Wetter Frühling und Sommer 2021 Wetterprognose vom 09.04.2021 - Der Frühling ist auf dem Vormarsch

Der Frühling hat zunächst keine Beständigkeit. Bereits zum Start in die neue Woche erfolgt mit einem Temperatursturz ein erneuter Dämpfer. Innerhalb des Polarwirbels aber verändert sich im weiteren Verlauf das Strömungsmuster, sodass der Frühling zur Monatsmitte gute Chancen für einen nachhaltigen Durchbruch über Deutschland hat.
Bemerkenswerte Grenzwetterlage. In den kommenden Stunden baut sich über Deutschland eine Grenzwetterlage auf, die kühle Luftmassen über dem Norden von warmen über dem Süden trennt. Der markante Zeitraum steht zum Sonntag bevor, wenn über dem Norden und Westen die Höchstwerte zwischen +0 bis +5 Grad liegen, während über dem Süden und Osten +15 bis +20 Grad erreicht werden können. Örtlich sind über dem Südwesten bis +22 Grad möglich. Das entspricht einer Temperaturspanne von bis 22 Grad!
Erneuter Temperatursturz
Zum Beginn der neuen Woche setzen sich von Nordwesten die kühlen Luftmassen durch und sorgen auch über dem Süden und Osten für einen markanten Temperaturrückgang. Bis zum Dienstag pendelt sich das Temperaturniveau auf +5 bis +10 Grad ein und über den Regionen mit länger andauerndem Niederschlag kann es mit +0 bis +5 Grad kühler bleiben. Apropos Niederschlag. Der fällt entlang der Luftmassengrenze reichlich, länger andauernd und über Staulagen auch ergiebig. Zudem sinkt die Schneefallgrenze wieder bis auf die mittleren Lagen ab (Schneeprognose) und in den Nächten ist mit Nachtfrost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2021.

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Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Hoch Skandinavien
In den letzten Wetterprognosen des europäischen Wettermodells wurde immer wieder eine Hochdruckdominanz berechnet. Mal über Kanada, mal über Sibirien und mal quer durch den Polarwirbel hindurch in Form einer Hochdruckbrücke. Heute kommt eine weitere Variante hinzu.
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Das Hoch über Kanada
Nach der aktuellen Wettervorhersage baut sich zwischen dem 10. und 14. April über Kanada ein gewaltiges Hochdrucksystem auf. Vom 14. bis 16. April dehnt sich das Hoch in den Polarwirbel hinein aus und geht eine zaghafte Verbindung mit dem Kontinentalhoch über Sibirien ein.
Das Strömungsmuster ändert sich
Bisweilen war das Strömungsmuster innerhalb des Polarwirbels von den Aleuten in Richtung Skandinavien ausgerichtet, was über Deutschland mal zu den warmen und mal zu den kalten Wetterlagen führte. Zusammen mit dem Blockadehoch auf dem Atlantik ergab sich in den letzten Tagen ein stark meridional (Nord-Süd; Süd-Nord) verlaufendes Strömungsmuster.
Nun verändert sich mit steigendem Sonnenstand das Setup innerhalb des Polarwirbels. Mit dem Hochdruckeinschub werden die kalten Luftmassen nicht mehr über Skandinavien nach Süden in Richtung Europa abgeleitet, sondern weiter westlich zwischen Grönland und Island. Das hat zwei wesentliche Wetterentwicklungen zur Folge - entweder die Zonalisierung oder ein Blockadehoch über Europa.
Das Blockadehoch über Europa - die gestörte Zirkulation
Bedingt durch den Umstand der zunehmenden Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik verlagert sich das vormalige Blockadehoch auf dem Atlantik nach Osten in Richtung Europa und strebt zum 16. April nach Norden auf, um sich bis zum 18. April über Skandinavien als nordeuropäisches Hochdrucksystem zu etablieren. Dieses Hoch hat eine enorme Blockadewirkung auf die atlantische Frontalzone. Entweder die Tiefdrucksysteme werden vollständig blockiert oder die Frontensysteme finden einen Weg, um das Hoch an seinen südlichen Gradienten zu unterwandern.
Zwischen trockenem Wetter und Dauerregen
Setzt sich das Hoch durch und blockiert die atlantische Frontalzone, wird die Niederschlagstätigkeit in der zweiten Aprilhälfte nahezu zum Erliegen kommen. Wird das Hoch aber unterwandert, so kommt es - im Schwerpunkt über Süddeutschland zu ergiebigen und lang anhaltenden Niederschlägen.
Spürbar milder
Das Temperaturspektrum erreicht mit dem Regen +11 bis +15 Grad und mit dem Blockadehoch wären bis +20 Grad möglich. In jedem Fall aber bestätigt sich nach dem 13. April der ansteigende Temperaturtrend.

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Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Hoch zwischen Mitteleuropa und Skandinavien
Aber nicht nur die Wetterprognose des europäischen Wettermodells favorisiert ein Hoch über Europa, auch die Amerikaner ziehen heute mit ihrer Wettervorhersage nach. Das Schema ist in etwa gleich. Das Hoch über Kanada leitet die kalten Luftmassen westlich von Europa nach Süden auf den Atlantik ab. Was entsteht ist ein Tief zwischen Neufundland und Island, das auf seiner Vorderseite das vormalige Blockadehoch auf dem Atlantik nach Osten drückt und sich wiederum über Europa positioniert.
Hoch Europa
Der Prozess ist bis zum 14. April bereits abgeschlossen. Im Gegensatz zu den Europäern berechnen die Amerikaner das Hoch kräftiger. Bis zum 17. April ist über Skandinavien bereits ein Kerndruck von bis 1045 hPa erreicht.
Bedingungsloses Frühlingswetter
Das Hoch sorgt für einen Rückgang der Niederschlagsaktivität und über Deutschland, Österreich und der Schweiz wäre vom 14. bis 21. April mit einem weitgehend trockenen und auch sonnigen Wettercharakter zu rechnen. In den Nächten kühlt es bis auf den Frostbereich ab, doch am Tage können die Temperaturen auf +14 bis +18 Grad und örtlich bis +22 Grad in den frühlingshaft milden Bereich ansteigen. Sollte das Hoch über Skandinavien in dieser Form so kommen, so hätte eine Westwetterlage (Zonalisierung) keine Chance und das Strömungsmuster wäre vollkommen gestört.

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Auf den Punkt gebracht: Die Zeichen stehen auf Frühling
Der Kaltlufteinbruch zum Start in die neue Woche hat nach dem Mittelwert der Kontrollläufe einen Bestand bis zum 14. April. Nachfolgend kennt der Temperaturtrend nur noch eine Richtung und die heißt frühlingshaft mild.
Spürbar wärmer
Der wärmer werdende Temperaturtrend der letzten Tage wird für den Zeitraum vom 15. bis 24. April bestätigt, wenngleich das amerikanische Wettermodell mit seiner speziellen Lösung des allumfassenden Skandinavienhoch noch alleine dasteht. Der Trend aber ist klar positiv gesetzt und ab dem 15. April liegt der Mittelwert im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert von 1961 und 1990 um +1 bis +4 Grad im zu warmen Bereich. Sollte sich das durchsetzen, so wäre am Ende ein normaler April zu erwarten, der aktuell noch eine negative Abweichung von -3 Grad (61/90) aufweist.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
15. April | +8 bis +18 Grad |
+11 bis +13 Grad |
19. April | +6 bis +22 Grad |
+13 bis +15 Grad |
24. April | +5 bis +26 Grad |
+14 bis +16 Grad |

Wie stehen die Chancen für das Frühlingshoch?
Einfacher lassen sich die Wahrscheinlichkeiten mit dem Mittelwert der Kontrollläufe bis zum 25. April verdeutlichen. War in den letzten Tagen die Hochdruckbeule
über Mitteleuropa nur im Ansatz zu erkennen, so fällt das Statement für das Frühlingshoch heute deutlicher aus. Die Bemühungen der Zonalisierung erhalten hingegen einen Dämpfer.

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Wie viel Regen ist zu erwarten
Der Hauptniederschlag ist vom Wochenende bis einschließlich Dienstag zu erwarten. Darüber hinaus klingt die Niederschlagstätigkeit ab, was zugleich ein Indiz für die Hochdruckdominanz ist. Wie viel Regen aber ist zu erwarten? Geht es nach den Niederschlagsprognosen beider Vorhersage-Modelle, so ist mit Niederschlagssummen von 5 bis 15 l/m² und örtlich bis 25 l/m² mit einer allenfalls mäßigen Niederschlagsentwicklung zu rechnen. Tendenziell weniger Niederschlag ist über dem Norden und Osten von Deutschland zu erwarten.

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