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Wetter März 2018 aktueller Wettertrend vom 21.02.2018 - Kaltstart in den ersten Frühlingsmonat März

| M. Hoffmann

Die Wettermodelle sind sich in ihren Berechnungen bis einschließlich dem Ende des meteorologischen Winters einig. So werden mit der Verlagerung des Hochdrucksystems zunächst über Skandinavien und später nach Grönland und Island kalte Luftmassen polaren Ursprungs nach Süden geführt. Gleichzeitig sorgt ein Tiefdruckwirbel zwischen der Barentssee und Karasee für eine Stabilität des Strömungsmusters. Bis zum 25./26. Februar haben die Kaltluftmassen auch die Mittelmeerregion erreicth und initialisieren dort ein Mittelmeertief, was das gesamte Konstrukt noch weiter stabilisiert und den Zustrom dieser eisig kalten Luftmassen noch verstärken kann. Ob auch kräftige Schneefälle zu erwarten sind, kann zum heutigen Stand noch bezweifelt werden, da die Luftmassen recht trocken sind. Spannend kann aber die Entwicklung mit einem möglichen Mittelmeertief werden - Details hierzu müssen aber noch abgewartet werden. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Winter.

Wetter März 2018 - kommt der März-Winter?

Sehr viele Anfragen erreichen uns in den letzten Tagen per E-Mail. Die einen wollen wissen, wann endlich der Frühling kommt und die anderen wollen wissen, wie viel Schnee und welche Tiefstwerte zu erwarten sind. Bei simulierten Tageswerten von -12 bis -7 Grad Ende Februar sei den Freunden des Frühlingswetters angeraten, sich noch etwas in Geduld zu üben. Denn das normale Zirkulationsmuster von West nach Ost ist mit dem Warming in Stratosphärenhöhe vor ein paar Tagen vollständig gestört. Statt einem aktiven Polarwirbel über Kanada und Grönland positioniert sich dort ein Hochdrucksystem und statt eines Hochdruckgebietes über dem Azoren, weicht dorthin die atlantische Tiefdruckrinne aus. Statt West-Ost ist Ost-West Wetter zu erwarten.

Doch für wie lange? Das amerikanische berechnet die Entwicklung der Großwetterlage einigermaßen stabil, was weite Teile des ersten März-Drittels winterlich kalt ausfallen lassen kann. Soweit die guten Aussichten für alle Winterfreunde. Und die Chancen auf Frühling? Auch die gibt es und zwar in der Form, als wenn die Tiefdruckrinne vor der Mittelmeerregion bei Spanien blockiert wird. So würde in diesem Fall die Zufuhr sehr milder Luftmassen aus Afrika bis über die Mittelmeerregion in Richtung Norden gelingen können. Zwar sind die Wahrscheinlichkeiten hierfür als gering einzustufen, unmöglich ist das aber nicht.

Polarwirbelberechnung März

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell: Gestörte Zirkulation mit Zufuhr kalter Luftmassen polaren Ursprungs © www.meteociel.fr

Eine dritte - gemäßigte Variante - berechnet heute das europäische Wettermodell. Innerhalb der labilen Luftschichten kann sich Anfang März ein Tiefdruckwirbel über der Nord- und Ostsee ausbilden, was für teils kräftige Niederschläge sorgen kann, gleichzeitig aber mildere Luftmassen aus südlichen Richtungen advehieren kann. Bei nasskalten Tageswerten wären dann sowohl Schneefälle, als auch Schneeregen oder einfach nur Regen bis in tiefere Lagen möglich.

Polarwirbelberechnung März

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Wettermodell: Gestörte Zirkulation mit mäßiger Kälte Anfang März © www.meteociel.fr

Wie wahrscheinlich ist der März-Winter?

Was versteht man unter Märzwinter? Der ganze März mit Schnee, Eis und Frost winterlich kalt? Nein, ein sog. Märzwinter kommt in Deutschland häufiger vor. Letztmalig 2013 und kommt häufiger als bspw. weiße Weihnachten vor. Häufiger ist davon das erste März-Drittel betroffen, bevor es in der zweiten März-Dekade deutlich wärmer werden kann. Woher das kommt? Der Polarwirbel nähert sich im März und April so langsam seinem finalen Ende und eine plötzliche Stratosphärenerwärmung beschleunigt in diesem Jahr diesen Vorgang. Die Instabilitäten des Polarwirbels nehmen zu und führt zu starken Wellenbewegungen entlang seiner Polarfront. Meridionale Wetterlagen sind dann wahrscheinlicher als andere.
Welche Temperaturen werden aktuell berechnet? Das amerikanische Wettermodell simuliert bspw. für den 3. März Tageshöchstwerte zwischen -5 bis -1 Grad. Das europäische Wettermodell ist etwas milder und simuliert +0 bis +5 Grad. Da ist also noch einiges an Entwicklungen möglich und ein dauerfrostiger März-Winter keineswegs gesichert.

Die Kontrollläufe zeigen, dass das amerikanische Wettermodell mit seiner kalten Variante eher zu den kälteren Varianten gehört. Der Mittelwert der Kontrollläufe liegt in den ersten März-Tagen dennoch unter dem vieljährigen Mittelwert. So schwankt das Temperaturspektrum am 3. März zwischen -7 bis +7 Grad (Mittelwert: -3 Grad über dem Süden, sonst zwischen -1 bis -2 Grad) und am 7. März zwischen -6 bis +10 Grad (Mittelwert: +2 Grad über dem Westen, sonst um die 0 Grad). Man sieht aber schon am Maximum der Werte, dass ein Frühlingsausbruch im ersten März-Drittel wenig wahrscheinlich ist. Deutlicher zeigt sich das im nachfolgenden Diagramm:

Diagramm Temperaturen im März 2018 vom 21.02.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wetter März 2018: Langfristmodell - zu kalt

Das Langfristmodell berechnet den März 2018 mit einer Abweichung von +0,5 bis -2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kalt. In der Niederschlagserwartung zeigen sich zum aktuellen Stand kaum Abweichungen gegenüber dem vieljährigen Sollwert, wobei der Wettertrend leicht zu trocken ausfallen kann.

Damit stehen drei Trendrichtungen weitestgehend fest. Der Februar 2018 wird gegenüber seinem langjährigen Mittelwert wohl um -2 bis -2,5 Grad zu kalt ausfallen können (aktuell mit -0,8 Grad leicht zu kalt). Der Dezember 2017 war um +1,8 Grad und der Januar 2018 um +4,3 Grad zu warm. Rechnet man den letzten Wintermonat Februar hinzu, so könnte der Winter 2017/18 zwischen +1 bis 1,5 Grad zu warm ausfallen und wäre damit der fünfte zu warme Winter in Folge. Zudem legt mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit der Frühlingsbeginn mit dem März einen Kaltstart hin.

Ob sich daran im Tagesverlauf etwas geändert hat, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einem kurzen Update der Winterprognose.

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