Wettertrend Ostern: Warme Karwoche, dann Kaltluftein- oder Frühlingsdurchbruch?
Sturm, Wind und Regen mit absinkender Schneefallgrenze. Nachfolgend vollzieht sich ein markanter Temperatursprung, der den Vollfrühling zur Folge hat - welche Konsequenzen hat das auf das Wetter Ostern?
Regenwetter ist in den kommenden Tagen insbesondere über der Südhälfte von Deutschland zu erwarten, was das Potential von lokalen Überflutungen und ansteigenden Flusspegeln ansteigen lassen kann (Niederschlagsprognose). Nach Norden sind es mehr die Schauer, die bis Sonntag für Abwechslung sorgen können.
Schwerer Sturm
Begleitet wird der Regen von kräftigen Windböen, die am Donnerstag bis auf das Flachland herab für stürmische Windböen führen können. Über exponierten Lagen und den Küstenregionen sind schwere Sturmböen möglich, die über höheren Lagen zu orkanartigen Winden führen können (Windprognose). Der Wind treibt nicht nur den Regen über das Land hinweg, sondern führt vorübergehend mit +10 bis +15 Grad mildere Luftmassen nach Deutschland, die bereits am Freitag auf +2 bis +12 Grad absinken können. Am Sonntag und Montag lassen die Niederschläge nach und über dem Süden zeigt sich häufiger die Sonne. Sonst bleibt es stark bewölkt, doch vollziehen die Temperaturen am Montag mit +15 bis +20 Grad einen ordentlichen Sprung in Richtung Vollfrühling. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April 2022.
Die Wetterentwicklung bis Karfreitag
Karfreitag ist am 15. April und so unterschiedlich die Vorhersage-Modelle noch in den obenstehenden Wetterkarten auch sind, so bestätigt sich ein Wettertrend der letzten Tage - der Aufbau einer Hochdruckzone über Mitteleuropa.
Und das ist - grob - zusammengefasst auch die aktuelle Wetterentwicklung bis Karfreitag. Das Hoch wird nicht nur kräftiger berechnet, sondern geht zudem noch eine Querverbindung zum Hoch über den Azoren ein, sodass eine Hochdruckzone von den Azoren bis über das westliche Russland zustande kommen kann.
Die Konsequenzen
Bleibt das Hochdruckzentrum über Mitteleuropa, so ist im Verlauf der neuen Woche mit viel Sonnenschein und einer nur geringen Niederschlagsleistung zu rechnen. Die Temperaturen steigen weiter an und können sich in einem Bereich von +16 bis +21 Grad und örtlich bis +23 Grad einpendeln. Insbesondere die Wetterprognose des europäischen Wettermodells zeigt, wie das mit einer Hochdruckzone bis Karfreitag funktionieren kann.
Die kühleren Varianten
Was man bei den Europäern gut erkennen kann, sind die eingeschlossenen Tiefdrucksysteme links und rechts der Hochdruckzone. Anders formuliert: ist die Hochdruckzone nicht stabil genug, so können die Tiefdrucksysteme anderweitig aktiv werden und die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik, bzw. der Barentssee dazu einladen, nach Süden auszutrogen.
Schmuddelwetter
Schlagartig wandelt sich die Hochdruckzone zu einer meridional agierenden Grundströmung. Das Azorenhoch zieht sich zurück und in die entstehende Lücke stoßen die Tiefdrucksysteme in Richtung Europa vor und führen aus nördlichen Richtungen kühlere Luftmassen nach Deutschland. Das entspräche einem Schema, das typisch für den April ist.
Die Temperaturen gehen auf +8 bis +12 Grad und örtlich bis +4 Grad zurück und mit einer erhöhten Schauerneigung wäre zu rechnen.
Unbeständiges Frühlingswetter
Eine Abwandlung der Variante besteht darin, dass sich das Hoch nicht gänzlich auf den Atlantik zurückzieht, sondern einen Keil in Richtung Europa aufrechterhält. In diesem Fall würden Deutschland, Österreich und die Schweiz in den Einflussbereich des östlichen Hochdruckgradienten - und damit in eine nördliche bis nordöstliche Grundströmung - gelangen.
Schauer und die Zufuhr kühlere Luftmassen wären zu erwarten, da aber die sonnigen Momente überwiegen, erreichen die Temperaturen +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad.
Auf den Punkt gebracht: Das Wetter an Ostern
Man sieht, dass in der Wetterentwicklung bis Ostern einiges möglich ist. Da ist wenig gesichert und der Spielraum ist groß. Doch der Trend der letzten Tage bestätigt sich auch heute wieder.
Frühlingswetter
Das Hoch kommt im Verlauf der kommenden Woche und sorgt im Zeitraum vom 11. bis 14. April für einen markanten Temperatursprung. Dieser Temperatursprung wird seit mehreren Tagen simuliert und heute von beiden Vorhersage-Modellen und auch im Mittelwert aller Kontrollläufe gestützt.
Die Temperaturen können bei einer nachlassenden Niederschlagstätigkeit auf +12 bis +15 Grad und über dem Süden bis +18 Grad ansteigen.
Keine stabile Wetterlage
Auch das bestätigt sich heute und wird somit zu einer wahrscheinlichen Wetterentwicklung für den Zeitraum vom 15. bis 18. April und somit für das Osterwetter. Das Hoch zieht sich tendenziell nach Westen - in Richtung der Azoren, Portugal und Spanien zurück und ermöglicht über Deutschland, Österreich und der Schweiz eine nordwestliche bis nordöstliche Grundströmung.
Die Niederschlagstätigkeit steigt über Ostern etwas an, bleibt aber auf einem schwach erhöhten Niveau. Das deutet auf eine erhöhte Schauerneigung mit sonnigen Abschnitten hin. Mit den nördlichen Winden gehen die Temperaturen auf ein Spektrum von +10 bis +15 Grad zurück, was exakt dem Mittelwert der letzten 20 Jahre für den Zeitraum vom 17. und 18. April entspricht. Auch dieser Trend hat sich damit heute bestätigt. Deutlicher zeigt sich das im Mittelwert aller Kontrollläufe.
Was für Wetter ist typisch?
Ostern 2022 findet am 17. und 18. April statt. Schaut man sich die Statistik der letzten 20 Jahre an, so gab es an diesen Tagen eine durchschnittliche Tagestemperatur von rund +15 Grad. Setzt man diese mit den aktuellen Temperaturprognosen der Kontrollläufe in ein Verhältnis, so bestätigt sich seit Tagen ein typischer Wettertrend. Anders formuliert wird sich das Wetter - zum heutigen Stand - über Ostern von einer leicht unbeständigen, aber normal temperierten Seite zeigen können.
Statistik 20 Jahre | Aktuelle Osterprognose |
|
---|---|---|
Temperaturspektrum Ostersonntag und Ostermontag |
+8 bis +20 Grad | +5 bis +25 Grad |
Temperaturmittelwert | +14,8 Grad | +12,0 bis +15,0 Grad |
Höchsttemperatur | +28,1 Grad (18. April 2013) |
|
Tiefsttemperatur | -6,2 Grad (18. April 2008) |
Betrachtet man den Langfristtrend, so hat sich in den vergangenen 48 Stunden etwas verändert. Der April wird mit einer Abweichung von +0,0 bis +1,5 Grad im Vergleich zu 1961 und 1990 normal und im Trend nur etwas zu mild berechnet. Im Vergleich zum - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 liegt die Differenz zwischen -1,6 und -0,1 Grad.
Spielt man die Prognose des Langfristmodells kurz durch, so ist mit einer durchwachsenen und nur mäßig warmen zweiten April-Hälfte zu rechnen. Warum? Bis zum 5. April war das Wetter im Vergleich zu 61/90 um -4,8 Grad zu kalt. Dieses Defizit wird sich in den kommenden Tagen etwas abmildern und bis Ostern normalisieren können. Da die Abweichung der Langfristprognose bis Ende April nicht sonderlich weit vom Klimamittelwert abweicht, ist in der zweiten April-Hälfte mit einem normalen bis etwas zu warmen Temperaturspektrum zu rechnen, was sich für gewöhnlich im Bereich von +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad bewegt.
Eine Veränderung hat es auch in der Niederschlagsbewertung gegeben, die in den letzten 48 Stunden noch etwas zulegen konnte. Der April wird demnach deutlich zu nass ausfallen können und eine - nachhaltige - Stabilisierung der Großwetterlage ist vorerst nicht in Sicht.