Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das Wetter der kommenden Tage erinnert mehr an den Spätwinter, als an den Frühling und zum Wochenende kann es noch ein ganzes Stück kühler werden. Nachtfrost stellt sich ein und der Winter kann sich über den mittleren Lagen nochmals festsetzen. Was bedeutet das für das Wetter im April?
Spätwinterliche Wettererscheinungen. Im Verlauf der Woche gehen zahlreiche Schauer nieder, deren Schwerpunkt südlich einer Linie von Köln und Dresden liegen und insbesondere an den Alpen für Stauniederschläge sorgen können. Weiter nach Norden und Westen lockert die Bewölkung zwischen den Schauern auf und ermöglicht sonnige und über dem Norden verbreitet trockene Abschnitte.
Der Wind kommt böig aus nördlichen Richtungen und führt kühle Luftmassen nach Deutschland, was die Temperaturen mit +4 bis +8 Grad und örtlich bis +2 Grad in den nasskalten Bereich einpendeln lässt. Die Schauer gehen teils bis auf tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer nieder und die Schneefallgrenze schwankt zwischen 400 und 600 Meter und oberhalb etwa 600 Meter kann sich eine Schneedecke ausbilden. Mit winterlichen Witterungsbedingungen ist zu rechnen. Am Freitag und Samstag werden aus nordöstlichen Richtungen noch etwas kältere Luftmassen zugeführt, was über einigen Regionen zu Dauerfrost und in den Nächten - insbesondere über Schnee und bei Aufklaren - zu strengem Frost führen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter März.
Zu verdanken ist die für die Jahreszeit zu kühle Wetterentwicklung einem Hoch westlich von Europa, was an seinem östlichen Hochdruckgradienten die kalten Luftmassen aus nördlichen Richtungen nach Süden führt. Das Temperaturspektrum ist alles andere als frühlingshaft, doch wird der Tiefpunkt am Samstag erreicht.
Die Wetterprognosen der beiden Vorhersage-Modelle favorisierten in ihren Berechnungen vom 22. bis 24. März die Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Mitteleuropa. Daran hat sich heute nichts geändert und ist für die Wetterentwicklung April von entscheidender Bedeutung.
Zum 24. März positioniert sich das Hoch nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells zwischen Deutschland und Skandinavien. Die Schauertätigkeit lässt ab Sonntag nach und mit einer zunehmenden Sonnenscheindauer wird es mit einem östlichen Wind nur zögerlich milder. Die Temperaturen pendeln sich auf unterkühlte +5 bis +10 Grad. Wirklich frühlingshaft ist das nicht.
Anders die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells. Das Hoch verlagert sich weiter nach Süden und dominiert mit seinem Kern das Wetter über Deutschland. Entsprechend mehr Sonnenschein und höhere Werte sind zu erwarten, die mit Temperaturen von +12 bis +16 Grad und über dem Westen bis +18 Grad weitgehend dem Frühling entsprechen.
Frühlingshaft milde Ansätze gab es in den letzten Tagen immer wieder, die auch vielversprechend und deutlich wahrscheinlicher waren, als die spätwinterlichen Varianten und auch das Wetter Ostern beeinflussen konnten. Nichtsdestotrotz ist das Wetter Ende März und in der ersten April-Dekade nach der Statistik häufiger launisch und unbeständig strukturiert gewesen und so mancher Schneeschauer hat sich bis auf die tieferen Lagen verirren können.
Doch die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells setzt heute noch einen darauf. Das Hoch verlagert sich nicht nur in Richtung Mitteleuropa, sondern festigt seine Position mit einem gewaltigen Hochdruckzentrum. Somit zieht sich der Störimpuls vom Atlantik zurück und damit endet auch das von Nord nach Süd meridional verlaufende Strömungsmuster. Unbeständiges und launisches Aprilwetter hätte demnach keine Chancen.
Den auf dem Atlantik frei werdenden Raum nutzt die atlantische Frontalzone für sich und baut als Gegenpol zum Hoch eine imposante Tiefdruckdynamik auf. Und so stehen sich die zwei Wettersysteme Anfang April gegenüber.
Da sich Tiefdrucksysteme gegen und Hochdruckgebiete im Uhrzeigersinn drehen werden aus südwestlichen Richtungen sehr warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt. Für den 1. April (kein Aprilscherz) werden Temperaturen von +17 bis +23 Grad in Aussicht gestellt, was für die Jahreszeit nicht nur deutlich zu warm ist, sondern sich im frühsommerlich warmen Bereich bewegt. Sozusagen von einem Extrem in das andere und das, obwohl sich der Hochdruckkern Anfang April etwas weiter nach Norden in Richtung Skandinavien verlagert.
Eine gewisse Skepsis ist hinsichtlich von warmem Frühlingswetter angebracht, doch wiederholen sich die Wetterprognosen in den letzten 48 Stunden und zeigen bis zum April einen ganz klaren Wettertrend. Das Hoch positioniert sich über Mitteleuropa und sorgt für eine nachlassende Niederschlagstätigkeit.
Die Kontrollläufe bestätigen eine ab dem 19. März nachlassende Niederschlagstätigkeit, die erst zum April wieder in den leicht erhöhten Bereich ansteigt.
Zudem wird von den Kontrollläufen der Tiefpunkt der Kälte zum 20/21. März bestätigt. Nachfolgend steigt das Temperaturniveau an und erreicht zum 23. März den Bereich, der für die Jahreszeit typisch ist. Vom 24. März bis zum 1. April steigt das Temperaturniveau in den leicht zu warmen Bereich an. Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells bildet mit seinem frühsommerlichen Wettertrend die wärmste Variante ab und ist somit ein warmer Ausreißer. Mit Veränderungen ist in den kommenden Stunden zu rechnen.
Deutlicher zeichnet sich die Hochdruckdominanz im Mittelwert aller Kontrollläufe und auch in den Druckanomalien ab. Gerade die Druckanomalien haben in den letzten Tagen noch ein breiteres Spektrum der Wetterentwicklung ermöglicht, schwenkt nun aber auch in die hochdruckdominierte Großwetterlage über.
Nicht nur die Vorhersage-Modelle favorisieren die Hochdruckdominanz, auch das Langfristmodell geht mehr und mehr in diese Richtung. Das zeigt sich besonders deutlich an der negativen - und damit zu trockenen - Niederschlagsentwicklung. Die Temperaturentwicklung wird gegenüber 1961 und 1990 um +1 bis +2 Grad zu warm und gegenüber dem - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 mit -0,6 bis +0,4 Grad weitgehend normal berechnet.
Auffällig ist die Trockenheit, die sich im Blick auf Europa von England über Mitteleuropa bis weit über das westliche Russland erstrecken kann. Sollte es tatsächlich so kommen, wäre über weite Strecken vom April mit einer hochdruckdominierten Wetterlage zu rechnen.
Was der Mai zu bieten hat und welches Wetter zu erwarten ist, erläutern wir gegen 18:00 Uhr in einem ersten Ausblick auf das Wetter im Mai. Zwischendurch schauen wir auf die Halbzeitbilanz vom März.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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