Wetterprognose und Wettervorhersage
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Der Sommer legt zum Wochenende eine Pause ein. Doch zeigt sich in den Wetterprognosen der Vorhersagemodelle eine eindeutige Entwicklung der Großwetterlage, was die Nachhaltigkeit einer kühlen Witterung in Frage stellt.
Bis zum Mittwoch dehnt sich ein Keil des Azorenhochs über Deutschland aus und lässt mit vermehrten Sonnenschein die Temperaturen mit +24 bis +28 Grad und örtlich bis +32 Grad in den hochsommerlich warmen Bereich ansteigen. Zum Donnerstag aber sorgt ein Tiefdrucksystem über Skandinavien für die Auflösung des Hochdruckkeils und sorgt mit einer nördlichen Strömungskomponente für die Zufuhr kühlerer Luftmassen, welche sich nach der aktuellen Wettervorhersage Juni bis einschließlich Sonntag über Deutschland behaupten können.
Wenn man so will, steht ein Temperatursturz bevor, bei dem sich die Temperaturen mancherorts binnen 24 Stunden um bis zu 17 Grad abkühlen können. Und wer eine frische Sommerbrise mag, kann in den Nächten kühle +5 bis +12 Grad genießen. Die Niederschlagsneigung ist am Donnerstag in Form von teils kräftigen Schauern und Gewittern als erhöht zu bewerten, sonst hält sich die Niederschlagsneigung weiterhin in Grenzen.
Nachhaltiger Temperaturrückgang mit kaltem Sommerwetter?
Der Sommer 2018 macht über das Wochenende eine Pause - oder gar für längere Zeit? Entscheidend wird sein, wie sich das Tiefdruckzentrum über Skandinavien entwickeln kann und wie sich das Azorenhoch dazu verhalten mag. Nur mit einem meridionalen Strömungsmuster ist ein zu kaltes letztes Juni-Drittel möglich, alles andere wäre im Bereich von mäßig bis sommerlich warm.
Amerikanisches Wettermodell: Frische Sommerbrise nur von kurzer Dauer
Das amerikanische Prognosemodell berechnet in seinen letzten Simulation einen fast immer gleichen Ablauf der Wetterentwicklung. Bis Sonntag kann sich die nördliche Grundströmung über Deutschland, Österreich und der Schweiz halten, bevor zum Start in die neue Woche sich ein neuerlicher Hochdruckkeil des Azorenhochs bis nach Deutschland ausdehnen kann.
Potential für eine hochsommerliche Wetterlage
Damit aber nicht genug. Für den Zeitraum vom 28. Juni bis 4. Juli simuliert das amerikanische Vorhersagemodell zum aktuellen Stand eine Verlagerung der Hochdruckkeils von Mitteleuropa in Richtung Skandinavien, welches sich dort zu einem autarken Hochdrucksystem weiterentwickeln kann. Das hätte ein sommerliches Hochdrucksystem Anfang Juli zur Folge - passend zum Beginn der Sommerferien in einigen Bundesländern.
Berechnung Polarwirbel nach amerikanischen Prognosemodell: Hochsommerliche Großwetterlage - Im Ansatz ist die Struktur einer Omegawetterlage zu erkennen © www.meteociel.fr
Europäisches Vorhersagemodell: nur kurz kühler - hochsommerliche Großwetterlage
Das europäische Prognosemodell berechnete bereits in der gestrigen Wetterprognose für den Juli 2018 den Aufbau eines Hochdrucksystems über Mitteleuropa. Diese Prognosen wurden gestern Abend und heute Morgen nochmals bestätigt. Heute jedoch mit dem Unterschied, dass sich das Hochdrucksystem zum zweiten Sommermonat ebenfalls in Richtung Skandinavien ausdehnen kann und eine weitere Hitzeperiode über Deutschland einleiten kann.
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Prognosemodell: auch hier zeigt sich im Ansatz die Ausbildung einer Omegalage © www.meteociel.fr
Kontrollläufe: Trend zu kurzzeitig kühlerem Sommerwetter bestätigt
Der Wettertrend von für die Jahreszeit zu kühlen Temperaturen vom 21./22. bis 25. Juni bestätigt sich nach den Kontrollläufen auch heute. Der kälteste Tag wird mit einem Temperaturspektrum von +13 bis +18 (Mittelwert: +15 bis +16 Grad) für den kommenden Samstag simuliert.
Im Zeitraum vom 26. bis 30. Juni zeigt sich nach den Kontrollläufen ein deutlicher Aufwärtstrend der Temperaturen, deren mögliches Maximum am 1. Juli mit einen Temperaturspektrum von +15 bis +34 Grad (Mittelwert: +24 bis +25 Grad) erreicht sein kann. Anschließend pendelt sich im Juli der Mittelwert auf +23 bis +24 Grad ein. Das entspricht in etwa dem langjährigen Durchschnittswert.
Fasst man die Wetterprognosen der Wettermodelle zusammen und bringt diese mit den Kontrollläufen in Verbindung, so ist eine kurze kühle Wetterphase vom 21./22. bis 24./25. Juni sehr wahrscheinlich. Darüber hinaus zeigt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein wieder ansteigender Temperaturtrend, welcher sich Anfang Juli normalisieren kann.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Juni 2018 von zu kalt, normal, zu warm.
Das Wetter im Sommer 2018 ist bislang viel zu warm
Die vergangenen Sommertage zeigen mit einer Abweichung von rund +3 Grad einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert bislang zu warmen Juni. Dieser Überschuss wird bis zum Donnerstag noch weiter ansteigen und sich zum Wochenende auf eine Abweichung von +2 bis +2,5 Grad korrigieren können. Doch mit den zu warmen Aussichten für die letzten Juni-Tage ist eine deutlich zu warme Wetterentwicklung im ersten Sommermonat zu erwarten.
Nimmt man an, dass der Juni am Ende etwa um +2,5 Grad zu warm ausfallen kann und der Juli und August mit einer Abweichung von +0 Grad normal ausfallen, so wäre der Sommer mit einer Abweichung von +0,8 Grad zu warm. In einer anderen Betrachtung müssten der Juli und August jeweils um rund -1 Grad zu kalt ausfallen, um einen normalen Sommer herbeizuführen.
Beim Wetter ist zwar vieles möglich und ein zu kalter Juli und August grundsätzlich nicht auszuschließen, doch waren die letzten 21 Sommer zu warm und die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter im Juli und August zu kalt ausfallen kann, liegt nach der Statistik der letzten 20 Jahre bei mageren 10 Prozent. Rein aus dieser Betrachtung heraus zeigt sich eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen 22. zu warmen Sommer in Folge.
Sommerprognose 2018 Langfristmodell
Das aber nicht immer nur Hitze und trockenes Wetter in einem Sommer vorherrschen muss, sollte hinlänglich bekannt sein und schaut man sich die Wetterprognose des Langfristmodells an, so wird der Juli und August mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal mit einem leicht zu warmen Temperaturtrend berechnet. Kumuliert man diese Werte mit dem Juni, so ergibt sich nach dieser Vorhersage zum heutigen Stand ein etwa um +1 Grad zu warmes Sommerwetter 2018.
In der Niederschlagsentwicklung wird der Juli etwas zu trocken und der August gegenüber seinem Sollwert normal bewertet. Die Sommermonate im Überblick:
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Juni 2018 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Juli 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: Etwas zu trocken |
August 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.
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