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Wetter Februar 2019 aktuelle Wettervorhersage vom 23.01.2019 - Zwischen winterlichen und milden Wetterverhältnissen

| M. Hoffmann

Polarwirbelsplit, Arctic Outbreak, oder doch nur normales Winterwetter? Die Winter sind über Deutschland selten extrem und das bestätigen die Wetterprognosen der Wettermodelle.

Eine noch spannende Frage steht bereits zum Wochenende bevor - kommt die Milderung in dem Ausmaß wie sie von beiden Wettermodellen berechnet wird, oder ist eher mit gemäßigt kalten Werten zu rechnen wie es die Kontrollläufe bevorzugen? Entscheidend, ob es bei +0 bis +6 Grad Eisregen oder Regen geben, oder ob es bei -2 bis +2 Grad zu Schneefall bis in tieferen Lagen kommen wird, hängt von der Zugbahn und der Dynamik eines über Skandinavien hinwegziehenden Tiefdrucksystems ab.

Dieser Vorgang ist nicht ganz unproblematisch, denn die Temperaturen kühlen bis zum Freitag auf -4 bis 0 Grad aus und sorgen - auch im Flachland - verbreitet für Dauerfrost. Ist die sog. Durchmischung entsprechend kräftig, ist mit Starkwindereignissen und der besagten Milderung am Samstag zu rechnen. Die anderen Varianten bergen die Gefahr von Eisregen, Blitzeis, Schneeregen und Schneefall. Ab dem Sonntag gelangt Deutschland auf die Rückseite des abziehenden Tiefdrucksystems und es wird wieder kälter, was die Schneefallgrenze bis in tiefere Lagen absinken lassen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Januar 2019.

Nach kurzer Milderung wieder Schneeschauer bis in tiefere Lagen - winterlicher Februarstart?
Nach kurzer Milderung wieder Schneeschauer bis in tiefere Lagen - winterlicher Februarstart?

Winter oder Milderung: Kontrollläufe lassen Möglichkeiten offen

Der Hauptlauf des amerikanischen Vorhersage-Modells berechnet für Samstag und Sonntag Tageshöchstwerte von +2 bis +3 Grad über dem Süden und Osten und bis +6 Grad über dem Norden und Westen. Der Mittelwert aber schwankt über dem Norden und Westen zwischen 0 bis +1 Grad und -2 bis -1 Grad über dem Süden und Osten.

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Winterlich in den Februar

Im Zeitraum vom 27. bis 30. Januar tropft das Skandinavientief in Richtung Mittelmeerregion ab. Nachfolgend werden kalte Luftmassen arktischen Ursprungs advehiert. So sinken die Temperaturen in den Dauerfrostbereich ab und über Deutschland, Österreich und der Schweiz sind zeitweilige Schneefälle zu erwarten. Die Ausbreitung einer Schneedecke ist bis in tiefere Lagen möglich.

Winterwetter

Die Tiefdruckrinne festigt sich und so ändert sich im Zeitraum vom 1. bis 7. Februar wenig. Immer wieder tropfen von Nordwesten kommend die Tiefdrucksysteme in Richtung der Mittelmeerregion über Deutschland ab und sorgen bei Tageswerten um die 0 Grad Marke schwankend für zeitweilige Schneefälle. Mit winterlichen Wetterbedingungen ist bis in tiefere Lagen zu rechnen.

Schaut man sich die Großwetterlage an, so liegt über dem Atlantik das Azorenhoch und über dem westlichen Russland dehnt sich das Kontinentalhoch weiter nach Westen aus. So ergibt sich der Raum und die Zeit für eine gemäßigt kalte Ostwetterlage über Mitteleuropa.

Die Hochdruckzone verhindert die große Kälte und hält die atlantischen Tiefdrucksysteme von Mitteleuropa fern
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Die Hochdruckzone verhindert die große Kälte und hält die atlantischen Tiefdrucksysteme von Mitteleuropa fern © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Zunächst winterlich, doch dann folgt die Milderung

Der Wetterablauf ist nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells im Zeitraum vom 26. bis 31. Januar nahezu identisch mit winterlichen Folgen bis in tiefer Lagen herab. Anfang Februar folgt jedoch eine Veränderung. Das Azorenhoch weicht nach Westen aus und das Kontinentalhoch rückt weiter nach Westen vor. Das drückt die Trogstruktur weiter nach Westen und Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in den ersten Februartagen in eine milde Vorderseitenanströmung der Trogvorderseite.

Am 1. Februar wird über dem Osten mit -4 bis -1 Grad noch ein Wintertag berechnet, über dem Westen kann es mit +2 bis +6 Grad schon deutlich milder werden. Zum 2. Februar setzt sich die Milderung über die östlichen Landesteile durch.

Der Trog ist für winterliche Wetterverhältnisse Anfang Februar zu weit westlich positioniert
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Der Trog ist für winterliche Wetterverhältnisse Anfang Februar zu weit westlich positioniert © www.meteociel.fr

Schneeprognose

Schaut man sich die Schneeprognose an, so hat der Flachlandwinter in den kommenden Tagen gute Chancen. Man ist dem Winter deutlich näher als einer nachhaltigen Milderung.

Winterlich in den Februar?
Winterlich in den Februar? - Schneeprognose © windy.tv

Kontrollläufe: Europäisches Vorhersage-Modell ein deutlich zu warmer Ausreißer

Die Schwankungen gehen weiter und heute trifft es das europäische Vorhersage-Modell, welches mit seinem Hauptlauf Anfang Februar um bis zu 8 Grad vom Mittelwert abweicht und eine Differenz von 15 Grad zum kältesten Wert aufweist. Mit Veränderungen ist weiterhin zu rechnen. Zum Vergleich: gestern wurde noch ein Polarwirbelsplit mit kalten Temperaturwerten über Mitteleuropa simuliert.

Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt am 1. Februar zwischen -10 und +8 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Westen, -1 Grad über dem Norden und Osten und -3 Grad über dem Süden) und am 7. Februar zwischen -9 und +11 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Westen, sonst bei -1 Grad). Die Niederschlagsneigung ist im gesamten Zeitraum leicht bis mäßig erhöht und steigt von Nord nach Süd an.

Diagramm Temperaturen Februar 2019 vom 23.01.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Zusammenfassung:

Die Unsicherheiten setzen sich weiter fort und können schon am Wochenende für Veränderungen sorgen. Ein winterlicher Wettercharakter ist bis Ende Januar und Anfang Februar bis in tiefere Lagen sehr wahrscheinlich - auch mit der Ausbildung einer Schneedecke. Der Grund für die Unsicherheiten aber ist der Polarwirbel, welcher von starken Schwankungen bis hin zu einem Polarwirbelsplit mit einem Arctic Outbreak für tiefwinterliche - aber eben auch milde - Wetterverhältnisse sorgen kann. Was sich im Tagesverlauf verändert hat und welchen Einfluss der Polarwirbel auf den letzten Wintermonat haben kann, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2019.

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