Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 6. Januar

| M. Hoffmann
Beide Wettermodelle berechnen zum Start in die neue Woche eine sich von Norden her langsam durchsetzende Milderung, welche mit zeitweiligen Niederschlägen einhergehen kann. Die Niederschläge sind bis kommenden Dienstag über dem Nordwesten meist in Form von Regen, teils auch als Schneeregen zu erwarten, während in Richtung Südosten die Niederschläge zumeist als Schnee, teils aber auch als Schneeregen, gefr. Regen oder Eisregen niedergehen können. Überwiegend Dauerfrost ist über den südlichen Regionen ab den mittleren Lagen zwischen 400-600 Meter zu rechnen, darunter können die Tageswerte in den leicht positiven Bereich ansteigen, während es über dem Nordwesten mit +2/+6 Grad zum Dienstag spürbar milder werden kann (Details s. Wettervorhersage Januar 2017).

Wie geht das Wetter im Winter weiter, bzw. wie lange wird die Milderung andauern? Das amerikanische Wettermodell berechnet die Großwetterlage am Dienstag mit einem Tiefdrucksystem vor Skandinavien und einem Hochdrucksystem, welches sich von Neufundland über die Azoren und Mitteleuropa bis über das westliche Russland erstrecken kann. Daraus ergibt sich zunächst ein von West nach Ost orientiertes Zirkulationsmuster, was mit Wind aus westlichen, teils auch nordwestlichen Richtungen die milderen Luftmassen heranführen kann. Der voraussichtliche Höhepunkt der Milderung wird nach den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells zum 12./13. Januar erreicht werden können, wo über dem Norden +5/+10 Grad und über dem Süden +1/+7 Grad in Aussicht gestellt werden. Mit der Milderung erfolgt zum 12./13. Januar auch eine Windzunahme, was für eine entsprechende Durchmischung der Luftmassen sorgen kann. Was bedeutet Durchmischung? Kalte Luft sammelt sich unter gradientenschwachen Bedingungen gerne am Boden an und bleibt dort bestehen. Wenn nun wärmere Luftschichten in der Höhe herangeführt werden, kann es mit einer fehlenden Durchmischung sein, dass es in tieferen Lagen kalt bleibt. Mit einer entsprechenden Durchmischung setzt sich die Milderung aber auch bis in tiefere Lagen durch. Entsprechend hoch ist auch die Niederschlagserwartung, was die Schneefallgrenze kurzzeitig auf bis 800-1.800 Meter ansteigen lassen kann. Nach dem 13. Januar kippt die Grundströmung auf Nordwest und zum 15. Januar auf Nord, was wieder kältere Luftmassen heranführen und für Schneefall bis in tiefere Lagen sorgen kann. Anders formuliert - die Milderung ist nach dem amerikanischen Wettermodell prägnant, aber nur von kurzer Dauer.

Das europäische Wettermodell berechnet die Milderung ebenfalls, jedoch nicht so stark wie das amerikanische Wettermodell. Und für den Zeitraum nach dem 13. Januar berechnet das europäische Wettermodell mit einer nordwestlichen Grundströmung eine eher nasskalte Wetterlage, bei der es in tiefere Lagen Schnee-, Schneeregen-, Graupel- und auch Regenschauer geben kann, welche aber oberhalb etwa 400-500 Meter in Schnee übergehen können.

In tieferen Lagen wird eine möglicherweise vorhandene Schneedecke im Verlauf der kommenden Woche abgetaut sein. Ab den mittleren Lagen ist die Wettervorhersage aber nicht so einfach zu treffen. Warum? Die Kontrollläufe zeigen, dass der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells weiterhin die wärmste Variante darstellt. So liegen die Höchstwerte nach dem Hauptlauf bspw. am 13. Januar über dem Süden bei +4 Grad und über dem Norden bei +7 Grad - der Mittelwert der Kontrollläufe liegt aber über dem Süden bei +0 Grad und über dem Norden bei +3 Grad. Das kann für den Verbleib oder gar einem weiteren Anwachsen der Schneedecke südlich der Mittelgebirge entscheidend sein.

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich der Winter im zweiten Januar-Drittel wieder über Deutschland, Österreich und der Schweiz durchsetzen kann? Hierzu betrachten wir noch einmal die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5) und unterscheiden diese von Nord nach Süd. So liegen diese am 16. Januar über dem Norden bei 30/50/20 und über dem Süden bei 65/25/10 und am 21. Januar über dem Norden bei 35/40/25 und über dem Süden bei 40/50/10. Nasskalt bis kalt hat im zweiten Januar-Drittel eine höhere Wahrscheinlichkeit als zu mild. Zumeist ein Garant für winterliche Verhältnisse ab den mittleren Lagen. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:45 Uhr an dieser Stelle.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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