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Halbzeitbilanz Winter 2021/2022: Erheblich zu warm und ein deutlicher Rückstand bei den Schneetagen

| M. Hoffmann
Der Winter 2021/2022 hatte bislang wenig Schnee zu bieten und war erheblich zu warm - Aufnahme entstand am 30.12.2021 auf 650 Meter Höhe

Winter - Welcher Winter? Die bisherige Bilanz des Winters ist für alle Freunde des gepflegten Winterwetters eine mittlere Katastrophe und bis zu seiner Halbzeit hat der Winter in nahezu all seinen Disziplinen versagt.

Meridional ausgerichtete Großwetterlage. Das war die bislang dominierende Grundströmung und eine Westwetterlage hat sich in der ersten Winter-Hälfte bislang nicht in nachhaltiger Art und Weise durchsetzen können. Die Grundlagen für den Winter sind nahezu optimal, doch das Scheitern lässt sich an den kleinen Dingen ausmachen.

Ungewöhnliches Strömungsmuster

Der Dezember begann mit einem Schneesturm ab den mittleren Lagen, hatte dann eine ruhige Phase, bevor sich zu Weihnachten eine Grenzwetterlage hat aufbauen können. Nach Weihnachten dominierte für kurze Zeit mit viel Wind und Sturm die atlantische Frontalzone, doch zwischenzeitlich hat sich wieder hoher Luftdruck durchsetzen können und so setzt sich das ruhige, teils neblige, oftmals sonnige und milde Wetter weiter fort.

Der Winter war bislang deutlich zu warm

Der Dezember erreichte eine durchschnittliche Temperatur von +2,6 Grad und der Januar zu seiner Halbzeit +3,2 Grad. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 war der Dezember um +1,8 Grad (91/20: +0,8 Grad) und der Januar um +3,7 Grad zu warm (91/20: +2,3 Grad).

Der Winter hat zur Halbzeit eine durchschnittliche Temperatur von +2,8 Grad und war im Vergleich zum Mittelwert um +2,5 Grad (91/20: +1,3 Grad) deutlich zu warm.

Das wärmste Bundesland war mit einer Differenz von +2,9 Grad Bayern. Das kälteste Bundesland war mit einer Differenz von +1,9 Grad Mecklenburg-Vorpommern. Die höchste Temperatur wurde am 4. Januar 2022 mit +18,2 Grad über Rheinfelden in Baden-Württemberg gemessen. Am 22. Dezember konnte mit -19,2 Grad über Oberstdorf, die bislang kältestes Nacht in diesem Winter registriert werden.

Bislang gab es 27 Bodenfrosttage (Norm Gesamtwinter: 62,5 Tage), 21,8 Frosttage (Norm Gesamtwinter: 56,7 Tage) und 3,5 Eistage (Norm Gesamtwinter: 22,7 Tage). So gesehen hat der Winter noch einiges aufzuholen! Weitere Daten und Fakten zum Winter.

Der Winter ist zu seiner Halbzeit deutlich zu warm
Der Winter ist zu seiner Halbzeit deutlich zu warm
© www.mtwetter.de

Ungleichmäßige Verteilung des Niederschlages

Schnee ist Mangelware und das nicht nur über den tieferen, sondern auch über den mittleren Lagen. Dazu ist der Niederschlag ungleichmäßig verteilt. Über dem Süden von Bayern, sowie entlang eines Streifens von Köln und Berlin war der Winter bisher erheblich zu trocken.

Trockenheit

Der trockenste Ort ist mit gerade einmal 23,3 l/m Quedlinburg (Sachsen-Anhalt). Sachsen-Anhalt ist mit einer Gesamtniederschlagssumme von 48,3 l/m² zugleich das trockenste Bundesland.

Viel Niederschlag

Die im Winter häufiger vorkommenden Grenzwetterlagen sorgten mit 410,9 l/m² über Heilsbronn (Bayern) für den meisten Niederschlag (24 Stunden Niederschlag am 6. Januar: 288 l/m²). Ob das seine Richtigkeit hat, muss sich in einer Verifikation am Ende des Winters noch zeigen. Aber auch über Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) konnten bislang 405,0 l/m² Gesamtniederschlag registriert werden. Das nasseste Bundesland ist mit 133,8 l/m² bislang Baden-Württemberg.

Die winterliche Niederschlagsbilanz ist ausgeglichen - erheblicher Schneemangel

Der Winter erreichte zu seiner Halbzeit eine Niederschlagssumme von 98,2 l/m², was einer Sollerfüllung von 55 Prozent entspricht.

Schneetage gab es im Flächenmittel an 7,5 Tagen (Norm Gesamtwinter: 34,9 Tage). Das ist deutlich unterdurchschnittlich.

Der Winter hatte zu seiner Halbzeit eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz
Der Winter hatte zu seiner Halbzeit eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz
© www.mtwetter.de

Defizite in der Sonnenscheinbilanz

Der Winter hat bislang 59,1 Sonnenstunden zustande gebracht und sein Soll damit zu 37,2 Prozent erfüllen können.

Am häufigsten kam die Sonne mit 130,6 Stunden über dem Hohenpeißenberg (Bayern) zum Vorschein. Im Vergleich dazu war es über Waldmünchen (Bayern) mit 26,7 Stunden vergleichsweise dunkel.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Baden-Württemberg mit 81 Stunden den meisten und mit 42,6 Stunden über Mecklenburg-Vorpommern den wenigsten Sonnenschein.

Eine in der Fläche negative Sonnenscheinbilanz
Eine in der Fläche negative Sonnenscheinbilanz
© www.mtwetter.de

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Winter und hier erfahren Sie, wie sich das Wetter in der zweiten Winterhälfte Entwickeln kann.

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