Wetter Weihnachten 2020 Wettervorhersage vom 12.12.2020 - Von grüne bis weiße Weihnachten - alles möglich!

Es ist spürbar milder geworden und der Winter befindet sich auch über den mittleren Lagen auf dem Rückzug. Doch kurz vor, bzw. über Weihnachten könnte sich das noch einmal verändern.
Supermild wird der Verlauf der kommenden Woche werden. Die Temperaturen erreichen +5 bis +10 Grad und örtlich sind bis +12 Grad möglich. Kommt über dem Westen noch Sonnenschein hinzu, dann wären bis +14 Grad zu diskutieren - dem Frühling ist man damit näher, als dem Winter.
Etwas Niederschlag
Verantwortlich für die Milderung ist ein Tiefdruckwirbel zwischen Island und England, was auf seiner Vorderseite sehr milde Luftmassen nach Deutschland führt. Leider fehlen die richtigen Feuchtpakete und so ziehen zwar dichte Wolkenfelder über Deutschland hinweg, hinterlassen ab nur wenig Niederschlag. Vor allem nach Osten hin kann die Woche komplett trocken ausfallen. Mehr dazu in der Wettervorhersage zum Wetter Dezember 2020.

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Die Wetterentwicklung bis Weihnachten
Die oben gezeigte Wetterkarte visualisiert die Großwetterlage bis zum 17. Dezember. Die atlantische Frontalzone versagt mit ihrem ersten Versuch, eine Zonalisierung herbeizuführen und schafft es lediglich, eine Vorderseitenanströmung aufzubauen. Das reicht aber aus, um die Freunde des Winterwetters
bis auf die höheren Lagen zu verärgern.
Der zweite Versuch der Zonalisierung
Was man aber auch in der Wetterprognose des europäischen Wettermodells erkennt, ist der weiterhin anhaltende Nachschub an kalten Luftmassen arktischen Ursprungs über dem östlichen Kanada und das daraus resultierende Tiefdrucksystem. Die atlantische Frontalzone wird zwischen dem 18. und 21. Dezember einen weiteren Versuch unternehmen, um - kurz vor Weihnachten - die Zonalisierung zu etablieren. Sollte das gelingen, so entspricht dieses Schema dem klassischen Weihnachtstauwetter, wobei es bis dahin nichts mehr zum Tauen geben wird.
Vor Weihnachten: Wind, Regen und Sturm
Die atlantische Frontalzone nimmt bis zum 21. Dezember Kurs auf Skandinavien und es sieht so aus, als ob dieses Vorhaben auch gelingen könnte. Wer dringend auf den Regen wartet, sollte diesen Zeitraum im Blick behalten. Doch die Wetterlage ist als aktiv-dynamisch zu bewerten und so steigt die Neigung zu Starkwindereignissen in diesem Zeitraum an. Stürmische Winde aber führen zu einem sog. Lee-Effekt und trotz einer erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit wird es dann Regionen geben, die weitgehend trocken bleiben können (Regen abgewandte Seite von Erhebungen).

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Die Zonalisierung schwächelt vor Weihnachten
Dieser Wettertrend wird heute von beiden Vorhersage-Modellen bestätigt. Der Grund ist der Hochdruckkeil des Polarhochs, den wir in den letzten Tagen immer wieder erwähnt haben. Dieser Hochdruckkeil wird das Zünglein an der Waage sein, ob sich der Winter noch mit Schnee zu Weihnachten - zumindest ab den mittleren Lagen - einfinden kann.
Weiße Weihnachten?
Entscheidend wird sein, welchen Impuls das Hoch setzten kann und wie sich das Azorenhoch dazu verhalten wird. Erst wenn die atlantische Frontalzone blockiert und die Tiefdruckrinne unterbrochen wird, stehen die Chancen auf Winterwetter wieder besser. Simuliert werden diese Ansätze und somit sind weiße Weihnachten nach wie vor nicht auszuschließen. Es wird aber eine knappe Kiste, da die Zeit so langsam voranschreitet.
Die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells verfolgt einen solchen Ansatz. Sollte sich diese Wetterlage durchsetzen, so wären im Zeitraum von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag Temperaturen von -2 bis +5 Grad zu diskutieren. Niederschlag wäre auch dabei.

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Grüne Weihnachten?
Und was ist, wenn der Hochdruckkeil und das Blockadehoch auf dem Atlantik nicht zustande kommt? Dann rauscht ein Tief nach dem anderen über Deutschland hinweg und nach und nach etabliert sich die Westwetterlage über Mitteleuropa. Anstatt weiße Weihnachten gäbe es die grüne Weihnacht, dafür aber mit reichlich Wind, Regen und milde Temperaturen.
Die Supermildvariante
Neben der stürmischen Entwicklung gibt es die Abwandlung. Die kommt dann zum Tragen, wenn die atlantische Frontalzone auf dem Atlantik blockiert wird. Sollte das passieren, so entspricht das dem Worst-Case-Szenario
für alle Freunde der weißen Weihnacht. Temperaturen von bis +15 Grad wären in diesem Fall über die Weihnachtsfeiertage möglich.

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Was an Weihnachten wahrscheinlich ist
Es ist derzeit interessant die Kontrollläufe zu beobachten und es bleibt dabei: Die höhere Wahrscheinlichkeit zeigt sich nach dem 18./20. Dezember für eine Zonalisierungsphase. Zum einen aus dem einfachen Grund, weil es die Vorhersage-Modelle in ihren Wetterprognosen berechnen und zum anderen, weil das der Zeitraum der Wettersingularität des Weihnachtstauwetters ist.
Alles möglich
Doch links und rechts vom Wettertrend gibt es erhebliche Verwerfungen, deren Anzahl in den letzten Stunden zugenommen hat und die nachhaltige Zonalisierung an Weihnachten in Frage stellen lässt. Die Kontrollläufe stützen nur bedingt eine westlich orientierte Wetterentwicklung.
Das Temperaturspektrum liegt bis zum 20. Dezember auf einem deutlich zu hohen Niveau. Mit Winterwetter ist bis auf etwa 1.600 bis 2.000 Meter nicht zu rechnen. Ab dem 20. Dezember aber sinkt das Temperaturniveau ab und pendelt sich im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 in einen normalen und mancherorts leicht zu kühlen Bereich ein.
Das wird für weiße Weihnachten bis auf das Flachland herab nicht reichen, doch für die mittleren und höheren Lagen stehen die Chancen bedeutend besser. Aber das, was bevorsteht, ist eine Hop oder Top Entscheidung und da gibt es eben nur die milde oder die winterliche Variante. Im Vergleich zu den vergangenen 24 Stunden sind die Kontrollläufe wieder einen Tick kühler geworden, wenngleich die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells zu den kältesten Varianten an Weihnachten gehört.
Tag | Temperatur-Spektrum | Mittelwert | Wetter |
---|---|---|---|
24. Dezember / Heiligabend | -1 bis +10 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Mäßiger Niederschlag |
Erster Weihnachtsfeiertag | -2 bis +9 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Leichter Niederschlag |
Zweiter Weihnachtsfeiertag | -3 bis +9 Grad |
+2 bis +4 Grad |
Leichter Niederschlag |
Schneeprognose über Weihnachten
Dass es von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag nördlich der Linie von Köln und Berlin Schneefall geben wird, ist zwischen 0 und 15 Prozent wahrscheinlich. Weiter südlich steigt die Wahrscheinlichkeit auf 30 bis 50 Prozent an.
Die Wahrscheinlichkeit für Dauerfrost liegt über Weihnachten zwischen 0 und 10 Prozent und die Wahrscheinlichkeit für eine nasskalte Witterung liegt zwischen 70 und 90 Prozent. Die deutlich zu milden Varianten wurden zurückgenommen, dennoch eine klare Ansage für ein eher nasskaltes Weihnachtswetter mit optionalem Winter ab den mittleren Lagen.
Es wird wieder interessanter und der Hauptakteur in Form des Polarhochs spielt eine gewichtigere Rolle, als das gestern noch der Fall war. Der Fisch ist bis Weihnachten noch lange nicht geputzt
. Was sich im Tagesverlauf für Veränderungen ergeben haben, erläutern wir heute Abend gegen 20:15 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Winter 2020/2021.