Wetter im Herbst / Winter 2013/14 - Wetterprognose vom 28. Oktober

| M. Hoffmann
Die Wettermodelle sind sich relativ einig geworden, was die Großwetterlage im ersten November-Drittel betrifft. Zwischen einem Kältepol zwischen dem nördlichen Kanada, Grönland und nördlichem Skandinavien und dem warmen Atlantik entstehen in rascher Abfolge Tiefdrucksysteme, die es z.T. in sich haben. Der Drehpunkt der Tiefdrucksysteme liegt zum Start in den November noch über Island, verlagert sich im weiteren Verlauf in Richtung Skandinavien. Das Azorenhoch flacht zunehmend ab und geht über das Mittelmeer eine Verbindung zum Russlandhoch ein, so dass sich eine relativ warme West- bis Südwestwetterlage einstellen wird. Schneefall ist damit bis zum 5. November unwahrscheinlich (15 Prozent) geworden. Darüber hinaus dreht der Tiefdruckkern vor Skandinavien weiter nach Nordosten ab und führt warme Luftmassen nach Norden, auf seiner Rückseite fließen kalte Luftmassen in Richtung Finnland und westliches Russland. Welche Auswirkungen hat das auf das Wetter in Deutschland? Im Grunde besteht in solch einer Konstellation die Möglichkeit einer erhöhten Wellenbewegung, was sich gut am Jetstream ablesen lasst. Dieser knickt zum 5. November über Mitteleuropa ein und dreht auf eine Nord-Süd Richtung, was eine Trogwetterlage mit den ersten Schnee-, und Graupelschauern zwischen dem 8./12. November nicht unwahrscheinlich macht. Jedoch ist die atlantische Polarfront extremst aktiv und so lange das der Fall ist, ist ein nachhaltiger Wintereinbruch in Deutschland erst einmal nicht in Sicht. Es bedarf zum aktuellen Stand schon etwas außergewöhnliches um den Westdrift zu unterbinden, das ist aber Anhand der Polarwirbelkonstellation (welcher sehr gut ausgebildet und zentral positioniert ist) ebenfalls nicht in Sicht. Auch der NAO-Index wird zunehmend positiv, was als weiterer Indikator der aktiven Westdrift gilt. Die Kontrollläufe bilden das kommende wechselhafte Wetter ebenfalls ganz gut ab. So wechselnd sich warme und kalte Temperaturen in regelmäßigen Abständen bis zum 11. November ab, was auf Vorderseiten- und Rückseitenwetter schließen lässt. Das Temperaturspektrum zeigt bspw. für den 8. November Werte zwischen +5/+15 Grad und einen Mittelwert von +10 Grad - auch hier (noch) kein Hinweis auf einen Wintereinbruch im ersten November-Drittel. Das Langfristmodell dagegen reagiert auf die aktuelle Entwicklung. War der November bislang deutlich zu trocken simuliert, so ist er nun als normal eingestuft worden. Bei den Temperaturen hat sich dagegen nichts verändert - normal bis leicht zu warm soll das Wetter im November demnach ausfallen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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