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Die aktuelle Schneeprognose für Deutschland: Drei Wetter-Modelle im Vergleich

| M. Hoffmann
Wo ist mit der Ausbildung einer Schneedecke zu rechnen?

Das nächste Schneefallgebiet hat Deutschland in der Nacht auf Donnerstag erreicht und über den mittleren Lagen einen winterlichen Hauch hinterlassen. Wie realistisch ist die Ausbildung einer Schneedecke bis auf tiefere Lagen und wo wird wie viel Schnee zu erwarten sein? Wir haben drei Schneeprognosen unterschiedlicher Vorhersage-Modelle miteinander verglichen.

Schauerstaffeln. Die erste Schauerstaffel hat die Alpen erreicht und von Norden folgen weitere nach. Bis zum Abend ist im Schwerpunkt über den östlichen Mittelgebirgen und dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern mit kräftigen Schauern zu rechnen, die - dank der Höhenkälte - bis auf tiefere Lagen als Schnee niedergehen können. Am Freitag und Samstag folgen weiter Niederschlagsfelder nach.

Ein Schneefallgebiet - Schnee für ganz Deutschland?

Verantwortlich für den Wetterwechsel ist ein Trogsystem über Skandinavien, das aktuell nach Süden rauscht. Zum aktuellen Stand geht der Hauptzustrom kalter Luftmassen über Polen, Belarus und die Ukraine nieder. Deutschland befindet sich am Rand des Kaltluftzustroms und wird sozusagen nur gestreift. Doch es reicht aus, um in der Höhe kalte Luftmassen zuzuführen und die zahlreichen Schauer, die von Donnerstag bis Samstag zu erwarten sind, in Schnee übergehen zu lassen. Wir haben uns einmal die Schneeprognosen von drei Vorhersage-Modellen angeschaut, um herauszufinden, was vom Schneefall zu erwarten ist und was nicht.

Höhenkälte

In 1.400 Meter Höhe sind die Temperaturen mittlerweile auf -8 Grad zurückgegangen. Am Mittwoch betrugen die Werte noch +4 Grad und werden bis zum Freitag die -12 Grad anvisieren. Über tieferen Lagen ist der Temperaturrückgang zwar nicht so gravierend, aber noch immer markant. Höhenkälte hat den Effekt, dass es zu Turbulenzen kommt und Schauer lokal kräftiger und mit Gewitter einhergehen können. Nach den aktuellen Wetterprognosen ist im Schwerpunkt über den östlichen Bundesländern mit Gewittern zu rechnen. So können binnen kurzer Zeit ein paar Zentimeter an Schnee zusammenkommen. Die Frage aber lautet: Bleibt der Schnee auch liegen - und wo ist der Schwerpunkt der Schaueraktivität zu erwarten?

Die Temperaturprognose

Im Vergleich zu gestern, sind die Temperaturprognosen in etwa gleich geblieben. Lediglich die der Amerikaner ist über dem Westen etwas milder geworden, wo am Freitagnachmittag bis +6 Grad erwartet werden können. Dort besteht auch die Möglichkeit, dass die Schneeschauer mit einem Anteil an Regen niedergehen können.

Südlich der Linie vom Schwarzwald und Dresden, sowie entlang der Mittelgebirge ist oberhalb etwa 400 bis 600 Meter mit Dauerfrost zu rechnen und kann sich unter bestimmtem Voraussetzungen (Talmulden) bis auf das Flachland herab ausdehnen, was für die Ausbildung einer Schneedecke noch von entscheidender Bedeutung sein kann. Auch wird es auf die Intensität der Schauer ankommen.

Links die Temperaturprognose bis Freitagnachmittag nach dem amerikanischen, in der Mitte nach dem europäischen und rechts nach dem deutschen Vorhersage-Modell
Links die (Temperaturprognose) bis Freitagnachmittag nach dem amerikanischen, in der Mitte nach dem europäischen und rechts nach dem deutschen Vorhersage-Modell
© windy.com

Die Schneeprognose

Niederschlagsprognosen und insbesondere Schneeprognosen sind mit einem hohen Maß an Skepsis zu bewerten, was bereits die vergangene Nacht unter Beweis gestellt hat und sich in den aktuellen Schneehöhen widerspiegelt. Diese Niederschlags- und Schneeprognose sind meist positiver bewertet, als Rückblickend dann tatsächlich niedergegangen ist. Was man aber erkennen kann, dass es über tieferen Lagen - auch über dem Süden - mit der Ausbildung einer Schneedecke eine eher knappe Angelegenheit wird. Oberhalb etwa 400 bis 600 Meter aber sollte sich eine Schneedecke ausbilden können.

Als realistisch ist die Schneeprognose des deutschen Vorhersage-Modells zu bewerten. Dort wird auch sehr deutlich, dass die Ausbildung einer Schneedecke bis auf tiefere Lagen herab mehr als fraglich ist. Unserer Einschätzung nach sind über tieferen Lagen 0 bis 1 cm, oberhalb 300 bis 600 Meter 2 bis 10 cm und oberhalb 600 Meter 8 bis 20 cm primär über den östlichen Mittelgebirgen und dem Bayerischen Wald realistisch. An den Alpen können zwischen 25 und 40 cm möglich sein. Verantwortlich für den meisten Schneefall aber wird eine kleinräumige Störung in der Nacht auf Samstag sein, die nicht nur den Niederschlag, sondern auch mildere Luftmassen nach Deutschland führt und die Schneefallgrenze rasch auf 1.000 Meter wird ansteigen lassen können.

Links die Schneeprognose der Amerikaner, in der Mitte die des europäischen und rechts des deutschen Vorhersage-Modells
Links die Schneeprognose der Amerikaner, in der Mitte die des europäischen und rechts des deutschen Vorhersage-Modells bis Samstag
© windy.com

Fazit

Zusammenfassend ein winterliches Geplänkel mit einem über den tieferen Lagen nasskalten Wettercharakter und winterlichen Ambitionen ab den mittleren Lagen.

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