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Wetter Sommer 2019 aktuelle Wetterprognose vom 31.05.2019 - Keine stabile Großwetterlage in Sicht

| M. Hoffmann

Der Sommer startet mit dem Juni ungewöhnlich heiß und in manchen Regionen kann die +30 Grad Marke überschritten werden. Ob sich der sommerlich warme Wettercharakter bis Pfingsten stabilisieren wird, oder unwetterartige Schauer und Gewitter den Wettercharakter prägen können, hängt von der Position eines Tiefdrucksystems ab.

Sommerlich warm bis heiß. Der Sommer startet Standesgemäß, doch sind Temperaturen bis +30 Grad und darüber hinaus für einen Frühsommer viel zu warm. Zudem gelangen mit einer südwestlichen Anströmung feucht-warme Luftmassen nach Deutschland, was die Schauer- und Gewitterneigung bis zum 5. Juni ansteigen lassen kann. Gleichzeitig erhöht sich auch das Potential unwetterartiger Wetterereignisse.

Über den Ballungsgebieten über dem Westen können die nächtlichen Werte örtlich nicht mehr unter die +20 Grad Marke absinken, was dort zu den ersten tropischen Nächten führe kann. Das ist für Anfang Juni eher ungewöhnlich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juni 2019.

Sommerlich warm, doch im Charakter unbeständig
Sommerlich warm, doch im Charakter unbeständig

Ansteigendes Unwetterpotential

Mit Hilfe eines Tiefdrucksystems bei England werden die warmen Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz transportiert, doch rückt das Tief zum Start in die neue Woche weiter nach Osten voran und führt zu den kräftigen Schauern und Gewittern. Gleichzeitig baut sich über dem westlichen Russland und dem östlichen Europa ein Hochdruckzentrum auf und verhindert ein weiter nach Osten voranschreitendes Tiefdruckgebiet. Doch die Positionen beider Wettersysteme sind entscheidender Bedeutung, ob sich eine Krawall- oder sommerliche Wetterlage wird einstellen können

Der Sommer startet im Juni zunächst durch, doch der Wettercharakter wird zunehmend von Schauern und Gewittern beeinflusst
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Sommer startet im Juni zunächst durch, doch der Wettercharakter wird zunehmend von Schauern und Gewittern beeinflusst © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Erst Hitze, dann Abkühlung

Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen vom 5. Juni bis Pfingsten zwischen den beiden Wettersystemen. Das Hoch über dem Osten und das Tief über dem Westen. Dazwischen werden aus südlichen Richtungen feuchte und warme Luftmassen nach Norden geführt, was die Schauer- und Gewitterneigung jeweils zu den Nachmittagsstunden ansteigen lassen kann.

Kühler an Pfingsten

Nach der aktuellen Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells dehnt sich das Tief über Pfingsten etwas weiter nach Osten aus und lässt die Tageswerte mit +17 bis +23 Grad allgemein zurückgehen. Mit einer entsprechenden Niederschlagsaktivität wären auch noch etwas kühlere Werte möglich. Ob das aber so kommen mag, hängt im Detail sehr stark davon ab, wie weit das Tief tatsächlich nach Osten vorankommt.

Kein stabiler Wettercharakter

Im Zeitraum vom 9. bis 14. Juni versucht das Hoch über Skandinavien und dem westlichen Russland eine Hochdruckbrücke zum Azorenhoch aufzubauen. Gelingt das, so wäre mit Sommerwetter zu rechnen, doch zum aktuellen Stand halten die atlantischen Tiefdrucksysteme eine Lücke - über Mitteleuropa - offen, was bei Tageswerten von +17 bis +23 Grad zu wiederholt kräftigen Schauern und Gewittern führen kann.

Der weitere Verlauf des Sommers ist eher durchwachsenBerechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der weitere Verlauf des Sommers ist eher durchwachsen © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Erst sommerlich heiß, dann Unwetter

Aber auch die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modell lässt keinen Rückschluss auf eine stabile Wetterlage zu. Den Tiefdruckgebieten gelingt es bis zum 8. Juni immer wieder nach Deutschland vorzudringen und mit einer entsprechenden Vorderseitenanströmung die Temperaturwerte sehr warm bis heiß ausfallen zu lassen.

Unwetterartige Großwetterlage

Entsprechend hoch ist nach dieser Wetterprognose im Zeitraum vom 4. bis 8. Juni das Schauer- und Gewitterrisiko, was mit einem zunehmenden Verlauf auch unwetterartig ausfallen kann. Über Pfingsten schiebt sich dann ein Hochdruckkeil über Mitteleuropa und sorgt für eine nachlassende Niederschlagsaktivität, doch stehen auf dem Atlantik schon die nächsten Tiefdruckgebiete in Lauerstellung. Kurzum ist auch nach dieser Wettervorhersage vorerst keine stabile Großwetterlage zu erwarten.

Deutschland zwischen den Fronten - stabile Wetterverhältnisse sind vorerst nicht zu erwarten
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Deutschland zwischen den Fronten - stabile Wetterverhältnisse sind vorerst nicht zu erwarten © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Ein zu warmer Temperaturverlauf

Im Zeitraum vom 1. bis 8. Juni ist die Temperaturprognose der Kontrollläufe gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm. Zeitweise liegen die Werte um +3 bis +7 Grad über dem langjährigen Durchschnittswert.

Kühler zu Pfingsten

Im Zeitraum vom 9. bis 14. Juni berechnen die Kontrollläufen eine höhere Wahrscheinlichkeit eines langsamen Temperaturrückganges, wenngleich der Mittelwert gegenüber dem langjährigen Durchschnittswert noch immer als zu warm zu bewerten ist. Anders formuliert: warmes und durchwachsenes Sommerwetter.

Diagramm Temperaturen Juni 2019 vom 31.05.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Wettertrend nach den Langfristmodellen: Wie wird der Sommer 2019?

  • Das Wetter im Juni 2019 wird nach dem Langfristmodell mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad zu warm bis deutlich zu warm berechnet. Die Niederschlagsneigung ist weitgehend normal und im Trend über dem Osten und Norden etwas zu trocken und über dem Süden und Westen etwas zu nass zu bewerten.
  • Die Wetterprognose für den Juli 2019 fällt mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad zum aktuellen Stand gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwas zu warm aus. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert unauffällig und im Trend etwas zu trocken.
  • Der Wettertrend für den August 2019 bleibt sowohl in der Temperatur-, wie auch Niederschlagsentwicklung unauffällig und ist zum aktuellen Stand als normal und im Trend etwas zu warm zu bewerten.
Abweichungen der Temperaturen im Sommer 2019 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Juni 2019 +0,5 bis +2 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
Juli 2019 +0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis etwas zu trocken
August 2019 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal bis etwas zu nass
Diagramm der Temperaturentwicklung Sommer 2019 vom 31.05.2019
Diagramm der Temperaturprognose Sommer 2019

Auf den Punkt gebracht

In den letzten Stunden gab es keine großartigen Veränderungen in der Wetterprognose der Vorhersage-Modelle zu beobachten. Deutschland liegt im Verlauf der ersten Juni-Dekade im Einflussbereich zweier Wettersysteme, was bei einem weitgehend warmen Temperaturcharakter immer wieder zu Schauer und Gewittern führt. Ob sich die Tiefdruckaktivität zu Pfingsten weiter nach Deutschland ausdehnen kann, bleibt zum aktuellen Stand noch abzuwarten, die Wahrscheinlichkeit hierfür aber ist heute nochmals angestiegen.

Aber auch der Wettertrend für den Sommer 2019 hat sich kaum verändert. Im Trend zu warm und im Charakter durchwachsen.

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