Wetter im Frühling und Sommer 2017 - Wetterprognose vom 4. März

| M. Hoffmann
Der Wettercharakter bleibt in den kommenden Tagen wechselhaft und mit zeitweiligen Niederschlägen kann gerechnet werden. Die Temperaturen steigen heute nochmals auf frühlingshafte Werte an und können entlang des Alpenrandes und über dem Südwesten mit Hilfe des Föhns auch Werte von +15/+20 Grad erreichen (Temperaturprognose). Bis zum Dienstag sinken die Werte mit einer nördlichen Grundströmung auf +1/+6 Grad ab, was ab den mittleren Lagen zur Ausbildung einer Schneedecke führen könnte (Schneeprognose). Die Niederschlagsprognose berechnet bis einschließlich Mittwoch kommender Woche etwa östlich der Linie Hannover - Bayerischer Wald 7-17 l/m², während der Schwerpunkt der Niederschläge mit 10-30 l/m² westlich der Linie liegen kann. Langweilig wird es aus Wettersicht in den kommenden Tagen wohl kaum werden.

Entwicklung der Großwetterlage lässt nur wenig Spielräume offen

Im Zeitraum vom 8./11. März positioniert sich ein Tiefdrucksystem über dem östlichen Europa, während ein Hochdrucksystem über Frankreich und ein weiteres über dem westlichen Russland versuchen, eine Hochdruckbrücke über Mitteleuropa aufzubauen. Gleichzeitig entstehen über Grönland und dem Atlantik zwei weitere Hochdrucksysteme, während zwischen Island und England schon das nächste Tiefdrucksystem bereit steht. Mit anderen Worten bleibt es bei einem Versuch über Mitteleuropa eine Hochdruckbrücke aufzubauen und wird quasi schon in ihrer Entstehung derart massiv gestört, dass diese wohl nicht zustande kommen wird. So ist also in diesem Zeitraum mit weiteren Niederschlägen zu rechnen, wenngleich die Temperaturen mit +6/+12 Grad durchaus in den milden Bereich ansteigen können.

Winterliche Wetterbedingungen im zweiten März-Drittel?

Bedingt durch die oben beschriebene Konstellation weicht der hohe Luftdruck über Mitteleuropa nach Westen auf den Atlantik aus und positioniert sich dort zwischen den Azoren und Grönland gegenüber der atlantischen Frontalzone als Blockadehoch. In Folge dieser Wetterentwicklung kann das Zirkulationsmuster meridionalisieren und im zweiten März-Drittel Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden in Richtung Mitteleuropa führen. In Folge daraus wäre über Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einer sog. Trogwetterlage zu rechnen, bei der Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen möglich sein könnten. Wie kalt kann es werden? Berechnet werden im Zeitraum vom 12./17. März Tageswerte, welche im Bereich zwischen +1/+7 Grad liegen können. Das wäre für die Jahreszeit etwas zu kalt und ab den höheren mittleren Lagen wäre auch die Ausbildung einer dünnen Schneedecke nicht auszuschließen.

Kontrollläufe stützen eine zu kalte Wetterentwicklung im zweiten März-Drittel

Die Simulationen der Wettermodelle sind sich mit der Entwicklung weitgehend einig und auch die Kontrollläufe stützen einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kalten Temperaturtrend im zweiten März-Drittel. So liegt das Temperaturspektrum am 13. März zwischen -1/+11 Grad (Mittelwert: +4/+5 Grad) und am 19. März zwischen +0/+13 Grad (Mittelwert: +5/+7 Grad). Deutlicher zeigt sich das im Verhältnis der Kontrollläufe von zu kalt (< +3), normal (+4/+9), zu warm (>+10), welche am 14. März bei 45/45/10 und am 19. März bei 25/55/20 liegen.

Wahrscheinlichkeiten der Temperaturentwicklung im zweiten März-Drittel

Ursache für eine zu kalte Witterung könnte vom Polarwirbel ausgehen

Zwar ist die für die Jahreszeit zu kalte Temperatur­entwicklung durchaus wahrscheinlich, aber zum heutigen Stand noch keinesfalls gesetzt. Der Takt wird vielmehr vom Polarwirbel ausgehen und hängt ganz entscheidend davon ab, ob sich das Hochdrucksystem bei Grönland mit einem Kerndruck von bis zu 1060 hPa entwickeln und sich auch dort festigen kann. Vergleicht man die Simulationen der Wettermodelle zum Polarwirbel, so wird relativ schnell deutlich, wie sehr sich sie Entwicklungen noch unterscheiden und über Mitteleuropa auch noch andere Temperaturwerte zur Folge haben können. . Das langfristmodell geht weiterhin nicht auf die aktuelle Entwicklung der Simulationen der Wettermodelle ein und berechnet den März 2017 mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit +1/+2 Grad zu warm. Zusammenfassend: Temperaturtrend geht im zweiten März-Drittel zum heutigen Stand klar in die kalte Richtung und bestätigt damit die Tendenz der letzten Tage, was die Wahrscheinlichkeit für ein Eintreffen weiterhin erhöht. Unsicherheiten gehen aber vom Polarwirbel aus.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für den Sommer

Das typisch deutsche Sommer-Wetter ist häufig wechselhaft und dennoch gibt es markante Wettersingularitäten, welche häufiger auftreten.

  • Anfang Juni gibt es zumeist schönes und sommerlich warmes Hochdruckwetter, bevor zum 10. bis 20. Juni häufig die sog. Schafskälte nachfolgt
  • Oftmals entscheidend für das Sommerwetter ist die Großwetterlage zwischen dem 21. Juni und 11. Juli, welche nach der Siebenschläferregel benannt ist
  • Vom 10. bis 15. Juli gibt es häufiger sommerliche Schönwetter- und vom 16.-20 Juli Schlechtwetter­perioden zu beobachten
  • Ab dem 23. Juli folgen die heißen Hundstage (Hochsommer)
  • Zwischen dem 4. und 8. August gibt es häufig wechselhaftes Wetter
  • Um den 13. August endet häufig die Hochsommer Wetterlage (wechselhaft) und geht zum 23. August in die Spätsommerphase (erneut Hochdruck) über

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