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Wetter Mai 2021 Wetterprognose vom 24.04.2021 - Setzt sich der Frühling durch?

| M. Hoffmann
Mehr Regen im Mai?

Steht die Großwetterlage im Mai vor einem großen Umbruch oder erhält sich die meridional verlaufende Grundströmung und verpasst dem - nachhaltigen - Frühling immer wieder einen Dämpfer?

Trogwetterlage. In den kommenden Tagen zieht sich das aktuell wetterbestimmende Hoch weiter auf den Atlantik zurück und ermöglicht einem Tief über Skandinavien - dass über die Barentssee bis über die Karasee reicht - nach Süden und damit über Deutschland auszutrogen.

Keine klaren Verhältnisse

Der Trog wird - bedingt durch die Hochdruckposition - etwas nach Westen gezogen und geht im Bereich zwischen Skandinavien, England und Spanien in einer von Nordost nach Südwest ausgerichteten Achse nieder. Ganz Deutschland befindet sich zwar im Einflussbereich des Troges, doch werden über dem Norden mit +8 bis +14 Grad verhältnismäßig kühle Luftmassen hinweggeführt, während es über dem Süden mit +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad frühlingshaft mild bleiben kann. Ab der Wochenmitte steigt die Niederschlagsneigung über dem Süden an und wird zum Wochenausklang nennenswert. Auch sind Gewitter möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April.

Trog über Deutschland - über dem Norden kühles und über dem Süden frühlingshaft mildes Wetter
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Trog über Deutschland - über dem Norden kühles und über dem Süden frühlingshaft mildes Wetter
© www.meteociel.fr

Der Frühling im Mai 2021?

Keine Frage, der Frühling wird sich im Mai zwangsläufig durchsetzen können - auch nachhaltig und mit den ersten Sommertagen. Die Frage ist nur: wann?

Wetterumstellung

Der Trog ist so etwas wie der Spielverderber für den nachhaltigen Durchbruch des Frühlings. Das wird auch in den ersten Maitagen der Fall sein. Schaut man sich die Wetterprognose der beiden Vorhersage-Modelle bis zum 4. Mai an, so erkennt man im weitesten Sinne eine Übereinstimmung der Großwetterlage.

Das Tief trogt westlich von Europa nach Süden aus und initialisiert auf dem Atlantik weitere Tiefdrucksysteme. Das Hoch zieht sich derweil in einen Bereich zwischen den Azoren, Grönland und Kanada zurück. Damit blockiert das Hoch im Grunde die atlantische Frontalzone. Eine klassische Westwetterlage ist vorerst nicht zu erwarten. Aber so etwas in der Art.

Mehr Regen

Bedingt durch die Nähe zum Trog, werden bis zum 4. Mai aus südwestlichen Richtungen überwiegend milde und feuchte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt. Viele Wolken trüben den Sonnenschein ab dem 1. Mai ein und mit wiederholten Niederschlägen ist zu rechnen, die mancherorts länger andauernd und ergiebiger ausfallen können. Ein Wetter, wie es die Natur dringend braucht.

Die Temperaturen schwanken. Kommt es zu einer vollen Südwestströmung, so erreichen die Werte +14 bis +18 Grad, mischt sich eine Westkomponente mitunter, so kühlen die Werte auf +10 bis +15 Grad ab und dauert der Niederschlag länger an, so sind kühle +6 bis +12 Grad möglich.

Der Trog geht westlich von Europa nieder und sorgt über Deutschland für einen zunehmend unbeständigen Wettercharakter
Wetterprognose nach dem europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodell: Der Trog geht westlich von Europa nieder und sorgt über Deutschland für einen zunehmend unbeständigen Wettercharakter
© www.meteociel.fr

Die Initialzündung zu einer Zonalisierung?

Wer bei uns schon eine Weile zu Gast ist, der kennt unsere These zum Sommer - durchwachsen und am Ende im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm. Die Großwetterlage sollte phasenweise auch westliche Einflüsse bekommen, was eine länger andauernde Dürreperiode - wie in den letzten Jahren - weniger wahrscheinlich macht. Mit zu dieser These gehört, dass sich im Verlauf des Frühlings die Wetterlage von einer meridionalen hin zu einer zonalen Struktur wandelt.

Das ist bislang nicht der Fall gewesen und es wird sich in den ersten Maitagen zeigen, was mit der Zonalisierung noch möglich ist - und was nicht.

Schaut man sich die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells genauer an, so werden auf dem Atlantik - unterhalb des Hochdrucksystems - Tiefdrucksysteme initialisiert. Damit wird der Trog noch weiter nach Westen und zugleich in die Länge gezogen. Nach und nach löst sich der Trog auf und zaghaft ist bis zum 6. Mai im Ansatz die Zonalisierung zu erkennen. Mehr wie über einen Ansatz geht das aber nicht hinaus. Vom 7. bis 10. Mai setzt sich auf dem Atlantik das Hoch durch und positioniert sich zwischen Island, England und den Azoren westlich von Europa.

Der nächste Dämpfer für den Frühling

Durch den Umstand, dass sich das Hoch westlich von Europa positioniert, werden am östlichen Hochdruckgradienten schwache Tiefdruckausläufer über Deutschland nach Süden geführt. Das Wetter bleibt in der ersten Maidekade unbeständig und wechselhaft und die Temperaturen schwanken - je nach Trogsituation - zwischen +8 bis +14 Grad und +14 bis +18 Grad und örtlich bis +23 Grad. Der Frühling ist zum Greifen nahe, bekommt in seiner Nachhaltigkeit aber immer wieder einen Dämpfer verpasst.

Im Ansatz die Zonalisierung (li.), der durch das Hoch (li.) rasch zunichte gemacht wird
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Im Ansatz die Zonalisierung (li.), der durch das Hoch (li.) rasch zunichtegemacht wird
© www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Umstellung der Großwetterlage

Trotz der noch vorherrschenden Unsicherheiten erkennt man in den letzten 48 Stunden in den Prognose-Modellen eine Struktur und den Ansatz zur Veränderung der Großwetterlage. Der Trog schwindet, gleichzeitig zieht sich das Hoch (zunächst) zurück. Das gibt den Tiefdrucksystemen auf dem Atlantik etwas mehr Spielraum, sich zu positionieren.

Südwestwetterlage

Vergleicht man den Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells mit den Kontrollläufen, so bildet dieser mit einer der kältesten Varianten ab. Die Mehrheit der Kontrollläufe stützt eine bis zum 10. Mai stete Milderung, die über dem Nordwesten und Norden zögerlicher als über dem Süden und Südosten ausfallen kann - das aber ist typisch für eine Südwestwetterlage.

Ein weiteres Indiz ist die zögerliche, aber über dem Süden doch deutlich sichtbar zunehmende Niederschlagsaktivität. Betrachtet man den Mittelwert aller Kontrollläufe, so lässt sich ein Strömungsmuster erkennen, was im weitesten Sinne die Südwestwetterlage und damit den Trend der letzten Tage stützt.

Steht in der ersten Maidekade eine entscheidende Wetterwende bevor?
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Steht in der ersten Maidekade eine entscheidende Wetterwende bevor?
© www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Kontrollläufe
Tag Temperatur-Spektrum Temperatur-Mittelwert
30. April +6 bis
+16 Grad
+11 bis
+13 Grad
4. Mai +5 bis
+20 Grad
+11 bis
+13 Grad
8. Mai +7 bis
+25 Grad
+15 bis
+17 Grad
Diagramm Temperaturen Mai 2021
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Mai 2021 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

Niederschlagsprognose: Unbeständiges Maiwetter

Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ist in der ersten Maidekade positiv besetzt. Aber auch die Prognose-Modelle bestätigen die zunehmende Niederschlagsaktivität und so ergibt sich ein zunehmend vollständiges Bild der Großwetterlage in der ersten Maidekade ab. Wechselhaft mit einem Auf und Ab der Temperaturen.

Die Niederschlagstätigkeit steigt bis zum 4. Mai an
Regenprognose des europäischen (li.) und amerikanischen (re.) Wettermodells: Die Niederschlagstätigkeit steigt bis zum 4. Mai an
© windy.com

Wettertrend Mai nach dem Langfristmodell

Das Langfristmodell hat in seiner Wetterprognose für den Mai 2021 weitere Korrekturen vorgenommen. Im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 ist eine positive Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad zu erwarten (Korrektur um -0,5 Grad). In der Niederschlagsprognose ist weiterhin ein normaler und im Trend leicht zu trockener Mai zu erwarten. Anders formuliert stützt das Langfristmodell weder die Südwest- noch eine Westwetterlage und favorisiert mit einer meridional verlaufenden Grundströmung die Erhaltungsneigung.

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