Wetterprognose und Wettervorhersage
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Der Sommer setzt sich in den kommenden Tagen mehr und mehr durch und sorgt über manchen Regionen für hochsommerliche Hitze und Tropennächte sind nicht auszuschließen. Doch zum Wechsel in den Juli bahnt sich ein Wetterwechsel an.
Schauer und Gewitter dominieren bis einschließlich Samstag noch das Wettergeschehen über Deutschland, bevor sich ab dem Sonntag der Sommer durchsetzen kann. Die Niederschlagsneigung lässt nach und die Temperaturen steigen auf +24 bis +28 Grad und örtlich auf bis +32 Grad an.
Verantwortlich für den sommerlichen Wettercharakter sind zwei Wettersysteme. Das eine liegt in Form eines Tiefdrucksystems auf dem Atlantik über Island und das zweite in Form eines Hochdrucksystems Skandinavien, dem es bis zur Wochenmitte gelingt, eine Hochdruckachse nach Süden aufzubauen. Im Verbund der beiden Wettersysteme werden sommerlich bis hochsommerlich warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Juni.
Schaut man sich die oben stehende Wetterkarte genauer an, so könnte man versucht sein, eine Omegastruktur daraus abzulesen. Und tatsächlich - sollte sich das Tief östlich des Hochdruckgebietes verstärken können, wäre eine Omegalage zu diskutieren. Im Grunde geht es im Wettertrend erneut um eine anhaltende Erhaltungsneigung der gestörten Zirkulation, oder um das Ausgleichsverhalten in Form einer Zonalisierung.
Passend dazu berechnen heute beide Vorhersage-Modelle unterschiedliche Varianten für die Wetterentwicklung bis in den Juli hinein. Das europäische Prognosemodell berechnet das Hoch in stabiler Formation bis zum 27./28. Juni - solange wird der hochsommerliche Wettercharakter anhalten können. Doch das Tief über dem Osten kann sich nicht stabilisieren und damit fehlt dem Hoch der Rückhalt und kippt nach Osten weg.
Damit wird der Weg für die atlantische Frontalzone in Richtung Skandinavien frei und die Zonalisierung bekommt ihre Chance. Zunächst wird das mit unwetterartigen Wetterereignissen zum 28./29. Juni vonstattengehen. Gelingt es nun dem Tief zeitgleich auf dem Atlantik eine Tiefdruckrinne zu initialisieren, ist die Westwetterlage eine plausible Wetterentwicklung. Schaut man sich aber die nachfolgende Wetterkarte des europäischen Prognosemodells genauer an, so strebt bereits Anfang Juli das Hoch auf dem Atlantik nach Norden auf. Eine Westwetterlage ist somit in Frage zu stellen und ein nasser, windiger und kühler Wettercharakter wird wohl - wenn überhaupt - nur vorübergehend sein.
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells bildet heute die andere Variante ab. Das Hoch über Mitteleuropa und Skandinavien dominiert das Wettergeschehen bis zum 29. Juni und schwächelt im Zeitraum vom 29. bis 1. Juli kurzzeitig, was unwetterartige Wetterereignisse möglich macht.
Doch dieser Störimpuls im Form eines Tiefdrucksystems ist nicht nachhaltig genug und bereits zum 2. Juli stabilisiert sich das Hoch über Mitteleuropa und Skandinavien während über dem westlichen Russland und bei Island die Tiefdrucksysteme verstärken und damit das Hoch stützen. In Folge daraus ergibt sich - im Siebenschläferzeitraum - eine Omegawetterlage, die den Juli und auch den Sommer nachhaltig wird beeinflussen können.
Der Höhepunkt der ersten Hitzewelle wird mit +27 bis +33 Grad und örtlich bis +35 Grad für den 28. Juni simuliert. Zum 1. Juli sacken die Temperaturen kurzzeitig auf +20 bis +25 Grad ab, doch sind bis zum 4. Juli erneut Werte von +27 bis +32 Grad und örtlich bis +35 Grad möglich.
Wer hier regelmäßig mit liest, der kennt unsere Bedenken hinsichtlich einer bedingungslosen Umstrukturierung hin zu einer Westwetterlage - dafür dominiert die gestörte Zirkulation schon zu lange (März). Wenn, dann geht das in Etappen vonstatten. Und passend dazu machen die Prognosen der Vorhersage-Modelle heute einen mehr oder minder großen Rückzug. Doch Obacht - plausibel ist die Westwetterlage allemal, zumal sie zu den eigentlich normalen Wetterlagen über Mitteleuropa gehört. Im Sommer ist es dann meist die Abwandlung in Form einer Südwestwetterlage.
Die Wahrheit
wird wohl dazwischen liegen. Die Kontrollläufe stützen die deutlich zu warme Temperaturentwicklung vom 22. bis 30. Juni. Nachfolgend sinkt das Temperaturniveau auf einen für den Juli typischen Bereich ab. Anders formuliert ist eine Hitze bringende und trockene Omegawetterlage derzeit weniger wahrscheinlich. Aus dem Bauch heraus
wird das wohl auf eine gemäßigt warme und unbeständige Südwestwetterlage hinauslaufen.
Die Kontrollläufe berechnen vom 24. bis 28. Juni die Hitzephase, mit einem durchschnittlichen Tageswert von +26 bis +28 Grad. Im Zeitraum vom 1. bis 4. Juli sinkt das Temperaturniveau auf +21 bis +24 Grad ab. Nicht kalt, nicht hochsommerlich extrem, sondern normal
. Damit bestätigt sich der Wettertrend der letzten Tage.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
26. Juni | +22 bis +31 Grad |
+25 bis +27 Grad |
30. Juni | +14 bis +33 Grad |
+23 bis +25 Grad |
4. Juli | +14 bis +28 Grad |
+20 bis +23 Grad |
Das Hoch der kommenden Tage lässt die Niederschlagsprognose spürbar zurückgehen und bis zum 29. Juni sind zwischen 0 bis 15 l/m² und örtlich bis 20 l/m² an Regen zu erwarten, wobei der Großteil heute und auch morgen zu erwarten ist. Anders die Situation Anfang Juli. Die Kontrollläufe berechnen einen steten Anstieg der Schauer- und Gewitterneigung, was gut zu der Südwestwetterlage passen würde.
Das Langfristmodell bleibt seiner Linie treu. Die Temperaturen sollen gegenüber dem vieljährigen Mittelwert mit +0,5 bis +1,5 Grad im zu warmen Bereich liegen.
Die Niederschlagsprognose ist ebenfalls unauffällig und liegt im Trend im etwas zu trockenen Bereich, der über dem Westen und Süden auch leicht zu nass ausfallen kann.
Die Hitzewelle wird nur vorübergehender Natur sein, doch die Frage die sich stellt, ist die der Erhaltungsneigung und des Ausgleichsverhaltens. Beide Ansätze werden immer wieder simuliert, doch der Trend zeigt sich weitgehend in Form der Erhaltungsneigung bestätigt. Das Hoch stört die Tiefdruckentwicklung auf dem Atlantik immer wieder von neuem und so ist die Fortführung der gestörten Zirkulation bis in den Juli hinein denkbar. Ob warm oder kühl, ob nass der trocken, hängt von der Hochdruckposition ab.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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