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Wetter August 2019 aktuelle Wetterprognose vom 20.07.2019 - Temperatursturz Anfang August?

| M. Hoffmann

Heißes Sommerwetter. Ein Omegahoch sorgt in den kommenden Tagen für hitzige Temperaturwerte und tropische Nächte. Ob sich das Omegahoch aber bis in den August 2019 wird behaupten können, ist noch mit vielen Fragezeichen zu versehen - wahrscheinlicher ist eine andere Wetterentwicklung.

Heißes Sommerwetter - doch der Wettertrend für den August sieht anders aus
Heißes Sommerwetter - doch der Wettertrend für den August sieht anders aus

Sommerlich heiße Werte sind in der kommenden Woche zu erwarten. Die Temperaturen erreichen bis zur Wochenmitte verbreitet +30 bis +35 Grad und können über den westlich gelegenen Ballungsgebieten (Köln, Düsseldorf, Bochum usw.) die +40 Grad Marke anvisieren. In den Nächten sinken die Werte ab Montag in den Städten kaum mehr unter die +20 Grad Marke ab und so ist verbreitet mit tropischen Nächten zu rechnen.

Bis es aber soweit ist, sind am Samstag noch kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, welche sich von Nordwest nach Ost im Tagesverlauf ausdehnen und zu den späten Nachmittags- und Abendstunden den Osten und Süden erreichen. Örtlich ist mit einem erhöhten Unwetterpotential zu rechnen (Gewitterradar). Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli 2019.

Heißes Sommerwetter

Tiefer Luftdruck auf dem Atlantik sorgt im Zusammenspiel mit einem Hoch über Mitteleuropa für die Zuführung der warmen Luftmassen, deren Höhepunkt zur Wochenmitte erreicht sein sollte. Die größte Hitze aber wird westlich von Deutschland - über Frankreich und Spanien - nach Norden geführt. Dort können verbreitet die +40 Grad überschritten werden. Aber auch über Belgien wird es mit bis +39 Grad außergewöhnlich heiß. Die höchste in Deutschland gemessene Temperatur seit der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881 wurde mit +40,3 Grad im Jahr 2015 registriert.

Eine Omegastruktur sorgt in den kommenden Tagen für eine Hitze-Phase
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Eine Omegastruktur sorgt in den kommenden Tagen für eine Hitze-Phase © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die Hitze wird zum Problem

Zumindest für alle, die keine Hitze mögen, oder gesundheitlich nicht vertragen. Zugegeben - die kommende Wetterentwicklung ist knifflig und wird in einem Showdown zwischen dem Omegahoch und der atlantischen Frontalzone enden. Wer sich durchsetzt, wird das Wetter im Hochsommer - und damit auch im August - prägen können.

Gradientenschwach und heiß

Das Hochdrucksystem über Skandinavien schwächt sich vom 28. Juli an ab und die Tiefdruckgebiete rücken nach Mitteleuropa vor - doch gelingt der Durchbruch nicht! Infolge daraus bleibt der Zustrom der sehr heißen Luftmassen erhalten.

Schwül-heißes Sommerwetter

Den relativ trockenen Luftmassen folgen aus südlichen Richtungen feucht-warme nach und bei einer labilen Luftschichtung kommt es zu wiederholt kräftigen Schauern und Gewittern. Anders formuliert wird es bei Tageswerten von +30 bis +35 Grad zunehmend schwül-heiß. Welches Wettersystem sich bis Anfang August wird durchsetzen können, ist zum heutigen Stand noch nicht zu klären.

Gradientenschwache und strukturlose Großwetterlage - heißes und zu Schauern und Gewittern neigendes Wetter
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Gradientenschwache und strukturlose Großwetterlage - heißes und zu Schauern und Gewittern neigendes Wetter © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Die Omegalge hat das Potential das Wetter im August zu dominieren

Zum heutigen Stand eine noch gewagte These, doch schaut man sich die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells an, so sind Anfang August drei Wetterzentren aktiv.

Tief - Hoch - Tief: Die Omegawetterlage

Was ein Omegahoch zu seiner berühmt berüchtigten Stabilität führt, sind die Tiefdruckgebiete links und rechts vom Hoch. Ist das System eingespielt, kann es über Wochen hinweg anhalten, wie es bspw. im Katastrophensommer 2003 der Fall war.

Hält sich das Hoch bis in den August hinein?

Wie kräftig die Tiefdrucksysteme ausgebildet sind, zeigt sich deutlich auf der nachfolgenden Wetterkarte des amerikanischen Vorhersage-Modells für den 29. Juli. Doch zugleich wird die Unsicherheit der kommenden Großwetterlage deutlich hervorgehoben.

Der Hochdruckkern wird von Skandinavien aus weiter über das europäische Nordmeer gepresst, was die Hochdruckachse nach Süden abschwächt und es Anfang August den beiden Tiefdrucksystemen ermöglicht, das Hoch an seinen südlichen Gradienten zu unterwandern.

Das Hoch wird zu weit nach Norden geführt, was den Tiefdrucksystemen weiter südlich die Möglichkeit zum Durchbruch in Richtung Mitteleuropa eröffnet
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Das Hoch wird zu weit nach Norden geführt, was den Tiefdrucksystemen weiter südlich die Möglichkeit zum Durchbruch in Richtung Mitteleuropa eröffnet © www.meteociel.fr

Wetterwechsel Anfang August

Der atlantischen Frontalzone gelingt am 1. August der Durchbruch in Richtung Mitteleuropa und sorgt in der Übergangsphase für kräftige und örtlich unwetterartige Schauer und Gewitter. Nachfolgend bricht die Omegawetterlage in sich zusammen und aus westlichen Richtungen gelangen mit +20 bis +25 Grad frischere Luftmassen nach Deutschland.

Wetterwechsel Anfang August?
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Wetterwechsel Anfang August? © www.meteociel.fr

Hitze-Welle

Im Wettertrend der letzten Tage kann man einen Umstand festhalten. Die Stabilität des Hochdrucksystems wird von Tag zu Tag länger andauernd berechnet und die Hitze-Temperaturen werden die kommende Woche beeinflussen. So wird aus einer Hitze-Phase eine Hitze-Welle, welche letzten Endes den Juli 2019 deutlich zu warm ausfallen lassen wird. Da hilft die in der ersten Juli-Hälfte andauernde frische Brise über dem Norden wenig.

Wettertrend der Kontrollläufe: Für die Jahreszeit viel zu warm

Das Temperaturspektrum ist nach den Kontrollläufen im Zeitraum vom 20. bis 27. Juli im Vergleich zum langjährigen Mittelwert phasenweise um 6 bis 9 Grad zu warm. Das ist schon eine Hausnummer!

Krawallwetter mit Temperaturrückgang

Im Wettertrend geht es um Wahrscheinlichkeiten. Zwar hat das Omegahoch das Potential auch noch weite Teile vom August mit zu beeinflussen, doch der Trend geht nach den Kontrollläufen in eine andere - normalisierende - Richtung. Ab dem 27. Juli erfolgt ein regelrechter Temperatursturz. Aus +30 bis +35 Grad werden +20 bis +25 Grad. Über dem Norden etwas kühler als über dem Süden.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
26. Juli +21 bis
+36 Grad
+28 bis
+30 Grad
30. Juli +17 bis
+34 Grad
+24 bis
+26 Grad
4. August +14 bis
+28 Grad
+22 bis
+23 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 20.07.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Wie wahrscheinlich ist eine Zonalisierung im August?

Der Trend vom AO- und NAO-Index schwankt Anfang August im neutralen Bereich. Ein eindeutiges kippen in die negative, wie auch die positive Richtung ist nicht zu erkennen. Demnach bleibt die Wetterentwicklung in den ersten August-Tagen nicht von Spekulationen befreit.

Druckanomalie: Langsamer Abbau des Hochdrucksystems

Eine Zonalisierung - also eine nachhaltige Umstrukturierung auf ein westliches Strömungsmuster - kann nach den Druckanomalien bis Anfang August infrage gestellt werden. Die Hochdruckzentren liegen über dem europäischen Nordmeer, Mitteleuropa und dehnen sich auf dem Atlantik zwischen Grönland und den Azoren nach Süden aus.

Das schließt einen Wetterwechsel Anfang August grundsätzlich nicht aus, doch ist das Strömungsmuster meridional strukturiert. Ob warmes oder kühles Wetter hängt letztlich von der Tiefdruckposition ab. Im Übrigen dominiert das meridional strukturierte Zirkulationsmuster das Wetter seit dem Februar 2019 - mal mit zu nassen und etwas zu kühlen Temperaturen, mal mit mehreren Wochen anhaltenden Hitze-Wellen. Der Juli war über weite Strecken zu kühl - vor allem über dem Norden - und nun setzt sich das Wechselspiel weiter fort. Anders formuliert ist das ein Fürsprecher der auch im August anhaltenden meridionalen Grundströmung (Nord-Süd, Süd-Nord).

Druckanomalie bis 30. Juli
Druckanomalie bis 30. Juli - Der Hochdruckkeil des Azorenhochs ist für den weiteren Wetterverlauf des Sommers 2019 von entscheidender Bedeutung © climatereanalyzer.org

Auf den Punkt gebracht

Das Omegahoch wird weite Teile der letzten Juli-Dekade mit hochsommerlich heißen Temperaturen von verbreitet +35 Grad beeinflussen können. Die Niederschlagsneigung ist - mit Ausnahme vom Samstag - als gering zu bewerten und tropische Nächte sind zu erwarten. Ob das Omegahoch aber seine Stabilität bis in den August hinein wird aufrecht erhalten können, ist infrage zu stellen.

Wahrscheinlicher ist eine strukturelle Veränderung der Großwetterlage Anfang August, was die Niederschlagsneigung erhöht und die Temperaturen auf ein Jahreszeit-typisches Niveau absenken lassen kann.

Geht es nach dem Langfristmodell, so soll das Wetter im August 2019 mit einer Abweichung der Werte von +0,5 bis +1 Grad und im Trend bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwas bis deutlich zu warm.

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