehr schnell sommerlich warm werden. Damit so etwas gelingen kann, müssen einige Rahmenbedingungen aber erst noch geschaffen werden - die Wetterentwicklung der Woche kann dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Kräftige und regional auch unwetterartige Niederschläge mit örtlichen Gewittern sind am 21. Mai noch zu erwarten (Gewitterradar). Im weiteren Verlauf zieht das Unwettertief nach Osten ab und nachfolgend stellt sich über Deutschland ein unbeständiger und gemäßigt warmer Wettercharakter ein. Die Temperaturen pendeln sich verbreitet auf +15 bis +20 Grad ein und können über dem Norden darunter und über dem Süden darüber liegen. Ein Ausnahme zeigt sich am Donnerstag. Mit einem Zwischenhoch kann es frühsommerlich warm werden und weitgehend trocken werden. Anschließend nimmt zum Wochenende die Schauerneigung wieder zu.
Vor allem in den Nächten kann es mit Werten von +5 bis +10 Grad nochmals richtig frisch werden, dass bestätigt aber den insgesamt durchwachsenen Wettercharakter im Mai, welcher über weite Strecken zu kalt ausfiel. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2019.
Seit einigen Tagen berichten wir über diese Wetterentwicklung. So ist diese mit dem aktuellen Tiefdruckgebiet maßgeblich für die unwetterartigen Niederschläge der letzten Tage verantwortlich. Zudem verläuft die Wetterentwicklung in einem gradientenschwachen Wetterumfeld, was zu diesen stationären, lang anhaltenden und ergiebigen Niederschlägen führte.
In den kommenden Tagen aber zieht das Tief nach Osten ab und von Neufundland über Island bis nach Skandinavien dominiert die atlantische Tiefdruckrinne weiterhin das Wetter über Deutschland. Anders formuliert ist bis zum kommenden Wochenende kein stabiler Wettercharakter zu erwarten. Entscheidend aber für das Wetter im Juni 2019 wird ein Hochdrucksystem auf dem Atlantik sein, welches sich im Verlauf der kommenden Woche im Ansatz nach Norden aufwölbt.
Seit ein paar Tagen schwanken die Wetterprognose der Wettermodelle zwischen einer Zonalisierung und der Erhaltungsneigung des gestörten Zirkulationsmusters hin und her. Doch wie sich das Wetter Anfang Juni wird entwickeln können, hängt sehr von diesem Entwicklungsprozess ab.
Nach der aktuellen Wettervorhersage gelingt es den Tiefdrucksystemen sich im Zeitraum vom 25. bis 28. Mai im Bereich von Neufundland bis nach Skandinavien zu behaupten. Mit einer westlichen bis südwestlichen Grundströmung werden gemäßigt warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. Zudem ist immer wieder mit etwas Niederschlag zu rechnen.
Im Zeitraum vom 28. bis 31. Mai strebt das Azorenhoch steil nach Norden in Richtung Grönland auf und zerstört die Tiefdruckrinne. Das zentral steuernde Tief über Skandinavien wird abgekoppelt und im Verbund mit dem Hoch auf dem Atlantik werden kühlere Luftmassen von Nord nach Süd geführt.
Bei einer meridionalen Wetterentwicklung kommt es im Detail stark darauf an, wie sich die Wettersysteme zueinander positionieren. Wenige tausend Kilometer sind entscheidend. Zum aktuellen Stand berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell einen Trogabgang über dem westlichen Europa in Richtung Spanien und Portugal. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen Anfang Juni in eine sehr warme Vorderseitenanströmung, was die Tageswerte bis zum 3. Juni auf +24 bis +28 Grad in den sommerlich warmen Bereich ansteigen lassen kann.
Da es sich um eine Trogvorderseitenanströmung handelt, sind die Luftmassen nicht nur warm, sondern auch entsprechend feucht, was zu wiederholten Schauern und Gewittern führen kann.
Im Zeitraum vom 3. bis 4. Juni bricht die Hochdruckblockade auf dem Atlantik zusammen und die Tiefdruckgebiete können weiter nach Süden austrogen. Das geschieht nach der aktuellen Wetterprognose zwischen Grönland, Island und den Azoren, was einem Hoch über Mitteleuropa genügend Raum gibt, das Wetter über Deutschland mit einem stabilen und sommerlich warmen Charakter zu beeinflussen. Simuliert werden Tageswerte von +25 bis +30 Grad.
Wie bereits weiter oben erwähnt, kommt es bei einem meridionalen Strömungsmuster sehr darauf an, wie sich die Systeme zueinander positionieren. Deutlicher wird dies in der aktuellen Wettervorhersage des europäischen Vorhersage-Modells.
Im Zeitraum vom 25. bis 29. Mai ziehen von Island kommend immer wieder Tiefdruckgebiete in Richtung Deutschland und sorgen mit einem westlichen Strömungsmuster für einen unbeständigen Wettercharakter. Im Zeitraum vom 30. Mai bis 1. Juni strebt das Hoch über den Azoren nach Island auf und dehnt sich darüber hinaus bis Grönland aus. Diese Atlantikblockade verläuft östlicher wie nach dem amerikanischen Prognose-Modell. Der Trog geht östlicher nieder und hat einen deutlich größeren Einfluss auf die Wetterentwicklung über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein sommerlich warmer Start in den Juni ist demnach wenig wahrscheinlich.
Die Wetterentwicklung in dieser Woche kann entscheidend sein. Setzt sich die Zonalisierung durch, so bleibt der unbeständige Wettercharakter bist in den Juni hinein erhalten. Setzt sich ein meridionales Strömungsmuster durch, so sind sowohl Jahreszeitlich zu kühle, als auch sommerlich warme Wetterentwicklungen möglich.
Immer wieder berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell eine zu warme Wetterentwicklung in den ersten Juni-Tagen und zum wiederholten Male zeigt sich im Verhältnis zu den Kontrollläufen, dass die Berechnungen deutlich zu warm und somit als warme Ausreißer zu bewerten sind. Anders formuliert sind sommerliche Tage in der ersten Juni-Dekade grundsätzlich nicht auszuschließen, doch können diese zum aktuellen Stand infrage gestellt werden. Mit Veränderungen ist zu rechnen.
Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt am 31. Mai zwischen +10 bis +24 Grad (Mittelwert: +17 Grad) und am 5. Juni zwischen +12 bis +27 Grad (Mittelwert: +18 bis +20 Grad). Der Mittelwert der Kontrollläufe liegt weitgehend im Bereich des langjährigen Mittelwertes. Gleichzeitig bestätigen die Kontrollläufe eine im Zeitraum vom 27. Mai bis 5. Juni leicht bis mäßig erhöhte Niederschlagsneigung. Das spricht im Wesentlichen für eine Variante, welche der des europäischen Vorhersage-Modells sehr ähnlich ist.
Der Juni wird nach dem Langfristmodell - zum aktuellen Stand - mit einer Abweichung der Temperaturen von +0,5 bis +1 Grad etwas zu warm und im Trend mit bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm berechnet. In der Niederschlagsprognose zeichnet sich eine gegenüber dem Sollwert unauffällige Entwicklung ab, ist im Trend aber als leicht zu nass zu bewerten.
Auf den Punkt gebracht
Der Sommer tut sich schwer und hat in der ersten Juni-Dekade nur in Form einer Trogvorderseite mit einem nachfolgenden Hochdruckaufbau über Mitteleuropa seine Chancen. Wahrscheinlicher sind zum derzeitigen Stand gemäßigt warme Temperaturen, bei einem weiterhin unbeständigen Wettercharakter. Wann sich eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung in Richtung Sommer durchsetzen kann, erläutern wir am 22. Mai gegen 13:00 Uhr in einer Wetterprognose zum Wetter Pfingsten 2019.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Siebenschläfertagesbeginnt am 25. Juni
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