Zum Hauptinhalt springen

Wetter Juli 2024 Deutschland - zu warm, zu nass bei einer überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer

| M. Hoffmann

Der Hochsommer im Juli war in diesem Jahr von Störimpulsen durchsetzt. So richtig glänzen konnte eine nachhaltig stabile Wetterlage nicht, was zwar am Ende eine zu warme Wetterentwicklung hat nicht verhindern, doch Hitze und Dürre auf ein Minimum reduzieren können.

Durchwachsenes und zu warmes Wetter im Juli 2024
Durchwachsenes und zu warmes Wetter im Juli 2024

Die große Wetterumstellung begann bereits im Mai. Auffällig waren die vielen kleinen Störimpulse, welche in schöner Regelmäßigkeit eine stabile Wetterentwicklung über Deutschland bis in den Juli hinein vereiteln und so für Hochwasser hat sorgen können - mancherorts auch mit Jahrhunderthochwasser von katastrophalem Ausmaß.

Ungewöhnliche Wetterentwicklung im Juli
Das unterstreicht, wie ungewöhnlich die Wetterentwicklung war. Ungewöhnlich deshalb, da sich die Störimpulse nicht zur atlantische Frontalzone gezählt werden konnten. Die Dynamik war schlichtweg nicht vorhanden und so waberten die Luftmassen über Mitteleuropa umher und konnten mit zeitweiligem Niederschlag immer wieder Akzente setzen und eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung vereiteln.

Daten und Fakten Wetter Juli 2024

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +18,79 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +1,86 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +0,5 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    90 l/m²
  • Sollwert: 78 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 121 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 235 Stunden
  • Sollwert: 212 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 111 Prozent

Die Temperaturen im Juli

Hochsommerliche Temperaturen gab es im Juli, doch kaum hatten diese sich eingestellt, so sorgte der nächste Störimpuls bereits für eine markante Abkühlung. Die höchsten Temperaturen wurden um den 30. Juli mit bis zu +35,4 Grad über Müllheim (Baden-Württemberg) und die tiefsten Temperaturen ebenfalls am 30. Juli mit +3,8 Grad über Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) registriert. Die Temperaturspanne von 31,6 Grad binnen 24 Stunden bringt das Juliwetter gut auf den Punkt.

Ungewöhnlich viele Sommer- und Hitzetage im Juli An insgesamt 14 Tagen überschritten die Temperaturen die +25 Grad-Marke und konnten so als Sommertage definiert werden. Normal sind im Juli im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 rund 8,9 Sommertage (91/20: 12,7 Tage). Aber nicht nur das - auch die Anzahl der Hitzetage war mit 3,4 an der Zahl überproportional zum Mittelwert von 1,9 Tagen (91/20: 3,6 Tage).

Die Merkmale im Juli gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990
Monat Sommertage Hitzetage
Juli 14,0 (8,9) Tage 3,4 (1,9) Tage

Zu warmes Wetter im Juli 2024
Trotz einer fehlenden stabilen Wetterlage konnte sich das Temperaturmittel auf +18,8 Grad erwärmen, was einer Anomalie von +1,86 Grad entsprach (1991 bis 2020: +0,66 Grad). Das Wetter im Juli 2024 war somit deutlich zu warm.

Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +2,4 Grad Sachsen, während mit einer Differenz von +1,3 Grad das Saarland und Schleswig-Holstein die kältesten Bundesländer repräsentierten.

Das Wetter im Juli 2024 war deutlich zu warm
Das Wetter im Juli 2024 war deutlich zu warm
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im Juli 2024 in ihrer Anomalie zum Klimamittelwert verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +1,8 Grad
Baden-Württemberg +2,1 Grad
Bayern +2,4 Grad
Hessen +1,8 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +1,5 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +1,5 Grad
Nordrhein-Westfalen +1,4 Grad
Rheinland-Pfalz +1,7 Grad
Schleswig-Holstein +1,3 Grad
Saarland +1,3 Grad
Sachsen +2,5 Grad
Sachsen-Anhalt +1,9 Grad
Thüringen +2,2 Grad

Der Regen im Juli: Das Wetter war teils erheblich zu nass

Die Störimpulse konnten nicht für einheitliche Niederschlagsmengen sorgen und so gab es einige Abschnitte in Deutschland, welche zu trocken ausgefallen sind. Die Eigenschaft der Störimpulse aber war, dass diese für längere Zeit an Ort und Stelle abregnen konnten und so für ein Überschuss an Regen haben sorgen können.

Der meiste Niederschlag binnen 24 Stunden konnte am 21. Juli mit 94 l/m² über Hindelang, Bad-Gailenberg (Bayern) gemessen werden. Den meisten Niederschlag im gesamten Juli gab es mit rund 266 l/m² über Holzkirchen (Bayern) zu vermelden.

Die trockenste Region im Juli war mit gerade einmal 26,2 l/m² Radeberg-Kleinerkmannsdorf (Sachsen).

Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 100,6 Prozent Baden-Württemberg das trockenste und mit 172 Prozent Brandenburg das mit Abstand nasseste Bundesland.

Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 12,2 Tagen (normal: 10,5 Tage).

Das Wetter im Juli war zu nass
Am Ende kamen rund 90 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde damit zu 122 Prozent übererfüllt und damit war das Wetter im Juli 2024 zu nass.

Das Wetter im Juli 2024 war etwas zu nass
Das Wetter im Juli 2024 war zu nass
© www.mtwetter.de

Der Regen im Juli 2024 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 172,8 %
Baden-Württemberg 100,6 %
Bayern 108.,6 %
Hessen 127,2 %
Mecklenburg-Vorpommern 101,8 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 135,4 %
Nordrhein-Westfalen 109,1 %
Rheinland-Pfalz 109,0 %
Schleswig-Holstein 112,6 %
Saarland 124,4 %
Sachsen 105,8 %
Sachsen-Anhalt 160,3 %
Thüringen 145,3 %

Die Sonne im Juli: Überdurchschnittlich viel Sonnenschein

Die ganzen Störimpulse und Kapriolen konnten am Ende dann doch nicht verhindern, dass es im Juli ein Überschuss an Sonnenschein gab. Die Übererfüllung des Sollwertes lag mit insgesamt 235 Sonnenstunden bei rund 111 Prozent..

Auf die Bundesländer bezogen gab es mit 254 Stunden über Brandenburg und Sachsen den meisten Sonnenschein, während mit 204 Stunden über Nordrhein-Westfalen der Sonnenschein häufiger mal durch vorüberziehende Wolken eingetrübt wurde.

Den meisten Sonnenschein gab es mit 282 Stunden über Lindenberg (Brandenburg). Weniger Sonnenschein gab es mit 185 Stunden über kahler Asten (Nordrhein-Westfalen).

Das Wetter im Juli 2024 war etwas zu sonnig
Das Wetter im Juli 2024 war etwas zu sonnig
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Juli 2024 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 113,4 %
Baden-Württemberg 104,9 %
Bayern 107,6 %
Hessen 110,3 %
Mecklenburg-Vorpommern 106,4 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 118,2 %
Nordrhein-Westfalen 109,0 %
Rheinland-Pfalz 109,8 %
Schleswig-Holstein 109,2 %
Saarland 101,3 %
Sachsen 123,2 %
Sachsen-Anhalt 113,8 %
Thüringen 113,9 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Juli.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter September 2024 und im Sommer 2024 entwickeln kann.

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen