Wetter im Herbst / Winter 2013/2014 - Wetterprognose vom 9. Oktober

| M. Hoffmann
Der Kaltlufttropfen wird das Wetter in Deutschland noch bis Anfang kommender Woche beeinflussen. Im weiteren Verlauf kristallisiert sich zwischen dem 15./20. Oktober in den Simulationen der Wettermodelle eine Zwischenlösung, bzw. Übergangslösung heraus. Das Hochdrucksystem liegt im Kern quer zwischen Deutschland und Grönland, gleichzeitig manifestiert sich auf dem Atlantik ein langwelliges, recht großes Tiefdrucksystem, dessen Ausläufer von Neufundland über die Azoren bis nach Frankreich hin reichen. Über dem nördlichen Skandinavien bleibt der Kältepol mit einem ebenfalls kräftigen Tiefdrucksystem über der Karassee erhalten. Diese Wetterlage ist als äußert komplex zu bezeichnen, da das Hoch in der Mitte der Systeme mit seiner Position eine entscheidende Rolle spielt. Weicht es nach Westen, bzw. in Richtung Grönland aus, kommt es über Deutschland zu einer herbstlich frischen Nordströmung, ähnlich wie das in den kommenden Tagen der Fall sein wird. Bleibt das Hoch im Kern zwischen England und Deutschland bestehen, so entsteht eine "Pattsitiation", bei der das Wetter Umgangssprachlich als "weder Fisch noch Fleisch" bezeichnet werden kann. Was ist im Zeitraum zwischen dem 15./20. Oktober wahrscheinlicher? Das Tief auf dem Atlantik wird mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Versuch starten, sich bis nach Mitteleuropa durchzusetzen, scheitert aber letztlich am hohen Luftdruck und "gräbt" sich vor Mitteleuropa ein, was - zumindest im Süden - eine relativ warme Luftströmung aus südlichen Richtungen bedeutet. Im Norden wird mit dem Tief über der Karasse und dem Hoch bei England kühle Luft nach Süden transportiert, was sich auch im Temperaturspektrum bspw. für den 19. Oktober widerspiegelt: in Hamburg liegt die Spanne zwischen +6/+15 Grad (im Mittel +12 Grad), während im Süden +12/+18 Grad (im Mittel +16 Grad) möglich sind. Anders ausgedrückt verhält sich das Wetter zwischen dem 15./20. Oktober mit höherer Wahrscheinlichkeit Oktober-typisch, im Norden etwas kühler, im Süden etwas wärmer und verbreitet wechselhaft. In den letzten Tagen wurden wir vermehrt gefragt, ob denn der Winter Einzug halten wird. Das lässt sich zum heutigen Stand klar verneinen. Zwar gibt es unter günstigen Bedingungen die Möglichkeit, dass in höheren Lagen der eine oder andere Schneeschauer niedergehen kann - als Wintereinbruch ist das aber noch nicht zu bezeichnen. Und wie sieht die weitere Entwicklung im Bezug auf den Winter aus? Das wird sich in den kommenden Tagen entscheiden - schafft es die atlantische Frontalzone sich bis nach Mitteleuropa durchzusetzen so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Tiefdrucksystem "aufräumen" wird und es mit der "gestörten Zirkulation" zu Ende geht, was wiederum bedeutet, dass im weiteren Verlauf erst einmal dynamisches Westwetter wetterbestimmend sein wird (Ende Oktober, Mitte November; Ausgleichsverhalten). Setzt sich hingegen das Hochdrucksystem mit seiner gestörten Zirkulation (Erhaltungsneigung) durch, so sind im November die ersten Schneeflocken nicht unwahrscheinlich.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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