Wetter Mai 2021 Wettertrend vom 13.04.2021 - Startet der Frühling voll durch?

Hält sich die unterkühlte Witterung aus dem April noch bis in den Mai hinein oder baut sich über Deutschland ein Frühlingshoch auf? Die aktuelle Wetterentwicklung lässt Rückschlüsse zu.
Nordostwind. Der Wind dreht im Verlauf der Woche auf nordöstliche Richtungen und führt neben Wolken- auch Schauerfelder nach Deutschland. Die Temperaturen pendeln sich auf Werte von +5 bis +10 Grad ein und können mit einer längeren Sonnenscheindauer auf bis +12 Grad ansteigen. Bei starker Bewölkung und mit Schauern bleibt es mit Werten um +5 Grad kühler. Sind die Schauer entsprechend kräftig, kann es regional zu Graupelschauern kommen. In den Nächten ist mit Frost zu rechnen.
Skandinavienhoch
Der Grund für die jahreszeitlich leicht unterkühlten Werte ist ein sich nach Skandinavien verlagerndes Hochdrucksystem, dass an seinem südlichen Gradienten ein Mittelmeertief gewähren lässt. In Kombination der beiden Wettersysteme dreht die Grundströmung auf nordöstliche Richtungen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2021.

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Wie wird das Wetter im Mai 2021?
Die Hochdruckzone, die sich derzeit in Richtung Skandinavien verlagert, verändert zugleich die Struktur der Großwetterlage. Aus meridional Nord-Süd folgt die gestörte Ost-West-Zirkulation. Spannend für das Maiwetter wird nun, wie sich das Hoch etablieren und positionieren wird. Der Wetterfahrplan sieht drei grundlegende Varianten vor.
Skandinavienhoch: trocken, sonnig und warm
Die erste Variante berechnet die Wetterprognose des europäischen Wettermodells und wird vom Wettertrend des amerikanischen Wettermodells bis Anfang Mai gestützt.
Dauerhochdruck: Omegawetterlage?
Wie in der Wettervorhersage zum Wetter Frühling und Sommer bereits näher diskutiert, handelt es sich bei einem Skandinavien um ein Wettersystem, dass häufiger über einen längeren Zeitraum Bestand haben kann. Erst recht, wenn es eine Hochdruckachse in Richtung der Mittelmeerregion aufbauen kann. Nach dem Wettertrend beider Vorhersage-Modelle ist das ab dem 20. April der Fall. Schaut man genauer hin, erkennt man die Strukturen eines Omegahoch, was das Wetter in der ersten Maidekade beeinflussen kann.
Erst Frühling, dann Frühsommer
Die Temperaturen steigen zum 19. April auf +12 bis +18 Grad, zum 25. auf +16 bis +21 Grad und örtlich bis +23 Grad und in den ersten Maitagen auf +18 bis +24 Grad an. Die Werte steigen recht zügig in den frühsommerlich warmen Bereich an.

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Südliche Unterwanderung des Skandinavienhochs
Die Variante einer südlichen Unterwanderung muss bei einem Hoch über Skandinavien immer in Betracht gezogen werden. Sollte es dem Hoch nicht gelingen, eine Hochdruckachse nach Süden auszubilden, so tummeln sich über der Mittelmeerregion Tiefdrucksysteme, die immer wieder Feuchtpakete nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen können.
In Kombination der Wettersysteme aber dreht die Grundströmung auf östliche Richtungen und das dämpft das Temperaturniveau auf ein Spektrum von +15 bis +20 Grad, was für die ersten Maitage absolut typisch ist. Mehr zu den Daten und Fakten Wetter Mai.

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Die verfrühten Eisheiligen: Kaltlufteinbruch aus nördlichen Richtungen
Normalerweise schlagen
die Eisheiligen im Zeitraum zwischen dem 8. und 18. Mai zu. Je später, desto softer
, je früher, desto kerniger
. Der Grund für den Kaltluftausbruch im Mai ist der instabile Polarwirbel, der sich in seinem winterlichen Finale (Final-Warming) befindet und vermehrt Hochdruckeinschübe aus südlichen Richtungen möglich macht.
Im konkreten Fall würde sich das Hoch über Skandinavien nach Westen in Richtung Atlantik verlagern und dort gegenüber der atlantische Frontalzone als Blockadehoch agieren. Im weiteren Verlauf strebt das Hoch weiter nach Norden in den Polarwirbel hinein und geht eine Hochdruckverbindung mit einem Hoch über Kanada ein.
Arctic Outbreak
Im extremsten Fall schiebt die Hochdruckdominanz innerhalb des Polarwirbels den kläglichen Rest nach Osten (Displacement) in Richtung Kara- und Barentssee. Mithilfe des Hochdrucksystems auf den Atlantik meridionalisiert das Strömungsmuster und Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen voll in den Zustrom kalter Luftmassen aus nördlichen Richtungen - die vorgezogenen Eisheiligen.

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Die Zonalisierung (Westwetterlage)
Es ist nahezu abwegig, bei solch einem Hoch die Westwetterlage ins Spiel zu bringen. Doch sie ist möglich, wenngleich die Wahrscheinlichkeit hierfür als gering einzustufen ist.
In diesem speziellen Fall dehnt sich das Hoch zunächst auf dem Atlantik aus und agiert als Blockadehoch. Doch rasch erfolgt der Übergang zum Hoch über Kanada und die atlantische Frontalzone beginnt am südlichen Gradienten das Hoch zu unterwandern und drückt die Hochdruckblockade auf dem Atlantik auseinander. Ist dieser Prozess vollendet, etabliert sich nach und nach die Westwetterlage und kann im Mai in eine warme Südwestwetterlage kippen. Möglich ja, wahrscheinlich zum aktuellen Stand eher nicht.

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Auf den Punkt gebracht: Wie wird das Wetter im Mai?
Es sieht derzeit alles danach aus, als dass sich bis in die erste Maidekade hinein eine gestörte bis meridional verlaufende Großwetterlage einstellen bzw. behaupten kann. Die Grundvoraussetzungen sind mit der Hochdruckdominanz über dem nördlichen Europa einfach gegeben. Und ja, gerade im Frühling kann sich so ein Hoch als Betonhoch
(Omegahoch) erweisen. Aber so weit sind wir noch nicht.
Hochdruckdominanz
Betrachtet man den Mittelwert aller Kontrollläufe, so wird die Hochdruckdominanz gestützt und die Varianten mit einem Hoch über Skandinavien und einem Blockadehoch auf dem Atlantik ragen besonders hervor.
Frühlingshaft
Die Kontrollläufe stützen eine Temperaturentwicklung, die das Niveau bis in den Mai in den frühlingshaft milden Bereich ansteigen lassen kann. Wenn es also um die Wahrscheinlichkeit geht, so normalisiert sich das Temperaturspektrum langsam aber stetig.
Wenig Niederschlag
Die Niederschlagsneigung aber ist bei einem Hoch Mitteleuropa und Skandinavien als schwach und mit einem meridionalen Muster in der Nord-Süd-Variante als leicht erhöht zu bewerten. In Summe ist nicht mit viel Niederschlag zu rechnen. Das bestätigen die Kontrollläufe.

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Wettertrend Mai nach den Langfristmodellen
Die Langfristprognose der NASA berechnet für den Mai 2021 einen durchwachsenen Wettercharakter bei einer mäßig warmen Temperaturentwicklung. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 ist mit einer Abweichung der Temperaturen von +0,5 bis +1,5 Grad zu rechnen. Nach dem - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 liegt die Abweichung mit -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich.
Der Wettertrend des CFSv2 Modells simuliert deutlich zu warmes Wetter im Mai. Die Abweichung beträgt nach dem Mittelwert von 1961 und 1990 +1 bis +3 Grad und nach dem Durchschnittswert von 1991 und 2020 +0 bis +2 Grad. Die Niederschlagsprognose fällt gegenüber dem Sollwert normal und im Trend leicht zu nass aus.
Nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells soll der Mai mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad (91/20: +0 bis +2 Grad) ebenfalls zu warm ausfallen. Die Niederschlagsprognose fällt neutral und im Trend leicht zu trocken aus.