Wetterprognose und Wettervorhersage
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Wie wird der November 2019? Einiges deutet in den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle auf eine anhaltend gestörte Zirkulation hin, doch je nach Position sind die Unterschiede gravierend. Ein verfrühter Polarwirbelsplit bleibt möglich.
Ein örtlich regnerisches Wochenende ist zu erwarten. Nicht überall wird es nass werden, doch liegt die Wahrscheinlichkeit etwa westlich der Linie von Hamburg und Stuttgart recht hoch. Die Niederschlagssummen betragen bis zum Sonntag über diesen Regionen 10 bis 30 l/m² und örtlich bis 60 l/m². Weiter nach Osten sind mit 0 bis 10 l/m² deutlich weniger bis gar kein Niederschlag zu erwarten. Zum Beginn der neuen Woche setzt sich allmählich hoher Luftdruck über Deutschland durch und sorgt für eine abklingende Niederschlagsneigung und zunehmende Sonnenscheindauer.Die Temperaturen bleiben mit +14 bis +18 Grad für die Jahreszeit etwas zu warm und können mit Föhnunterstützung entlang der Alpen auf bis +23 Grad ansteigen, während bei Dauerregen kaum mehr als +10 Grad zu erwarten sind. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober 2019.
Die Zugbahn des Tiefdrucksystem steht weitgehend fest, doch geringfügige Veränderungen können bei den Niederschlagsgebieten zu regionalen Veränderungen führen. Wo und wie viel tatsächlich an Niederschlag herunterkommen wird, lässt sich erst zum Sonntag sagen. Wer es genauer wissen will, kann sich die Niederschlagsanimation anschauen.
Es tut sich so langsam was in Sachen Wetter. In den letzten Tagen schwankten die Prognose-Modelle zwischen frühwinterlichen und warmen Wetterereignissen hin und her. Der Grund ist eine meridionale Ausrichtung des Strömungsmusters bis hin zu einer vollständig gestörten Zirkulation. Diese - teils kuriosen - Wetterentwicklungen der letzten Tage werden heute bestätigt. Ob warm oder kalt hängt von der Positionierung ab.
Einen Warmstart in den November berechnet die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells. Bis zum 25. Oktober positioniert sich ein Hochdrucksystem über Mitteleuropa und dehnt sich über Skandinavien und das europäische Nordmeer weit nach Norden aus und hat bereits zum 26. Oktober eine Hochdruckschneise durch den Polarwirbel bis nach Alaska schlagen können.
Die atlantischen Tiefdruckgebiete werden blockiert und laufen auf das Hoch auf. Da Deutschland, Österreich und die Schweiz aber im Bereich in der warmen Vorderseitenanströmung liegen, können die Tageswerte vom 25. Oktober bis 1. November auf +14 bis +18 Grad ansteigen und über manchen Regionen an der +20 Grad Marke kratzen. Das ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um 5 bis 10 Grad zu warm!
Anfang November kippt der Hochdruckkeil nach Osten, wenngleich der Hochdruckkern über Mitteleuropa bestehen bleibt. Anders formuliert ist nicht mit Niederschlägen zu rechnen, der Wind aber dreht auf östliche Richtungen und führt mit +9 bis +14 Grad etwas frischere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Dass die kommende Wetterentwicklung für den November noch äußerst variabel ist, zeigt die Wetterprognose des europäischen Wettermodells. Das Hoch kann sich nicht so recht über Mitteleuropa behaupten. Vielmehr konzentriert sich bis zum 25. Oktober tiefer Luftdruck zwischen der Barent- und der Karasee.
Gleichzeitig wird das Hoch über Grönland zunehmend wetterwirksam und zieht zum 27. Oktober das Hoch über der Mittelmeerregion nach Norden. Das Tief über der Barentssee wird abgekoppelt und intensiviert sich mit einem Kerndruck von 960 hPa weiter - das ist für die Region außergewöhnlich und absolut bemerkenswert.
Bis zum 29. Oktober festigt sich die Hochdruckblockade auf dem Atlantik und das Hoch dehnt sich immer weiter in den Polarwirbel hinein aus. Letzten Endes entsteht ein früher Polarwirbelsplit, bzw. ein sog. Displacement (Verschiebung). Kommt vor - ist aber in dieser Form eher ungewöhnlich.
Für Anfang November wird sich im Verbund zwischen dem Hoch und dem Tief eine nördliche Grundströmung einstellen können, was kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führt. Unter bestimmten Voraussetzungen wären auch frühwinterliche Wetterereignisse möglich.
Das Geplänkel zwischen warmen und kalten Varianten wird in den kommenden Tagen noch anhalten können. Entscheidend ist, wie und wo das Hoch in den Polarwirbel hineingrätschen wird.
Der winterliche Polarwirbel entsteht derzeit und ist am Anfang gerne einmal etwas instabil, was Ende Oktober schon häufiger zu etwas Schneefall führte. Das was aber derzeit berechnet wird ist eine ganz andere Hausnummer. Deutlicher wird das, wenn man sich die Druckanomalien bis zum 28. Oktober anschaut.
Das Hochdruckzentrum liegt über Grönland und erstreckt sich durch den Polarwirbel bis zu den Aleuten. Die Tiefdruckaktivität konzentriert sich derweil nicht auf dem Atlantik, sondern über dem sibirischen Raum. Ebenfalls ungewöhnlich. Wird nun noch der Tiefdrucknachschub auf dem Atlantik blockiert, wird es über Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Kaltstart in den November geben. Andernfalls laufen die Tiefdrucksysteme auf und es bleibt bei einem mäßig milden Wettercharakter unbeständig.
Wie sehr es auf die Position ankommen wird, wird in der Betrachtung des Mittelwertes aller Kontrollläufe deutlich. Mitteleuropa liegt sozusagen zwischen den Fronten. Und das ist auch der Grund, warum die Vorhersage-Modelle derzeit hin und her schwanken und das wohl auch noch eine Weile tun werden.
Ein Kaltluftausbruch Anfang November ist grundsätzlich nicht auszuschließen und stellt eine derzeit plausible Wetterentwicklung dar. Geht es aber nach den Kontrollläufen, so ist der Zeitraum vom 19. bis 27. Oktober als deutlich zu warm zu bewerten. Der Mittelwert liegt phasenweise um bis zu 10 Grad über dem vieljährigen Mittelwert.Erst im nachfolgenden Zeitraum normalisiert sich das Temperaturniveau so langsam.
Bis zum 22. Oktober ist über dem Westen einiges an Niederschlag zu erwarten, doch darüber hinaus ist die Niederschlagsentwicklung schwach ausgeprägt. Eine Zonalisierung hat so gut wie gar keine Chancen mehr sich in der letzten Oktober-Dekade durchzusetzen. Anders formuliert setzt sich die gestörte Zirkulation weiterhin durch.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
24. Oktober | +12 bis +20 Grad |
+16 bis +18 Grad |
28. Oktober | +3 bis +16 Grad |
+9 bis +11 Grad |
2. November | +1 bis +15 Grad |
+9 bis +11 Grad |
Der Langfristtrend des europäischen Wettermodells berechnet das Wetter im November 2019 mit einer Abweichung von +0,25 bis +1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwas zu mild und im Niederschlagstrend leicht zu nass.
Die Wetterentwicklung wird in der letzten Oktober-Dekade alles andere als langweilig und wird noch zu der einen oder anderen Überraschung führen können. Eine Zonalisierung hat derzeit die schlechtesten Voraussetzungen und das meridionale Strömungsmuster wird sich wohl noch bis in den November hinein halten können. Ob warm oder kalt lässt sich zum derzeitigen Stand nicht sagen.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Trübe Wetterstimmung im November - herrscht Hochdruck, schafft es die Sonne selten, den Nebel aufzulösen. Bei Tiefdruck gibt es bei nasskalten Temperaturen zumeist Erkältungswetter. Und dennoch hat das Wetter im November statistische Auffälligkeiten:
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