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Wetterprognose: Sommerwetter, Hochsommer oder doch Tief Mitteleuropa?

| M. Hoffmann
Fällt der Start in den August ins Wasser?

Das Wetter wird zunehmend unbeständiger und zum Wochenende gelangt noch einmal ein Schwall schwül-warmer Luftmassen nach Deutschland. Zum Beginn der neuen Woche vollzieht sich ein Wetterwechsel, welcher bis in den August hinein wirken kann. Entscheidend, ob Sommer oder nicht, hängt von der Positionierung des Tiefdrucksystems ab.

Schwül-warme Luftmassen werden nach Deutschland geführt, welche ihren Höhepunkt am Wochenende erreichen. Bis es so weit ist, ist insbesondere heute und am Freitag bei wechselnder Bewölkung mit gelegentlichen Schauern und örtlichen Gewittern zu rechnen. Die Temperaturen pendeln sich auf +20 bis +25 Grad ein und können in Schauer- und Küstennähe mit bis +17 Grad frischer ausfallen.

Zunehmende Schauer- und Gewitteraktivität

Ab Sonntag beginnt sich von Norden ein Tiefdrucksystem nach Süden auszudehnen und sorgt für zeitweilige Niederschläge, welche am Montag auch über dem Süden für abwechslungsreiches Wetter sorgen können. Mit Temperaturen von +24 bis +28 Grad handelt es sich um schwül-warme Luftmassen und je weiter der Niederschlag nach Süden vorankommt, desto mehr Gewitter werden in Erscheinung treten können. Mit dem Regen kühlen die Temperaturen auf +17 bis +22 Grad ab. Kommt die Sonne zum Vorschein, sind bis +25 Grad möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Juli.

Links die Prognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 24. Juli
Links die Wetterprognose des deutschen Wettermodells, rechts die Niederschlagsprognose bis einschließlich dem 24. Juli © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wettervorhersage des europäischen Wettermodells: Aufbau eines Hochdrucksystems

Ein Tief über Skandinavien greift durch und beeinflusst zunehmend das Wetter über Deutschland. Der Höhepunkt des Skandinavientiefs wird zum 26. Juli erwartet. Mit seiner Drehung gegen den Uhrzeigersinn gelangen kühlere und instabile Luftmassen nach Deutschland.

Wetterwechsel mit Frischluftzufuhr: Sommer macht Pause

Der Wetterwechsel kommt in Fahrt und lässt die Temperaturen am 24. Juli über den östlichen Landesteilen noch in Richtung der +30 Grad-Marke streben. Bis zum 26. Juli gehen die Werte über dem Norden auf +16 bis +21 Grad und über dem Süden auf +18 bis +24 Grad zurück. Hinzukommen zeitweilige Schauer, welche regional nennenswert und länger andauernd ausfallen können. Der Sommer macht Pause.

Hochdruckaufbau

Dem Skandinavientief misslingt in den heutigen Berechnungen erneut der Trogabsatz nach Süden und wird durch einen Hochdruckkeil zwischen der Karasee und Grönland nach Westen in Richtung England transferiert. Dort angekommen beginnt das Tief auf seiner Vorderseite warme und feuchte Luftmassen nach Norden zu transportieren. Verstärkt wird dieser Prozess durch einen sich über Mitteleuropa aufbauenden Hochdruckkeil. Mit anderen Worten formuliert, wird es sich wohl nur um eine kurze Pause des Sommers handeln können.

Der Wetterwechsel kommt im Verlauf des Wochenendes, doch gelingt es dem Tief nicht, nach Süden auszutrogen, sondern leitet bis August eine südwestlich orientierte Grundströmung ein
Die Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Der Wetterwechsel kommt im Verlauf des Wochenendes, doch gelingt es dem Tief nicht, nach Süden auszutrogen, sondern leitet bis August eine südwestlich orientierte Grundströmung ein © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Höhentief mit Hitzeoptionen

Komplexer ist heute die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells. Das Skandinavientief kann sich auch nach dieser Berechnung nicht festigen und wird durch eine Hochdruckzone zwischen der Karasee und Grönland nach Westen - in Richtung Island - transferiert.

Unbeständiges und in Teilen sommerlich warmes Wetter

Über Island angekommen, versucht das Tief erneut nach Osten voranzukommen, was nach dem Wettertrend der Amerikaner bis zum 1. August auch gelingt. Doch geht dem Tief allmählich die Puste aus und wird von Hochdrucksystemen regelrecht eingekapselt. Und so wabert Anfang August ein Höhentief zunächst über Nordeuropa und später über Osteuropa herum und kann für unwetterartigen Dauerniederschlag sorgen.

Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat diese Wetterlage im Zeitraum vom 26. bis 31. Juli ein wechselhaftes Wetter zur Folge. Die Temperaturen pendeln sich über dem Norden und Nordwesten auf +17 bis +22 Grad ein. Nach Süden aber können mit +22 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad weiterhin sommerliche Werte erwartet werden.

Hochdruckaufbau im August mit Hitzeoptionen

Durch den Prozess des nach Osten abdriftenden Höhentiefs gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz voll in den Bereich eines Hochdruckrückens, welcher sich von Spanien über Skandinavien bis über die Karasee hinauf ausdehnt. Die Niederschlagsneigung lässt nach und mit einem verbreitet sonnigen und trockenem Wetter ist vom 2. bis 4. August - und wohl noch darüber hinaus - zu rechnen. Die Temperaturen steigen weiter an und ermöglichen bis zum 3. August Werte von +28 bis +34 Grad und örtlich bis +36 Grad hochsommerlich heiße Werte.

Ein Höhentief sorgt im Verbund mit einem Hochdruckrücken für eine über Deutschland hochsommerliche Wetterlage
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells: Ein Höhentief sorgt im Verbund mit einem Hochdruckrücken für eine über Deutschland hochsommerliche Wetterlage © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Sommer, Hochsommer oder doch die Trogwetterlage?

Wer bei uns schon eine Weile zu Gast ist, der weiß, dass der ursprüngliche Wetterwechsel bereits mehrfach verzögert wurde. Vieles aber spricht dafür, dass sich das Tief über Skandinavien im Verlauf der neuen Woche wird nach Süden durchsetzen und so dem Sommer einen Dämpfer verpassen können.

Die wahrscheinliche Wetterlage

Darüber hinaus muss man abwarten, ob das Skandinavientief in Richtung Island / England transferiert wird oder nicht. Das ist entscheidend für die weitere Wetterentwicklung und vergleicht man die Wetterprognose der Amerikaner mit dem Mittelwert aller Kontrollläufe, so bilden diese mit ihrer hochsommerlichen Wetterentwicklung - erneut - eine mit Abstand zu warme Wetterentwicklung ab. Möglich ja, wahrscheinlich nein.

Wahrscheinlicher ist im Zeitraum vom 26. Juli bis zum 4. August eine Temperaturentwicklung, welche sich über weite Teile im Bereich der +20 bis +25 Grad-Marke einpendeln kann. Bei Regen ist mit Werten unter +20 Grad zu rechnen. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 entsprechen diese Temperaturen dem, was für Anfang August typisch und bei Regen leicht zu kühl ist.

Kommt Regen?

Apropos Regen - ja, der wird in Form von Schauern und vorüberziehenden Niederschlagsfeldern vom 24. Juli bis 4. August in schöner Regelmäßigkeit simuliert, wenngleich über dem Norden und Nordwesten die Niederschlagssignale deutlicher als über dem Süden und Osten hervorgehoben werden. Betrachtet man den nachfolgenden Mittelwert aller Kontrollläufe, so erkennt man die unsichere Wetterentwicklung im August, welche sowohl hochdruck- als auch tiefdruckdominiert ausfallen kann. Schaun mer mal - abwarten ist angesagt.

Der Sommer macht vorerst eine Pause
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Der Sommer macht vorerst eine Pause © www.meteociel.fr

Die Temperaturprognose der Wettermodelle
Tag Temperaturspektrum Temperaturmittelwert
25. Juli +16 bis
+26 Grad
+20 bis
+22 Grad
29. Juli +15 bis
+30 Grad
+21 bis
+23 Grad
3. August +14 bis
+36 Grad
+20 bis
+22 Grad
Diagramm Temperaturen August 2023
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2023 von zu kalt, normal, zu warm im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961 bis 1990)

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