So war das Wetter im Juli 2018: Zu warm, zu trocken mit viel Sonnenschein
Zwar hatte der Juli seine kühleren Wetterphasen und auch Niederschläge konnte er vorweisen, doch überwiegend dominierte hoher Luftdruck das Wettergeschehen über Deutschland, was am Ende die Julitemperaturen auf ein Durchschnittswert von +20,2 Grad ansteigen ließ. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnittswert von 1961 bis 1990 betrug der Temperaturüberschuss im Juli +3,3 Grad und gegenüber der Referenzperiode von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +2,2 Grad.
Fünftwärmster Julimonat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
Nein, ein zu warmes Juliwetter ist nichts außergewöhnliches und ein fünfter Platz ist auch nichts außergewöhnliches. Betrachtet man aber die Zeitabschnitte, so liegen die anderen zu warmen Julimonate mit 2006, 1983, 1994 und 2010 allesamt in einem Zeitbereich von 35 Jahren und das ist das eigentliche außergewöhnliche - willkommen im Zeitalter der Klimaveränderung.
Übrigens war die Vorgeschichte ebenfalls außergewöhnlich: der April und der Mai stellten jeweils neue Rekordwerte auf, während der Juni nur um +2,4 Grad zu warm ausfiel.
Um den Sommer 2018 aber zu komplettieren fehlt noch der August 2018, doch dieser ist nach der aktuellen Wettervorhersage ebenfalls auf einem guten Weg zu warm auszufallen und somit steht schon jetzt fest: Der Sommer 2018 wird der 22. Sommer in Folge, welcher zu warm ausfallen wird - auch das ist außergewöhnlich!
Wetter Juli 2018: Temperaturgegensätze mit Hitzewelle und Tropennächten
Die tiefste Temperatur wurde am 2. Juli in Deutschneudorf-Brüderwiese mit +0,1 Grad nahe am Gefrierpunkt registriert. Heiß ging es in der zweiten Julidekade her, bevor im letzte Julidrittel der Sommer mit einer Hitzewelle richtig einheizte. Die höchste Temperatur wurde am 26. Juli über Duisburg-Baerl mit +38 Grad gemessen. Dazu kamen zahlreiche tropische Nächte, bei denen die Tiefstwerte nicht mehr unter +20 Grad absanken. Die höchste Tiefsttemperatur wurde am 25. Juli in der Nähe von Kaiserslautern mit +23,8 Grad registriert.
Niederschlag im Juli 2018: Trocken und unwetterartige Niederschläge
Die Schattenseite des Super-Sommer-Sonnenwetters ist der fehlender Niederschlag. In manchen Regionen von Deutschland fehlt dieser seit Februar fast gänzlich und im Zusammenspiel mit der Hitze hat das erhebliche Ausmaße auf Mensch, Tier und die Natur.
Der Juli erreichte mit 40 l/m² sein Sollwert von 78 l/m² nur zu 52 Prozent und war erneut deutlich zu trocken. Verhältnismäßig viel Niederschlag gab es über dem Süden, wo das Berchtesgadener Land mit 150 l/m² sozusagen reich beschenkt wurde. Anders die Situation über dem Norden und Osten, wo der Juli örtlich mit nur 5 l/m² sehr wenig Niederschlag brachte.
Zahlreiche Wald- und Flächenbrände wurden in diesen Regionen registriert und auch die Landwirtschaft verzeichnet große Schäden.
Nur ein Juli hatte noch mehr Sonnenschein zu bieten
Viel Wärme, wenig Niederschlag bedeutet auch viel Sonnenschein. Mit insgesamt 305 Stunden Sonnenschein übertraf der Juli 2018 sein Soll von 212 Stunden mehr als deutlich. Nur der Juli 2006 hatte noch mehr Sonnenschein zu bieten. Somit geht dieser Julimonat als zweitsonnenscheinreichster Monat seit Beginn der Aufzeichnungen aus dem Jahre 1951 in die Wettergeschichte ein.
Den meisten Sonnenschein gab es mit bis zu 360 Stunden über der Ostseeregion. Verhältnismäßig wenig Sonnenschein gab es mit 230 Stunden über dem Alpenraum.
Den gesamten Rückblick - auch mit Bezug auf die einzelnen Bundesländer - können Sie beim DWD nachlesen.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter im Juli 2022 und im Sommer 2022 entwickeln kann.