Wetter im Frühling und Sommer 2017 - Wetterprognose vom 9. März

| M. Hoffmann
Heute ist über dem Süden teils ergiebiger Dauerregen zu erwarten, bevor ab Freitag sich zunehmend hoher Luftdruck aufbauen und das Wetter bis zum Dienstag weitestgehend über Deutschland dominieren kann. Je nach Sonnenscheinscheindauer schwanken die Temperaturen bis zum Sonntag meist im Bereich zwischen +6/+12 Grad und können zum Start in die neue Woche auf +3/+8 Grad zurückgehen (Details s. Wetter März).

Eine "weder noch" Wetterlage steht bevor

Das amerikanische und auch das europäische Wettermodell berechnen im Zeitraum vom 12./16. März den zaghaften Versuch vom Aufbau einer Hochdruckbrücke von den Azoren über Mitteleuropa bis zum Kontinentalhoch über dem westlichen Russland. Gleichzeitig drücken von Nordwesten Tiefdrucksysteme der atlantischen Frontalzone gegen die Hochdruckbrücke, was zu einer labilen Wetterlage im zweiten März-Drittel führen kann. Anders formuliert: weder Frühling, noch Winter, weder trocken, noch nass - es ist eher eine Mischung aus alledem zu erwarten, ohne jeweils in ein Extrem zu kippen.

Doch Vorsicht, was wenn es anders kommt?

Das Wetter im März kann tückisch sein, denn gerade die labilen Wettersysteme neigen oft dazu, sich nochmals rasch zu verändern und ermöglichen somit eine komplett neue Wetterlage. Deutlicher zeigt sich das heute in den Kontrollläufen. So werden die Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe mit einer Differenz von 13/17 Grad berechnet und liegen im Bereich von -8/+8 Grad. Der Mittelwert daraus entspricht durchaus den Jahreszeit-typischen Temperaturen, das Temperaturspektrum selbst aber bewegt sich zwischen +2/+15 Grad und zeigt, welcher Entwicklungsspielraum da noch gegeben ist.

Schließt sich die Hochdruckbrücke nicht und lässt bspw. über Mitteleuropa die "Lücke" offen, so können die Tiefdrucksysteme vom Atlantik kommend nach Mitteleuropa vorstoßen und bei nasskalten Temperaturen für zeitweilige Niederschläge sorgen. Wird die Hochdruckbrücke stattdessen nach Süden weggedrückt, so können im Verbund mit den Tiefdrucksystemen aus westlichen bis südwestlichen Richtungen wärmere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden.

Trend ist normal bei leicht ansteigenden Temperaturen

In Summe bestätigt sich - trotz der unsicheren Wetterentwicklung - auch heute wieder der Trend der letzten Tage von normalen Temperaturen bei einer leicht ansteigenden Temperaturtendenz zum letzten März-Drittel hin. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (< +4), normal (+5/+10), zu warm (>+11), liegen am 19. März bei 20/40/40 und am 24. März bei 5/60/35.

Wahrscheinlichkeiten der Temperaturentwicklung im zweiten März-Drittel

Langfristmodell: Frühling zu warm (?) und wechselhaft, Sommer normal

Schaut man sich das Temperaturmittel der bereits vergangenen März-Tage an, so liegt die Abweichung aktuell bei +1,8 Grad im zu warmen Bereich und sollten sich nun im zweiten März-Drittel die Jahreszeit-typischen Temperaturen durchsetzen können, so verwundert es nicht, dass das Langfristmodell bereits seit einigen Wochen die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit +1/+2 Grad im zu warmen Bereich simuliert. Im April liegt die Abweichung zum heutigen Stand mit +0,5/+1 Grad im leicht zu warmen und im Mai mit -0,5/+1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich. Betrachtet man die Niederschlagserwartung, so wird der März und der Mai jeweils positiv (zu nass) und der April normal bis leicht negativ berechnet (zu trocken). In Summe fällt der Frühling demnach mit einer Abweichung von +0,5/+2 Grad zu warm aus, da aber das Niveau zum Mai absinkt, dürfte das im eintreffenden Fall von vielen in der subjektiven Wahrnehmung als zu kalt empfunden werden.

Für den Sommer berechnet das Langfristmodell im Juni und Juli eine Abweichung der Temperaturen von +0,5/+1 Grad im leicht zu warmen und im August mit -0,5/+0,5 Grad im normalen Bereich. Im Niederschlagsverhalten wird der Juli und August normal bis leicht zu nass und der Juni normal bis leicht zu trocken eingestuft. Sollte der Sommer tatsächlich normal ausfallen, so würde dieser von vielen sicherlich als zu kalt empfunden werden können, denn es ist schon rund 20 Jahre her, als ein Sommer "normal" ausfiel.

Wahrscheinlichkeiten der Temperaturentwicklung im zweiten März-Drittel

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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