So war das Wetter im Juli 2017: zu warm, unbeständig und deutlich zu nass
Einfach war das Wetter im Juli 2017 nicht. Durchwachsen war er, der zweite Sommermonat und mit einem steten Auf und Ab der Temperaturen, welche zum Beginn deutlich zu kalt und am Ende deutlich zu warm waren, zeigte er sich Charakteristisch. Zwischendurch gab es immer wieder Übergangsphasen, welche örtlich von kräftigen Unwettern begleitet wurden.
Der Juli 2017 war zu warm
Die durchschnittliche Temperatur betrug im Juli +18,1 Grad und war damit gegenüber der international gültigen Vergleichsperiode von 1961-1990 um etwa +1,2 Grad zu warm. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1981-2010 war der Juli nur um +0,1 Grad leicht zu warm. Dass der Sommer im Juli durchwachsen und von den Temperaturen her auch "ungerecht" verteilt war, zeigt sich in einem Süd-Nord Gefälle der Temperaturen. Gerade einmal an zwei Tagen wurde über dem Norden (bspw. Itzehoe und Hamburg) die +25 Grad Marke erreicht, während es über Süddeutschland neun Hitzetage mit über +30 Grad zu vermelden gab.
Die höchsten Temperaturen wurden am 6. Juli (Saarbrücken-Burbach) und am 19. Juli (Sachsenheim, nördl. v. Stuttgart) mit +35,6 Grad registriert.
Die kälteste Nacht konnte am 14. Juli mit +3,5 Grad in Deutschneudorf-Brüderwiese gemeldet werden, wo örtlich auch Bodenfrost auftrat.
Juli 2017: zu nass
Lange Zeit sah es danach aus, als ob der Juli - trotz seiner zahlreichen Schauer und Gewitter - sein Niederschlagssoll gerade so erfüllen hätte können. Aber ein Tiefdruckzentrum positionierte sich zwischen dem 24. und 26. Juli direkt über Deutschland und sorgte für teils unwetterartige, langanhaltende und ergiebige Regenfälle. So lag der durchschnittliche Niederschlagswert bei 130 l/m² und übertraf damit seinen Sollwert von 78 l/m² um 163 Prozent. Damit schaffte es der Juli in die Top-Ten der 10 niederschlagsreichsten Julimonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen von 1881.
Den meisten Niederschlag gab es an der Eckertalsperre im Harz, wo mit 302 l/m² binnen 72 Stunden ordentliche Niederschlagssummen zu vermelden gab. Aber auch sonst waren die Niederschlagsmengen im letzten Julidrittel außergewöhnlich und ließen zahlreiche Bäche und Flüsse über die Ufer treten.
Auf und Ab des Wetters im Sommer 2017 mit unwetterartigen Wetterereignissen. Hier eine Böenwalze einer Superzelle, aufgenommen am 20. Juli 2017
Juli 2017: unauffällige Sonnenscheinbilanz
Ganz knapp verfehle der Juli 2017 mit 195 Stunden seinen Sonnenscheinsoll von 205 Stunden um nur 6 Prozent. Den meisten Sonnenschein gab es erneut über dem Süden, etwa südlich der Linie Bodensee - Passau mit knapp 250 Stunden. Mit rund hundert Stunden weniger Sonnenschein musste man in den Regionen Weserbergland und im Harz auskommen. Den gesamten Rückblick auf das Wetter im Juli 2017 können Sie auf den Seiten des DWD nachlesen.
Auf der nachfolgenden Seite klären wir, wie sich das Wetter im Juli 2018 entwickeln kann.