Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die eine Hitze-Welle endet, doch eine nachfolgende könnte im Verlauf der kommenden Woche alles in den Schatten stellen, was die Juni-Monate seit 1881 bislang an Temperaturen erreicht haben. Zudem fällt die nächste Hitze-Welle in den Siebenschläferzeitraum - mit weitreichenden Folgen für den Sommer?
Die Anzahl der Schauer und Gewitter, sowie deren Intensität nimmt in den kommenden Tagen zu - örtlich mit einem erhöhten Unwetterpotential, was im Schwerpunkt über Bayern und Baden-Württemberg auftreten kann (Gewitterradar). Die Temperaturen liegen zunächst mit Werten von +25 bis +30 Grad und örtlich bis +34 Grad in einem für die Jahreszeit sehr warmen Bereich, sinken aber zum Donnerstag mit +20 bis +25 Grad in einen normalen Bereich ab. Zum Start in die neue Woche kündigt sich eine weitre Hitzewelle an, was die Werte zum Dienstag auf +27 bis +33 Grad und örtlich bis +36 Grad ansteigen lassen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.
Normal ist was anderes. Der Juni ist gegenüber dem langjährigen Mittelwert viel zu warm und daran wird sich in den kommenden Tagen auch nichts ändern - eher das Gegenteil wird der Fall sein. Denn mit einem Tief vor Mitteleuropa gelangen zum Start in die neue Woche sehr heiße Luftmassen aus Afrika nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Unter bestimmten Voraussetzungen wären am Mittwoch kommender Woche über den westlichen Ballungsgebieten bis +40 Grad möglich.
Je nachdem, wie lange das Tief vor Mitteleuropa blockiert wird, wären auch noch heißere Werte möglich. So berechnet das amerikanische Vorhersage-Modell für den Donnerstag in einem breiten Streifen zwischen Köln und Berlin +39 bis +44 Grad. Aber Achtung - das ist nur eine Modellinterpretation! Erfahrungsgemäß werden Peaks nicht erreicht und dennoch ist es rein rechnerisch möglich, dass absolute Hitzewerte bereits im Juni erreicht werden könnten. Der heißeste Juni-Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen stammt übrigens aus dem Jahre 1947, als mit +38,2 Grad über Frankfurt und mit +38,1 Grad über Heidelberg Hitzewerte erreicht wurden. Das zeigt, in welchen Dimensionen sich die +40 Grad und mehr bewegen!
Geht es nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modell, so wird die Hitze-Welle im Zeitraum vom 26. bis 29. Juni bestätigt und der seit 1881 geltende Rekord ist in ernsthafter Gefahr eingestellt zu werden. Wie aber kommt so etwas zustande? Zugegeben, alltäglich ist das nicht, was die Wettermodelle da berechnen.
Eine Hochdruckzone bildet sich ab dem 24. Juni vom Atlantik über Skandinavien bis über die Mittelmeerregion aus und kapselt in diesem Prozess ein Tiefdruckgebiet vor Mitteleuropa ein. Im gewissen Maße eine umgekehrte Omegawetterlage. Doch als stabil ist diese Wetterlage nicht zu bewerten. Vielmehr ist die Hitze von relativ kurzer Dauer - aber dennoch heftig.
Das Tiefdrucksystem kann nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells zum Juli aus seiner Umklammerung befreien und nach Westen in die atlantische Tiefdruckrinne übergehen. Im Zeitraum vom 1. bis 3. Juli gelingt es der atlantischen Frontalzone sich bis nach Skandinavien, bzw. dem westlichen Russland auszudehnen und mit frischen Luftmassen über Mitteleuropa für eine Abkühlung zu sorgen.
Bei einer erhöhten Niederschlagsaktivität gehen die Temperaturen Anfang Juli auf +17 bis +23 Grad zurück. Das ist verhältnismäßig frisch. Dazu bläst ein mäßiger bis kräftiger Wind aus westlichen Richtungen.
Wie weiter oben beschrieben, scheint es keine normalen Wetterentwicklungen mehr zu geben. Das ganze schwankt zwischen den Extremen, was den Juni am Ende um bis zu 3 Grad und mehr gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm ausfallen lassen könnte.
Nun beginnt vom 27. Juni bis zum 7. Juli der Zeitraum der sog. Siebenschläferregel. Die Großwetterlage (Zirkulation), welche sich in diesem Zeitraum einstellen kann, hat gute Chancen das Wetter im Sommer über weite Strecken zu beeinflussen. Sowohl das amerikanische, wie auch europäische Vorhersage-Modell berechnen die Hitzewelle bis zum 28./29. Juni und anschließend zeigt sich eine höhere Relevanz für eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage.
Die Kontrollläufen bestätigen eine erneute Hitze-Welle mit Höhepunkt zum 26./27. Juni. Bis zum Juli aber sinkt das Temperaturniveau auf einen Jahreszeit-typischen Bereich ab. Das Temperaturspektrum liegt am 26. Juni zwischen +18 bis +39 Grad (Mittelwert: +26 bis +28 Grad) und am 4. Juli zwischen +14 bis +26 Grad (Mittelwert: +20 Grad). Anders formuliert bedeutet das einen mittleren Temperaturrückgang von 6 bis 8 Grad.
Mit einem weitgehend trockenen Wettercharakter ist im Zeitraum vom 24. bis 26. Juni zu rechnen. Darüber hinaus steigt die Niederschlagsprognose über dem Norden in einen leicht und über dem Süden in einen mäßig erhöhten Bereich an. Gerade die schwache Niederschlagsprognose über dem Norden spricht eigentlich nicht für eine nachhaltige Zonalisierung (Westwetterlage) im Juli.
Ein Fürsprecher für eine nachhaltige Veränderung der Großwetterlage sind die Berechnungen des Langfristmodells, welche den Juli 2019 mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal und im Trend etwas zu warm berechnen. Die Niederschlagsprognose bewegt sich gegenüber dem vieljährigen Sollwert in einem unauffälligen Bereich und ist tendenziell als leicht zu trocken zu bewerten. Aber auch diese Wetterprognose ist noch mit Vorsicht zu genießen.
Auf den Punkt gebracht
Die aktuelle Hitze-Welle erfährt zum Wochenende eine kurze Pause, flammt aber im wahrsten Sinne des Wortes zum Beginn der neuen Woche wieder auf und kann mit Werten von bis +40 Grad und darüber hinaus für neue Wetterrekorde sorgen. Zu verdanken ist diese einer außergewöhnlichen Konstellation der Wettersysteme.
Anfang Juli könnten sich strukturelle Veränderungen durchsetzen und der Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik einen größeren Spielraum über Mitteleuropa gewähren. Entscheidend wird sein, wie sich die ungewöhnliche Konstellation der Großwetterlage der kommenden Woche auflösen wird. Besonders spannend ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund der Siebenschläferregel. Die Großwetterlage, welche sich im Zeitraum vom 27. Juni bis 7. Juli durchsetzt, wird maßgeblich das Wetter im Sommer 2019 bestimmen können.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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