Wetterprognose und Wettervorhersage
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Der August ist der klassische Hochsommermonat, der zu Beginn gerne einmal unbeständig ausfallen kann. Die Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle aber berechnen eine Großwetterlage, die für die gesamte erste August-Dekade ein verregnetes Wetter in Aussicht stellt. Wie wahrscheinlich ist dieser Wettertrend?
Unwetter. Von Süden ziehen heute kräftige Schauer und Gewitter auf und können regional für unwetterartige Wetterereignisse sorgen, die im Schwerpunkt über Baden-Württemberg und Bayern zu erwarten sind. Entsprechende Hinweise sollten beachtet werden: Gewitterradar || Unwetterwarnung || Warnlagenbericht.
Mit einem stabilen Wettercharakter ist bis zum Ende der kommenden Woche nicht zu rechnen. Sonne und Wolken wechseln sich ab und zwischendurch gibt es wiederholte Schauer und Gewitter, die punktuell kräftiger und über manchen Regionen unwetterartig ausfallen können, mit flächendeckend ergiebigem und länger andauerndem Niederschlag ist nicht zu rechnen. Die Temperaturen erreichen am Wochenende noch +22 bis +26 Grad und örtlich bis +30 Grad und sinken im Verlauf der Woche auf +20 bis +25 Grad ab. In Schauernähe kann es mit +18 Grad kühler bleiben. Mehr dazu in der Wettervorhersage Juli.
Punktuell, nicht flächendeckend - dafür umso heftiger können die Schauer und Gewitter bis einschließlich dem 3. August über Deutschland, der Schweiz und Österreich für Abwechslung sorgen. Punktuell bedeutet aber auch, dass es über einigen Regionen trocken bleiben kann. Wo das sein wird, lässt sich nicht vorhersagen. Was man aber in der Niederschlagsprognose der Vorhersage-Modelle erkennen kann, ist der Schwerpunkt der Niederschlagsaktivität, der über Baden-Württemberg und Bayern liegen kann.
Ein Tiefdrucksystem und ein Hochdrucksystem über dem östlichen Europa kämpfen
in der kommenden Woche um die Vorherrschaft und wer sich letztlich durchsetzt, wird auch das Wetter in der ersten August-Dekade beeinflussen können.
Genauer betrachten möchten wir heute einmal die Großwetterlage zum 1. August, da diese aufschlussreich ist. Was man erkennen kann, ist ein Tiefdruckkomplex zwischen der Kara- und der Barentssee. Eine im Hochsommer eher ungewöhnliche Position.
Der Konterpart zeigt sich in Form eines Hochdrucksystems, dass sich von den Azoren aus über Grönland und der Polarregion bis über das östliche Sibirien erstreckt. Auch das ist mehr als ungewöhnlich. Was entsteht, ist eine vollständig gestörte Zirkulation. Da sich Hochdrucksysteme im und Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn drehen, entsteht aus dieser Konstellation heraus ein meridionales Strömungsmuster, was über Mitteleuropa eine Nord-Süd-Komponente zur Folge hat. Entscheidend für die Temperaturen wird sein, wie weit die Nord-Süd-Strömung nach Süden vordringen kann.
Warum ist die Großwetterlage so von Bedeutung? Entscheidend ist, dass sich die Tiefdrucksysteme zwischen der Barentssee und der Karasee festigen können. Dem Hoch - egal in welcher Form und Position - bleibt zunächst einmal gar nichts anderes übrig, als sich westlich davon zu positionieren und so das meridionale Strömungsmuster zu provozieren.
Und so schnell kommt die Großwetterlage da auch nicht heraus. Das System schwingt sich erst einmal ein und bleibt dann für 7 bis 14 Tage für das Wetter dominierend. Anders formuliert werden bis zum 9. August immer wieder Schauer und Gewitter das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz abwechslungsreich gestalten können. Phasenweise mit länger andauerndem Niederschlag, dann aber auch wieder mit längeren sonnigen Abschnitten.
Welche Temperaturen wären zu erwarten? Die Temperaturen pendeln sich auf +18 bis +24 Grad ein und können mit Sonnenschein bis +26 Grad erreichen. Bei Dauerregen können +15 Grad nicht ausgeschlossen werden.
Der Wettertrend hat nun seit 10 Tagen Bestand und festigt sich weiter. Der sommerliche Exkurs der letzten Tage war nur vorübergehend. Fortan dominieren teils unwetterartige Schauer und Gewitter das Wetter über Deutschland.
Bedingt durch die Tiefdruckposition Anfang August wird sich beim Wetter so schnell auch nichts ändern. Anders formuliert ist eine stabile - hochsommerliche - Wetterlage zum Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg und Bayern nicht zu erwarten.
Gestützt wird dieser Wettertrend von den Kontrollläufen. Bis zum 1. August befindet sich das Temperaturniveau im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 in einem um +2 bis +4 Grad zu warmen Bereich. Im Zeitraum vom 1. bis 9. August sinkt das Niveau weiter ab und pendelt sich über dem Süden und Osten in einen normalen bis leicht zu warmen Bereich ein. Über dem Norden und Westen sinkt das Temperaturspektrum auf ein normales bis etwas zu kühles Niveau ab.
Der Mittelwert der Temperaturen liegt bspw. am 5. August zwischen +19 bis +23 Grad. Für Badewetter ist das für manch einen etwas zu frisch, aber für die meisten ideal um zu wandern!
Betrachtet man noch den Mittelwert aller Kontrollläufe, so bestätigt sich der Wettertrend der letzten Tage. Ein Sommerhoch lässt sich nicht ausmachen. Dass es aber mit den Temperaturen rasch aufwärtsgehen kann, zeigt sich in der Hochdruckblase östlich von Europa. Rückt diese näher an Mitteleuropa heran, werden die atlantischen Tiefdrucksysteme blockiert und aus südlichen bis südwestlichen Richtungen sehr warme Luftmassen nach Deutschland geführt. Das aber ist ein Wettertrend für die zweite August-Dekade und so weit sind wir noch nicht.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
30. Juli | +17 bis +29 Grad |
+20 bis +23 Grad |
3. August | +12 bis +26 Grad |
+18 bis +21 Grad |
8. August | +13 bis +27 Grad |
+19 bis +21 Grad |
Auch im Wettertrend des Langfristmodells wird seit Mai ein unbeständiger und nur mäßig warmer August simuliert. Aktuell wird ein gegenüber 1961 und 1990 um +0,5 bis +1,5 Grad leicht erhöhtes Temperaturspektrum berechnet. Norddeutschland kann etwas zu nass, der Rest von Deutschland normal ausfallen. Ein trockener Trend zeichnet sich im August hingegen über Baden-Württemberg und Bayern ab.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +4,2 | +3,1 | +1,8 | 243,8 l/m² - zu nass |
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