Wetterprognose Oktober vom 20.09.2020 - Vollherbst oder doch der Warmstart in den Oktober?
Die Großwetterlage verändert sich im Verlauf der Woche mit einem markanten Temperatursturz in Richtung Herbst. Doch ob der Herbsteinbruch bis in den Oktober hinein nachhaltig, oder nur eine vorübergehende Erscheinung ist, hängt von zwei Hochdrucksystemen ab.
Spätsommerlich bleibt der Wettercharakter noch bis zur Wochenmitte. Verbreitet können mit viel Sonnenschein Tageswerte von +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad erreicht werden. Ab Mittwoch ziehen Wolken mit etwas Niederschlag auf, die zunächst noch am Hoch verzagen und sich zum Donnerstag bereits wieder auflösen.
Am Freitag folgt ein Tiefdruckgebiet nach und kringelt sich über Deutschland ein. Der stramm auffrischende Wind aus westlichen Richtungen sorgt mit Tageswerten von +8 bis +14 Grad und örtlich noch bis +17 Grad für einen regelrechten Temperatursturz. Der Herbst macht sich bemerkbar. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter September.
Wie wird das Wetter im Oktober 2020?
Schaut man sich die obenstehende Wetterkarte genauer an, so erkennt man die umgekehrte Omegawetterlage
- in diesem Fall eine trogähnliche Struktur. Intensiviert sich diese Struktur in den kommenden Tagen, so hat der Oktober gute Chancen mit Vollherbst zu starten. Schließen sich die Hochdruckzentren aber zusammen, so bekommt der goldene Oktober seine Gelegenheit.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Zwischen goldener Oktober und Herbst
Die Wettervorhersage des europäischen Wettermodells zeigt heute, wie knapp es bei der kommenden Entwicklung zugeht und worauf es ankommen wird. Das Tiefdruckgebiet kringelt sich immer weiter über Deutschland ein und driftet bis zum 28. September weiter nach Süden ab. Das Hoch über dem Atlantik verhindert, dass weiter Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa nach Süden austrogen können. Erreicht das Tief nun nicht die Mittelmeerregion, wird ihm regelrecht die Puste ausgehen und die Hochdruckgebiete schließen sich Anfang Oktober über dem Norden zusammen.
Viel Regen über dem Süden und Osten
Der Vorteil dieser Konstellation ist die fehlende Dynamik. Das Tief regnet sozusagen direkt über Mitteleuropa ab und kann bis Ende September über Ost- und Süddeutschland für ordentliche Niederschlagsmengen sorgen. Tendenziell lässt die Niederschlagstätigkeit über dem Westen und Norden nach und ist über dem Nordwesten schwach ausgeprägt.
Hochdruck bringt den goldenen Oktober?
So einfach ist das auch wieder nicht. Denn die Hochdruckverbindung selbst wird in der Wetterprognose des europäischen Wettermodells äußerst fragil berechnet. Es geht hier vielmehr um ein Hop oder Top
. Beide Wettersysteme sind sich ebenbürtig und die Frage nach: Wer gewinnt? Bleibt vorerst noch offen - doch das Hoch zwischen Skandinavien und dem westlichen Russland ist äußerst imposant und nicht zu unterschätzen.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Oktober beginnt mehr als herbstlich
Während das europäischen Wettermodell für den Oktober noch Optionen offen lässt, berechnen die Amerikaner eine klare Linie. Das Tiefdruckzentrum setzt sich über Mitteleuropa fest und stabilisiert sich dort. Eine Hochdruckzone hat bis zum 4. Oktober keine Chance und somit ist auch ein goldener Oktober
wenig wahrscheinlich.
Viel Regen
Das Tiefdrucksystem erneuert sich vom 24. September bis 4. Oktober immer wieder von neuem und verbleibt in einer quasistationären Position. Anders formuliert simuliert die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells eine Regenzeit, bei der Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m² zusammenkommen können.
Für die Jahreszeit zu kalt
Das Tiefdruckgebiet vollendet die Trogstruktur über Mitteleuropa und so gelangen aus nördlichen Richtungen immer wieder kühle Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich mit den Wolken und dem Regen kaum erwärmen können. Simuliert werden bspw. für den 3. Oktober Tageswerte von +8 bis +13 Grad und örtlich bis +15 Grad.
Viel Wind
Bedingt durch die Eigendynamik des Tiefdruckgebietes kommt es zu ordentlichen Windbewegungen. Stürmisch kann der Wind über dem Norden und den Küstenregionen in Erscheinung treten, während über dem Landesinneren stürmische Windböen nicht auszuschließen sind. Die ruhigen und spätsommerlich warmen Tage sind nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells definitiv vorbei.
Auf den Punkt gebracht: Goldene Oktober oder Vollherbst?
Die Kontrollläufe stützen eine Trogstruktur bis Ende September. Doch Anfang Oktober verflacht diese zusehends und das Kontinentalhoch rückt weiter nach Westen vor. Pattsituation könnte man sagen, doch die Mehrheit der Kontrollläufe berechnet einen stets wärmer werdende Temperaturtrend. Teilweise sind auch richtig spätsommerliche Varianten vertreten. Der Hauptlauf der Amerikaner gehört erneut zu den mit Abstand kältesten Varianten, die von den Kontrollläufen so nicht gestützt werden.
Ein warmer Start in den Oktober 2020
Folgt man dem Wettertrend der Kontrollläufe, der sich im Ansatz in der Wettervorhersage des europäischen Prognosemodells widerspiegelt, so ist mit einem für die Jahreszeit etwas zu warmen Start in den Oktober zu rechnen. Der Mittelwert der Kontrollläufe liegt im Vergleich zum vieljährigen Durchschnittswert (1961-1990) über dem Norden und Westen um +1 bis +2 Grad und über dem Süden und Osten um +2 bis +3 Grad im zu warmen Bereich. Der Mittelwert selbst pendelt sich vom 1. bis 5. Oktober um die +17 Grad herum ein.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
26. September | +6 bis +17 Grad |
+9 Grad bis +13 Grad |
30. September | +10 bis +23 Grad |
+14 bis +16 Grad |
5. Oktober | +10 bis +24 Grad |
+15 bis +17 Grad |
Regenprognose Oktober: Kommt Regen?
In der Regenprognose gehen die Vorhersage-Modelle auseinander, was letztlich der noch unsicheren Tiefdruckposition geschuldet ist. Nach dem europäischen Wettermodell sind bis zum 1. Oktober verbreitet 5 bis 15 l/m² und über dem Süden bis zu 30 l/m² zu erwarten. Das amerikanische Wettermodell ist mit Niederschlagssummen von 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 60 l/m² deutlich optimistischer - es sei aber auch erwähnt, dass der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells so nicht eintreffen wird. Nichtsdestotrotz zeigt die Niederschlagsprognose, dass in den kommenden Tagen mit einer ansteigenden Niederschlagsaktivität zu rechnen ist.
Die Niederschlagsprognose der Kontrollläufe ist im Zeitraum vom 24. bis 28. September mäßig erhöht und fällt Anfang Oktober in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich zurück.
Das Wetter im Oktober 2020 nach dem Langfristmodell
Der mögliche Warmstart in den Oktober wird vom Langfristmodell zwischenzeitlich gestützt. Der aktuelle Wettertrend zeigt einen im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961-1990) um 1 bis 2 Grad zu warmen Temperaturverlauf. Die Niederschlagsprognose bleibt nahezu unverändert. Leicht zu nass über dem Norden, normal über der Mitte mit einer leicht zu trockenen Tendenz über dem Süden.