Wetterprognose vom 8. Mai 2021 - Eine über Pfingsten keine alltägliche Wetterlage
Nass und kühl präsentierte sich der Mai bisher und durchwachsen wird das Wetter auch im Verlauf der kommenden Woche ausfallen. Ändert sich das bis Pfingsten?
Eisheilige. So nennt man im Zeitraum vom 11. bis 15. Mai eine häufig auftretende Wettersingularität, bei der aus nördlichen Richtungen nochmal kalte Luftmassen nach Deutschland geführt werden können.
Keine Nordwetterlage
Zwar wird es nach dem sommerlichen Sonntag und Montag über Deutschland deutlich kühler, doch ist die Ursache keine Nordwetterlage, sondern ein schwachgradientiges Tiefdrucksystem, das über Europa wabert und bei starker Bewölkung immer wieder für Niederschlag sorgen kann. Und diese Kombination lässt die Temperaturen auf +10 bis +15 Grad absinken. Regnet es länger andauernd, so können die Werte unter die +10 Grad-Marke rutschen, kommt die Sonne zum Vorschein, können bis +20 Grad erreicht werden. Wenn man so will, sind im Jahr 2021 Eisheilige light
zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Mai 2021.
Wie wird das Wetter an Pfingsten?
Die kommende Wetterlage ist keine alltägliche und gehört zu einem gestörten Zirkulationsmuster, was für das Wetter an Pfingsten ein wesentlicher Baustein ist. Warum? Eine Westwetterlage (Zonalisierung) wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bis zum Pfingstfest nicht durchsetzen können und so bleibt die gestörte Zirkulation und ein meridional verlaufendes Strömungsmuster übrig. Das begrenzt die Möglichkeiten.
Kühles Wetter
Kühl, nicht kalt. Die kalten Tage sind vorüber und im Verlauf der Woche stellt sich das Temperaturspektrum auf gemäßigt milde Werte ein. Setzt sich das Tief der kommenden Woche über Europa fest und dehnt sich noch etwas weiter nach Osten aus, so gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz auf die kühle Rückseitenströmung des Tiefdrucksystems.
Gleichzeitig dehnt sich ein Hoch auf dem Atlantik nach Süden aus und blockiert die nachfolgende Tiefdruckrinne. Was folgt ist eine meridionale Grundströmung, die über Europa von Nord nach Süd verläuft. Mit Sommer oder Frühling wäre an Pfingsten mit dieser Variante nicht zu rechnen.
Unbeständiges Pfingstwetter
Die Temperaturen erreichen am Pfingstsonntag +14 bis +18 Grad und immer wieder wäre mit Niederschlag zu rechnen.
Warme Pfingsttage
Der Wettertrend der letzten Tage war im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 ausgeglichen und im Trend mit +1 bis +3 Grad zu warm. Daran hat sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells im Zeitraum bis Pfingsten nichts verändert.
Mischwetterlage mit sommerlichem Ausgang
Das Tief der kommenden Woche hält sich bis zum 16. Mai über Europa. Im gleichen Zeitraum dehnt sich zwischen Grönland, Island und Skandinavien ein Hochdrucksystem aus und geht über dem östlichen Kanada eine Verbindung zum Azorenhoch ein. Das Tief kann nicht richtig zünden, kommt aber auch nicht von der Stelle und so bleibt das Wetter über Deutschland bis zum 17. Mai wechselhaft und unbeständig. Die Temperaturen pendeln sich mit +15 bis +20 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer auf bis +22 Grad ein. Der Frühling setzt sich durch. Wenn man so will: schwül-warmes Wachstumswetter.
Im Zeitraum vom 18. bis 21. Mai gelingt es dem Hoch zwischen Grönland und Skandinavien nicht, die Hochdruckzone zum Azorenhoch aufrechtzuerhalten und so beginnt die atlantische Frontalzone das Hoch an seinem südlichen Gradienten zu unterwandern und zum 21. Mai ein Tiefdruckzentrum auf dem Atlantik zu etablieren. Dieses Tiefdruckzentrum wird über Pfingsten kräftiger und drückt auf seiner Vorderseite hohen Luftdruck nach Norden - in Richtung Deutschland. Sosehr sich das Tief auch bemüht nach Europa vorzudringen, es wird vom Hoch blockiert und läuft auf. Infolge daraus entsteht eine südliche Anströmung der Luftmassen, was die Temperaturen über die Pfingsttage auf +17 bis +23 Grad und örtlich bis +27 Grad ansteigen lassen kann. Dazu sind immer wieder Schauer und Gewitter zu erwarten.
Auf den Punkt gebracht: Welches Wetter ist an Pfingsten zu erwarten?
Hop oder Top, entweder oder. Daran hat sich auch heute nichts verändert. Die Konstante in diesem Spiel ist das Hoch zwischen Grönland und Island, was die atlantische Frontalzone in arge Bedrängnis bringt, diese aber letztlich nicht verhindern kann. Und so läuft das Ganze auf eine gestörte oder meridional verlaufende Wetterlage über die Pfingstfeiertage hinaus.
Normales Wetter
Bringt man es aber auf den Punkt, so pendeln sich die Temperaturen bis und über die Pfingstfeiertage auf einen Wert ein, der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 exakt in dem Bereich liegt, was für die Jahreszeit zu erwarten ist.
Bestätigt wird dieser Wettertrend von den Kontrollläufen. Kalte Varianten spielen - wie die warmen Entwicklungen - eine untergeordnete Rolle. Zeitgleich schwächt sich die Niederschlagsprognose über dem Norden und Osten ab und bleibt über dem Westen und Süden auf einen leicht erhöhten bis gemäßigten Niveau. Ganz trocken wird es nicht werden.
Schaut man sich den Mittelwert aller Kontrollläufe und die der Druckanomalien bis zum 18. Mai an, so erkennt man das Dilemma. Die Hochdruckzone ist allumfassend und erstreckt sich von den USA über Kanada, Grönland, das europäische Nordmeer bis über Russland. Südlich tummeln sich Tiefdrucksysteme und sorgen über Deutschland für Abwechslung. Doch wirklich zünden können die Tiefdruckgebiete nicht.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
14. Mai | +7 bis +20 Grad |
+15 bis +17 Grad |
18. Mai | +9 bis +28 Grad |
+16 bis +18 Grad |
23. Mai (Pfingstsonntag) | +9 bis +26 Grad |
+15 bis +17 Grad |
Wettertrend Mai 2021 nach dem Langfristmodell
Im Wettertrend des Langfristmodells hat sich gegenüber den letzten Tagen nach wie vor kaum etwas verändert. Der Mai 2021 soll mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad gegenüber dem Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm ausfallen können (91/20: -0,5 bis +0,5 Grad). Der Niederschlagstrend ist zu nass.
Interpretiert man das, so müsste die zweite Maidekade deutlich zu warm ausfallen. Warum? Aktuell ist der Mai um -4,88 Grad zu kalt und hat sein Niederschlagssoll zu 33 Prozent erfüllen können. Um das Temperaturdefizit aufholen zu können, müssten die zweite Hälfte deutlich zu warm ausfallen und davon betroffen wäre der Zeitraum der Pfingstferien. Schaun mer mal.