Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das Wetter beruhigt sich nach dem Sturm, doch zeigt es ungewöhnliche Tendenzen, die bis in den November zu außergewöhnlichen Temperaturen führen können.
Herbststurm. Stürmische Windböen wirbeln heute auch über tieferen Lagen einiges durcheinander und über exponierten Lagen und den Küstenregionen von Nord- und Ostsee sind schwere Sturmböen und orkanartige Windböen zu erwarten. Zum Nachmittag schwächt sich der Sturm über dem Süden ab, bleibt aber über Norddeutschland auch am Freitag noch präsent (Windprognose).
Dem Sturm geht zum Wochenende relativ zügig die Puste aus und es gelingt ihm nicht, dass Wetter nachhaltig umzubauen. Bereits zum Wochenende setzt sich von Süden hoher Luftdruck über Deutschland durch und sorgt nach Nebelauflösung für viel Sonnenschein, wobei vorüberziehende Wolkenfelder den Sonnenschein über dem Norden gelegentlich eintrüben können. Der eine oder andere Schauer ist über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nicht auszuschließen. Die Temperaturen gehen mit Werte von +6 bis +12 Grad zunächst spürbar zurück und in den klaren Nächten ist mit Frost zu rechnen, doch wird über das Wochenende hinweg die +15 Grad-Marke angepeilt. Mehr dazu: Wetter Oktober 2021.
Die Wetterprognose der Amerikaner ähnelt stark der gestrigen, was eine durchgreifende Zonalisierung (Westwetterlage) wenig wahrscheinlich macht.
Im Zeitraum vom 26. bis 28. Oktober entsteht auf dem Atlantik ein kräftiges Tiefdrucksystem, das seine Energie aus einem Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada bezieht und sich bis zum 28. Oktober südlich von Island positioniert. Mit dieser Position werden Fakten geschaffen, ist diese doch zu weit südlich und schiebt auf ihrer Vorderseite das Azorenhoch - bzw. einen Keil des Azorenhochs - in Richtung Europa.
Bis zum 31. Oktober hat sich das Hoch über Mitteleuropa positioniert und blockiert das Sturmtief auf dem Atlantik. Was folgt ist eine über Deutschland, Österreich und der Schweiz stramme Südwestwetterlage, die überwiegend hochdruckdominiert ausfällt. Bei einem trockenen Wettercharakter können die Temperaturen +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad erreichen. Das ist Ende Oktober und Anfang November ordentlich und liegt um 8 bis 12 Grad über dem, was sonst üblich wäre.
Dem Hoch fehlt der Rückhalt und wird Anfang November von der atlantische Frontalzone nach Osten weggedrückt. Die Bewölkung nimmt zu und zum 2. November kann über dem Westen mit den ersten Regentropfen gerechnet werden. Mit südwestlichen Winden können nochmals Temperaturen von +14 bis +18 Grad erreicht werden.
Im Zeitraum vom 3. bis 5. November kann die atlantische Frontalzone auf Deutschland, Österreich und die Schweiz übergreifen und so für einen Wetterwechsel sorgen. Die Niederschlagstätigkeit nimmt zu, die Wind gewinnt an Intensität und die Temperaturen gehen mithilfe stürmischer Windböen auf +8 bis +13 Grad zurück.
Die Wetterprognose der Europäer weicht bis Anfang November nur unwesentlich von den Berechnungen der Amerikaner ab.
Der Kaltluftvorstoß über dem östlichen Kanada reicht weit nach Süden und entsprechend dehnt sich das Sturmtief auf dem Atlantik nach Süden aus. Das Azorenhoch keilt über Europa nach Norden auf und lässt die atlantische Frontalzone auflaufen. Was folgt, ist eine warme Südwestwetterlage, die über Deutschland, Österreich und der Schweiz hochdruckdominiert ausfallen kann.
Der Höhepunkt der Warmluftzufuhr wird für den 28./31. Oktober simuliert. Die Temperaturen erreichen in diesem Zeitraum +14 bis +18 Grad und können über dem Alpenrand bis +20 Grad erreichen. Das Tief auf dem Atlantik rückt weiter nach Osten vor und intensiviert im Zusammenspiel mit dem Hoch die Warmluftzufuhr, sodass bis zum 1. November an den Alpen und dem Süden von Deutschland die +20 Grad-Marke nicht nur erreicht, sondern mit einer entsprechenden Sonnenscheindauer überschritten werden kann. Vollherbst sieht definitiv anders aus.
Zwar gehört die Wettervorhersage des amerikanischen Wettermodells im Vergleich zu den Kontrollläufen zu den wärmsten Varianten und ist im Maxima sicherlich infrage zu stellen, doch bestätigen die Kontrollläufe den für die Jahreszeit viel zu warmen Temperaturtrend.
Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert liegt die durchschnittliche Abweichung vom 25. Oktober bis 3. November zwischen +1 bis +3 Grad im zu warmen Bereich. Dass es sich hierbei um eine Hochdruckdominanz handeln kann, zeigt sich in der Niederschlagsprognose, die über dem Süden und heute nun auch über dem Norden, Westen und Osten nur schwache Signale aufweist. Schauer sind möglich, doch ist im Zeitraum vom 23. Oktober bis 3. November nicht mit großartigen Regensummen zu rechnen.
Wir hatten es in den letzten Tagen immer wieder diskutiert und angedeutet. Es läuft zunächst prächtig für die Frontalzone, doch übertreibt es ein zweiter Wirbel und trogt Ende Oktober auf dem Atlantik viel zu weit nach Süden aus. Das ist die Steilvorlage für den Erhalt der meridionalen Grundströmung, die über Deutschland mit einer Süd-Nord-Strömung für die ungewöhnlich hohen Temperaturen sorgen kann.
Erst Anfang November mehren sich die Anzeichen einer weiteren Umstellung der Großwetterlage, doch muss diese in ihrer Substanz weiter abgewartet werden.
Betrachtet man den Mittelwert aller Kontrollläufe und vergleicht diesen mit den Druckanomalien, so gibt es bis in den November hinein kaum mehr Zweifel an einer Südwestwetterlage. Der dafür verantwortliche Tiefdruckklops
über Island ist aber zugleich der Hoffnungsträger für Herbstwetter im November. Zieht er weiter nach Osten, stellt sich eine meridionale Nord-Süd-Strömung ein. Das aber muss in den kommenden Tagen erst noch verifiziert werden.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
27. Oktober | +8 bis +17 Grad |
+12 bis +15 Grad |
31. Oktober | +6 bis +18 Grad |
+12 bis +14 Grad |
5. November | +5 bis +17 Grad |
+10 bis +12 Grad |
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Trübe Wetterstimmung im November - herrscht Hochdruck, schafft es die Sonne selten, den Nebel aufzulösen. Bei Tiefdruck gibt es bei nasskalten Temperaturen zumeist Erkältungswetter. Und dennoch hat das Wetter im November statistische Auffälligkeiten:
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