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Wetter im Dezember 2014 - Wettertrend vom 23. November

| M. Hoffmann
Von dynamischen bis hin zu ruhigen Wetterentwicklungen reicht das Spektrum an Möglichkeiten Ende November. Der Grund hierfür ist eine Kaltluftverfrachtung in Richtung Grönland Kanada und in Richtung Laptewsee / Sibirien. Zwischen beiden Kaltluftsystemen dehnt sich über dem Nordpolarmeer hoher Luftdruck aus, was zum einem sog. Dipol des Polarwirbels führen kann ("zwei Pole"). Das ist häufig dann der Fall, wenn ein stärkeres Minor- oder Major-Warming in Stratosphärenhöhe vorausgegangen ist. Aktuell zeigen die Simulationen den Höhepunkt des Minor-Warmings zum 25. November mit bis -20 Grad und entwickelt sich zum heutigen Stand nicht zu einem Major-Warming. Nichtsdestotrotz zeigt die eh schon schwache Struktur des Polarwirbels Anzeichen für eine Splitt-ähnliche Struktur, bei der die Hochdruckbrücke zwischen der Karasee und den Aleuten, bzw. zwischen dem ostsibirischen Meer und Grönland verlaufen kann. Es bleibt dabei abzuwarten, ob diese Entwicklung zu einem sog. Polarwirbelsplitt führen kann. Vereinfacht ausgedrückt gibt es zum heutigen Stand eine Menge an Unsicherheiten für die weitere Wetterentwicklung und die "Sprunghaftigkeit" der Simulationen der Wettermodelle sollte in den kommenden Tagen wieder zunehmen. Welche Varianten wären zum heutigen Stand am wahrscheinlichsten? Das Strukturelle Muster besteht am 1. Dezember aus einem Hochdrucksystem über Sibirien, welches - je nach Simulation - mal etwas weiter nach Westen vorankommt, oder nach Osten zurückweicht. Grundsätzlich unterscheiden sich die Muster zwischen wechselhaft, windig und nasskalt oder ruhigem, teils neblig-trüben Hochdruckwetter. Im Detail kommt es darauf an, wie weit es die atlantische Frontalzone es schafft, sich in Richtung Osten durchzusetzen. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so beginnt die atlantische Frontalzone bereits am 1. Dezember an der Hochdruckdominanz zu rütteln und schafft bis zum 4. Dezember den Durchbruch bis nach Skandinavien. Gleichzeitig liegt das Azorenhoch in einer West-Ost Ausrichtung relativ flach über den Azoren, was für die Zonalisierung spricht - wechselhaftes, Abwechslungsreiches, teils nasskaltes, teils mildes Wetter wäre bis zum 4. Dezember die Folge daraus (Westwetter). Das europäische Wettermodell sieht die Hochdruckstruktur hingegen westlicher, so dass sich die Tiefdruckaktivität hauptsächlich im Bereich zwischen Neufundland, Island und Spitzbergen in einem engen konzentrischen Kreis abspielt. Mögliche Tiefdruckausläufer werden Aufgrund der westlich orientierten Hochdruckstruktur von Deutschland fern gehalten, so dass das Gradientenmuster schwach ausgeprägt ist, was Anfang Dezember häufig neblig-trübes Wetter zur Folge haben kann. Die Kontrollläufe bestätigen die Unsicherheiten mehrheitlich ab dem Zeitraum 29./30. November. Die Verhältnisse der Möglichkeiten zueinander stehen zum Stichtag 4. Dezember von zu kalt/normal/zu warm etwa 25/35/40 zueinander. Im Vergleich zu den letzten Tagen nehmen kühlere Varianten zu und wärmere Varianten ab, was mehrheitlich im Trend zu einer Normalisierungstendenz der Temperaturen für die ersten Dezember-Tage führt. Gegen 20:30 Uhr erfolgt heute Abend eine Aktualisierung dieses Wettertrends.
Update:
Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so platziert sich Anfang Dezember in einer Variante ein Hochdrucksystem zwischen England und Deutschland und in einer zweiten Variante kommt das Hoch nicht ganz an Deutschland heran, so dass Deutschland auf der "kühleren" Nordströmung des Hochdrucksystems liegt. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so liegt über Mittelmeer ein Tiefdrucksystem, welches mit einer labilen Hochdruckbrücke zwischen England und dem westl. Russland von Atlantik abgeschnürt wird. Alles in allem schwankt der Trend für Anfang Dezember zwischen mild und nasskalt, wobei das amerikanische Wettermodell seine dynamischen Varianten (s. im oberen Text) vorerst "verworfen" hat. Nach den Kontrollläufen zu warme Temperaturverhältnisse bis zum 1./2. Dezember, anschließend bis zum 5. Dezember Normalisierungstrend. Zum Stichtag 4. Dezember zeigt sich ein Temperaturspektrum zwischen -1/+8 Grad bei einem Mittelwert von +4/+5 Grad. Die Verhältnisse von zu kalt/normal/zu warm verändern sich zueinander etwas und betragen nun 10/55/35. Das Langfristmodell zeigt für den Dezember mit einer Abweichung von +1/+3 Grad gegenüber dem vieljährigen Temperaturmittel einen leicht bis deutlich zu warmen Temperaturverlauf.

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